Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Abd ul Mumen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 25
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Abd ul Mumen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 25. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Abd_ul_Mumen (Version vom 17.10.2023)

[25] Abd ul Mumen (Abu Mohammed), Gründer der maurisch-span. Dynastie der Almohaden, geb. 1101 im nordwestlichen Afrika, ward Schüler des Abdallah Ibn Tomrut, des Stifters einer neuen mosleminischen Sekte, der Moahedun oder Almohaden, die sich zu Tinmal nahe der Sahara zu einer geschlossenen Gemeinschaft organisierte. Von Abdallah zu seinem Hadib oder Stellvertreter ernannt, drang er an der Spitze der Almohaden 1125 bis Marokko vor, ward aber hier von Ali Abul Hakem, dem Sultan aus dem Haus der Almorawiden, aufs Haupt geschlagen. Nachdem er zu Tinmal ein neues Heer gesammelt, gewann er bei Aghmat einen entscheidenden Sieg über die Almorawiden und ward nach Abdallahs Tod 1130 zum Emir al Mumenin erwählt. Nach neuen Siegen über die Almorawiden und der Einnahme von Fes eroberte er den größten Teil des Reichs Marokko und bestieg nach der Eroberung dieser Stadt den dortigen Thron. Er breitete seine Herrschaft über Tunis, Keruan und ganz Nordafrika bis Barka aus und verleibte derselben auch Sevilla und Cordova ein. Er starb 15. Mai 1163 im Begriff, an der Spitze eines großen Heers nach Spanien zu ziehen, um sich dies Land ganz zu unterwerfen.