Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Basnage“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 430
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Basnage. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 430. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Basnage (Version vom 06.05.2021)

[430] Basnage (spr. banahsch), 1) Samuel B. de Flottemanville, franz. Gelehrter, geb. 1638 zu Bayeux, Prediger daselbst, floh nach Aufhebung des Edikts von Nantes nach Holland und starb 1721 als Prediger in Zütphen. Seine Werke: „Exercitationes historico-criticae de rebus sacris et ecclesiasticis“, für die Jahre 35–44 (zuerst Utr. 1692), und „Annales politico-ecclesiastici“, von 35 v. Chr. bis 602 n. Chr. (Rotterd. 1706, 3 Bde.), sind gegen Baronius (s. d.) gerichtet und durch Kraft und Schönheit des Stils ausgezeichnet.

2) Jacques, Vetter des vorigen, geb. 1653 zu Rouen, wurde Prediger in seiner Vaterstadt. Durch Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 vertrieben, wirkte er als Prediger erst zu Rotterdam und seit 1709 im Haag. Die Generalstaaten ernannten ihn zu ihrem Historiographen, und er genoß so großes Ansehen, daß selbst die französische Regierung unter der Regentschaft seinen Rat einholte. Er starb 1723. Als Schriftsteller, besonders in der Kirchengeschichte, zeichnet er sich durch gründliches Quellenstudium und selbständiges Urteil aus. Seine gegen Bossuets Auffassung der Kirchengeschichte gerichteten Hauptwerke sind: „Histoire de l’église depuis Jésus-Christ jusqu’à présent“ (Rotterd. 1699, 2 Bde., u. öfter), worin auch die schon früher geschriebene „Histoire de la religion des églises réformées“ (das. 1690, 2 Bde.) aufgenommen ist, und „Histoire de la religion des juifs depuis Jésus-Christ jusqu’à présent“ (das. 1707, 5 Bde., u. öfter; holländ., Delft 1727). Vgl. Mailhet, Jacques B. (Genf 1881).