Textdaten
<<< >>>
Autor: Rainer Maria Rilke
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Letzter Abend
Untertitel: Aus dem Besitze Frau Nonnas
aus: Neue Gedichte, S. 60
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1907
Verlag: Insel-Verlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]
[60]
LETZTER ABEND

(AUS DEM BESITZE FRAU NONNAS)

Und Nacht und fernes Fahren; denn der Train
des ganzen Heeres zog am Park vorüber.
Er aber hob den Blick vom Clavecin
und spielte noch und sah zu ihr hinüber

5
beinah wie man in einen Spiegel schaut:

so sehr erfüllt von seinen jungen Zügen
und wissend wie sie seine Trauer trügen
schön und verführender bei jedem Laut.

Doch plötzlich war’s, als ob sich das verwische:

10
sie stand wie mühsam in der Fensternische

und hielt des Herzens drängendes Geklopf.

Sein Spiel gab nach. Von draußen wehte Frische.
Und seltsam fremd stand auf dem Spiegeltische
der schwarze Tschako mit dem Totenkopf.