Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Biebrich“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 899
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Biebrich. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 899. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Biebrich (Version vom 15.05.2021)

[899] Biebrich (B.-Mosbach), Stadt im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis Wiesbaden, in reizender Lage am Rhein, 4 km von Wiesbaden, an der Eisenbahn Frankfurt a. M.-Niederlahnstein, hat eine evangelische und kath. Pfarrkirche, ein Realgymnasium, eine Unteroffizierschule, Eisengießerei, Wollspinnerei und Kunstwollfabrik, Fabrikation von Zement, Schwefelsäure, künstlichem Dünger und Anilin, Gipsbrennerei, Holzschneiderei, einen Hafen und (1880) 8499 Einw. (5770 Evangelische, 2566 Katholiken). – Das im 17. Jahrh. begonnene und von Karl August von Nassau-Usingen im 18. Jahrh. vollendete prachtvolle Lustschloß liegt da, wo schon 992 der Ort Bibruk als Eigentum des Grafen Drutwin, des ersten zuverlässig bekannten Stammvaters des Hauses Nassau, lag, und ist im neuern französischen Stil erbaut. An die Hinterseite des Baues stößt ein in großem Stil angelegter Park mit hoher Fontäne und einer künstlich errichteten mittelalterlichen Burg, die mit deutschen Altertümern geschmückt ist. Der Inhalt der ehemals hier befindlichen großartigen Treibhäuser kam nach Frankfurt a. M. und diente zur Anlage des dortigen Palmengartens. Das Schloß war seit 1744 beständige Residenz der Regenten von Nassau, bis es 1840 Wiesbaden weichen mußte und zum Sommerpalais herabsank. Nach Annahme einiger Forscher ging hier Cäsar zum zweitenmal über den Rhein.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 135
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[135] Biebrich (B.-Mosbach), (1885) 9669 Einw.