Kloster Lichtenthal
Kloster, in dem lichten Thal,
Edler Frauen heilig Mal!
Nimm mich auf in deine Hallen,
Wo die Himmelsbräute wallen!
Ist’s, man scheide aus der Welt;
Heil’genbilder, Engelsstimmen,
Herzen, die von Andacht glimmen.
Grabessteine, fromm geweiht,
Welche mit gefaltnen Händen
Ihren Blick zum Himmel wenden.
An den, Kirchlein – Gottes Flur
In dem Frieden der Natur,
Auf den großen Tag der Garben, –
All’ die Gräber, still und grün,
Bäume, die darüber blühn!
Nieder möcht’ ich hier mich legen,
Nur ein Kranz auf jedem Grab
Und die letzte Liebesgab’,
Eine welke Blumenkrone –
Schöner wird sie dort zum Lohne.
Hier der Todten stilles Land,
Und des nahen Waldes Schauer
Und der Nachtigallen Trauer!
In dem Kirchlein der Gesang
Engel, die hernieder steigen
Und den Weg zum Himmel zeigen.
Ach! ins Weltgewühl zurück
Kehr’ ich nun mit feuchtem Blick:
Die mich an die Erde binden.