Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kollmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 487
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Kollmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 487. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kollmann (Version vom 22.04.2024)

[487] Kollmann, Julius, Anatom und Anthropolog, geb. 24. Febr. 1834 zu Holzheim b. Dillingen (Bayern), studierte in München und Berlin, promovierte 1859 auf Grund einer von der medizinischen Fakultät der Universität München gekrönten Preisschrift über den Verlauf der Lungen-Magennerven in der Bauchhöhle, habilitierte sich 1862 als Privatdozent der Anatomie an der Universität München, wurde 1870 daselbst außerordentlicher Professor mit dem Lehrauftrag für mikroskopische Anatomie und folgte 1878 einem Ruf als Professor der Anatomie nach Basel. K. lieferte zahlreiche wichtige Arbeiten über die Entwickelung der Zähne, der Bindesubstanz, namentlich bei wirbellosen Tieren (Mollusken), über die Entstehung des Blutes, die Körperform menschlicher und Wirbeltierembryos, die Rassenanatomie des Menschen, besonders der europäischen Menschenrassen. In seiner Abhandlung über das Überwintern von europäischen Frosch- und Tritonlarven und die Umwandlung des mexikanischen Axolotl wies er auf die seltsame und weitverbreitete Erscheinung der verlangsamten Entwickelung niederer und höherer Wirbeltiere zum erstenmal zusammenfassend hin. Auch schrieb er: „Mechanik des menschlichen Körpers“ (Münch. 1874); „Plastische Anatomie des menschlichen Körpers“ (Leipz. 1886) und gab einen „Atlas der allgemeinen tierischen Gewebelehre“ (mit Heßling, das. 1862) heraus.


Jahres-Supplement 1891–1892
Band 19 (1892), Seite 533
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[533] Kollmann, Paul, Statistiker, geb. 10. März 1842 zu Lübeck, trat nach zurückgelegten akademischen Studien (unter Hildebrand in Jena) und Studienreisen nach Brüssel und Paris 1869 in das Statistische Büreau der vereinigten thüringischen Staaten, 1871 in dasjenige der Steuerdeputation von Hamburg ein und ist seit 1872 Direktor des oldenburgischen Statistischen Büreaus. Von seinen mustergültigen amtlichen Arbeiten (in den von ihm herausgegebenen „Statist. Nachrichten über das Großherzogtum Oldenburg“, Bd. 14–22) sind namentlich die über Kommunalfinanzwesen, Armenwesen und Bevölkerungsbewegung nennenswert; selbständig erschien: „Das Herzogtum Oldenburg in seiner wirtschaftlichen Entwickelung während der letzten 25 Jahre“ (Oldenb. 1878). Von seinen übrigen Arbeiten sind hervorzuheben: „Geschichte und Statistik des Gesindewesens in Deutschland“ (1868, Dissertation); „Geschichte und Statistik des belgischen Oktroi“ („Zeitschrift des königlich preußischen Statistischen Büreaus“, 1868); Abschnitte über Armenstatistik und Gewerbestatistik im „Handwörterbuch der Staatswissenschaften“ von Conrad u. a.; Bearbeitungen der deutschen Gewerbe- und Viehzählungen (in Schmollers „Jahrbuch“ 1882, 1883, 1887); der oldenburgischen Kommunalfinanzen (in Schanz’ „Finanzarchiv“ 1884); „Der Umfang des friesischen Sprachgebietes in Oldenburg“ („Zeitschrift für Volkskunde“, 1891); „Einfluß des Alters der Eltern auf das Geschlecht der Gebornen“; „Die sociale Zusammensetzung der Bevölkerung im Deutschen Reiche nach der Berufsermittelung von 1882“ (in Mayrs „Allgemeinem statistischen Archiv“ 1890) u. a.