Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Herdbuch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 413
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Herdbuch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 413. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Herdbuch (Version vom 25.04.2024)

[413] Herdbuch (Zuchtstammbuch), geordnete Zusammenstellung beglaubigter Abstammungsnachweise von Zuchttieren, Tierfamilien oder Stämmen. Die Viehzucht hat ein großes Interesse, die Abstammung der Zuchttiere zu kennen, weil deren Nachkommenschaft die verlangten Eigenschaften um so sicherer besitzen wird, je reiner Eltern und Voreltern des betreffenden Tiers in der bestimmten Rasse fortgezüchtet sind, und je ausgeprägter diese die schätzbaren Rasseeigentümlichkeiten besaßen. In England legte man schon 1808 ein General stud book an, welches bis zur Gegenwart fortgeführt worden ist und die Abstammungsnachweise der englischen Vollblutpferde enthält. 1822 wurde das Shorthorn-Herdbook begründet, und auch in andern Staaten ist man dem englischen Vorgehen gefolgt. Bei Vollblutpferden wird in Deutschland die Abstammung im Gestütbuch nachgewiesen, welches vielfach unter der Kontrolle der Staatsbehörden steht. 1865 begründete Settegast ein „Deutsches H.“ (bis 1875: 4 Bde.; fortgesetzt von der Deutschen Viehzucht- und H.-Gesellschaft, Bd. 5, 1882), welches indes von den deutschen Züchtern noch nicht so allgemein benutzt wird, wie es im Interesse der guten Sache wünschenswert erscheint. Vgl. außerdem „Stammzuchtbuch deutscher Zuchtherden“ (hrsg. von Janke, Bresl. 1864); Martiny, Die Zuchtstammbücher aller Länder (Brem. 1883); Martiny u. Biernatzki, Die Zuchtbuchführung für Rindvieh an einem Beispiel aus der Praxis erläutert (das. 1883).