Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Agamēdes“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 180181
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Agamēdes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 180–181. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Agam%C4%93des (Version vom 06.01.2023)

[180] Agamēdes, Sohn des Königs Erginos von Orchomenos, aus dem Geschlecht der Minyer, Bruder des [181] Trophonios und wie dieser als Baumeister berühmt. Beide bauten (nach Pausanias) dem König Hyrieus eine Schatzkammer, an der sie einen Stein so einfügten, daß sie ihn leicht herausnehmen und so die Schatzkammer, ohne deren Thür zu öffnen, bestehlen konnten. Hyrieus legte aber, um den Dieben auf die Spur zu kommen, Schlingen, worin sich A. fing. Um nicht durch die Entdeckung des Bruders als Mitschuldiger erkannt zu werden, schnitt Trophonios jenem das Haupt ab und ward darauf von der Erde verschlungen. Eine ähnliche ägyptische Sage, den Schatz des Rhampsinit (s. d.) betreffend, welche wohl der griechischen zu Grunde liegt, erzählt Herodot. Nach andrer Sage bauten die Brüder einen Tempel des Apollon zu Delphi. Für diesen Bau hatte ihnen Apollon eine Belohnung zugesagt, welche sie sieben Tage nach der Vollendung erhalten sollten: an diesem Tag starben sie.