Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kavanagh“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 645
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Kavanagh. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 645. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kavanagh (Version vom 24.07.2021)

[645] Kavanagh (spr. käwwä̆nah), Julia, engl. Schriftstellerin, geb. 7. Jan. 1824 zu Thurles in der irischen Grafschaft Tipperary, Tochter des Linguisten Morgan K., ward in Paris erzogen, kehrte 1844 nach London zurück und begründete durch die Erzählung „Madeleine“ (1848, neueste Ausg. 1873; deutsch, Hamb. 1852) ihren litterarischen Ruf. Anmut der Darstellung, Menschenkenntnis und Kraft der Schilderung zeichneten diesen wie viele ihrer folgenden Romane aus, von denen zunächst „Natalie“ (1851) und „Daisy Burns“ (1853) anzuführen sind. Nach einer längern Reise durch Frankreich und Italien schrieb sie noch eine Reihe von Romanen und Novellen, von welchen nur „Adèle“ (1858), „Queen Mab“ (1863), „Sybil’s second love“ (1867), „Sylvia“ (1870) und „John Dorrien“ (1874) genannt seien; sie wurden meist auch ins Deutsche übersetzt. Außerdem veröffentlichte K. ein Reisetagebuch: „A summer and winter in the two Sicilies“ (1858, 2 Bde.), und verschiedene kulturhistorische Werke, wie: „Women in France during the eighteenth century“ (1850, 2 Bde.; neue Ausg. 1864), Schilderungen weiblicher Berühmtheiten Frankreichs aus dem 18. Jahrh., und die ähnlichen Bilder des Frauenlebens: „The women of christianity“ (1852), „French women of letters“ (1861, 2 Bde.) und „English women of letters“ (1862, 2 Bde.). Sie starb 28. Okt. 1877 in Nizza.