Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Apostelfeste“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 690
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Apostelfeste. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 690. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Apostelfeste (Version vom 02.11.2021)

[690] Apostelfeste (Aposteltage), kirchliche Feste, welche zum Andenken an sämtliche oder an einzelne Apostel gefeiert werden. Gedächtnistage der einzelnen Apostel wurden in der Kirche mit der steigenden Heiligenverehrung allmählich eingeführt, wobei aber Petrus und Paulus (29. Juni), Philippus und Jakobus (1. Mai), Simon und Judas (28. Okt.) in der abendländischen Kirche einen Tag gemeinsam erhielten. Ein Fest aller Apostel, welches die afrikanische Kirche feierte, suchte 610 Bonifacius IV. allgemein zu machen; es ging aber im Allerheiligenfest unter, daher Bonifacius VIII. den Andreastag (30. Nov.) als Gedächtnistag aller Apostel zu feiern vorschrieb. Fernere Aposteltage sind: Pauli Bekehrung (25. Jan.), Matthias (24. Febr., im Orient 9. Aug.), Bartholomäus (24., griech. 25. Aug.), Matthäus (21. Sept., griech. 16. Nov.), Thomas (21. Dez., griech. 6. Okt.), Johannes (27. Dez., griech. 26. Sept.). Die übrigen s. Apostelteilung, Cara Cognatio, Erhöhung des Leibes Johannis, Jakobi, Petri Kettenfeier, Petri Stuhlfeier. Die meisten A. werden nur noch innerkirchlich begangen, auch im Orient nur von den Mönchen; die evangelische Kirche hat die Feier derselben ganz fallen lassen oder auf den nächst vorhergehenden oder nachfolgenden Sonntag verlegt.