Textdaten
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Autor: Johann Gottfried Herder
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Titel: Lied des Lebens
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aus: Zerstreute Blätter (Dritte Sammlung) S. 57-58
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1787
Verlag: Carl Wilhelm Ettinger
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Erscheinungsort: Gotha
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Quelle: ULB Düsseldorf und Commons
Kurzbeschreibung:
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          Lied des Lebens.

     Flüchtiger als Wind und Welle
Flieht die Zeit; was hält sie auf?
Sie genießen auf der Stelle,
Sie ergreifen schnell im Lauf;

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Das, ihr Brüder, hält ihr Schweben,

Hält die Flucht der Tage ein.
Schneller Gang ist unser Leben,
Laßt uns Rosen auf ihn streun.

     Rosen; denn die Tage sinken

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In des Winters Nebelmeer.

Rosen; denn sie blühn und blinken
Links und rechts noch um uns her.
Rosen stehn auf jedem Zweige
Jeder schönen Jugendthat.

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Wohl ihm, der bis auf die Neige

Rein gelebt sein Leben hat.

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     Tage, werdet uns zum Kranze,
Der des Greises Schläf' umzieht
Und um sie in frischem Glanze

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Wie ein Traum der Jugend blüht.

Auch die dunkeln Blumen kühlen
Uns mit Ruhe, doppelt-süß;
Und die lauen Lüfte spielen
Freundlich uns ins Paradies.