Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ästung“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 987
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Ästung. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 987. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:%C3%84stung (Version vom 03.05.2023)

[987] Ästung, waldbauliche Maßregel der Bestandspflege (s. d.), bestehend in der Wegnahme von Ästen am Schaft von Holzstämmen. Je nachdem sich die Ä. auf grüne oder trockne Äste erstreckt, unterscheidet man Grünästung und Trockenästung. Die Grünästung dient hauptsächlich zur Werterhaltung und Vermehrung der zu ästenden Stämme (Vermehrung der Astreinheit und dadurch der Tauglichkeit zu Brettwaren, Vermehrung der Vollholzigkeit, d. h. des Durchmessers am obern Schaftende). Die Äste müssen glatt am Stamm abgenommen (Glattästung) und bei Laubhölzern mit Steinkohlenteer bestrichen werden. Regel ist ferner Ä. während der Winterruhe, am besten kurz vor Beginn des Frühjahrs. Sodann dient die Grünästung zur Wuchsförderung unterständigen Holzes durch Vermehrung des Lichteinfalls (Lichtästung). Zwecke der Trockenästung sind Gesunderhaltung des Schaftholzes durch Abnahme faulender Äste und Wertvermehrung durch Astreinheit. Durch übertriebene Ä., namentlich durch Wegnahme starker Äste an wertvollen Eichen, ist viel Schade angerichtet worden, indem sich an den Ästungsstellen Fäulnis eingestellt und das Schaftholz ergriffen hat. Vgl. Alers, Über das Aufästen der Waldbäume (2. Aufl., Frankf. 1874); Tramnitz, Schneideln und Aufasten (Bresl. 1872).