Gebrüder Klinge in Dresden-Löbtau, Leder- und Treibriemenfabrik

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Titel: Gebrüder Klinge in Dresden-Löbtau, Leder- und Treibriemenfabrik
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Gebrüder Klinge, Dresden-Löbtau
Leder- und Treibriemen-Fabrik.


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Gebrüder Klinge in Dresden-Löbtau,
Leder- und Treibriemenfabrik.

Es ist die bedeutendste Treibriemenfabrik des Kontinents, die unter diesem Namen firmiert, und dieses hochangesehene Haus bietet ein seltenes Beispiel dafür, wie ein Geschäft durch Energie, Rührigkeit und streng-solide Prinzipien des Inhabers sich aus den bescheidensten Anfängen heraus zu wirklicher Größe und allgemeinem Ansehen emporarbeiten kann. Die Firma Gebrüder Klinge, Leder- und Treibriemenfabrik in Dresden-Löbtau, deren Inhaber zur Zeit Herr Alfred Klinge ist, macht heute einen Umsatz von weit über eine Million Mark jährlich, der zum größten Teil von Fabriken innerhalb der deutschen Grenzen getragen wird. – Die Firma könnte diesen Umsatz sogar noch bedeutend erhöhen, wenn sie sich dem Exportgeschäft mehr zuwenden würde. – Trotz alledem findet man ihre Fabrikate in sämtlichen europäischen Staaten, ja auf jedem Erdteil in Betrieb.

Während, wie schon angedeutet, Leder-Treibriemen das Hauptprodukt der Firma Gebrüder Klinge darstellen, bilden Florteilriemchen und Nitschelhosen eine Spezialität derselben, mit der sie der belgischen und französischen Konkurrenz, welche früher fast ausschließlich dieses Gebiet kultivierte, durchaus ebenbürtig – wenn nicht überlegen geworden ist. Diesen Zweig der deutschen Industrie derart gehoben zu haben, daß jene Fabrikate in feinster Qualität und exaktester Ausführung auch von uns geliefert werden können, ist ein unbestreitbares Verdienst der genannten Firma!

Gebrüder Klinge haben mehrfach Ausstellungen beschickt, und sich dadurch höchste Preise und Anerkennungen errungen.

Seit einigen Jahren hat sich das Haus auch genötigt gesehen, Filialen zu gründen. Die eine derselben befindet sich in Berlin O., Blumenstraße 70, die andere in Chemnitz, Gartenstraße 1.

Eine spezielle Erwähnung verdienen das gute Einvernehmen zwischen Chef und Personal, sowie die humanitären Einrichtungen des Etablissements. Die meisten bei Begründung des Geschäfts angestellt gewesenen Leute sind auch heute noch darin thätig. Seine wohlwollende Gesinnung bethätigte der jetzige Chef übrigens durch eine größere Stiftung, welche bei eventueller Auflösung des Geschäfts oder Übergang in andere Hände sämtliche Beamte und Arbeiter bedenkt, entsprechend der Dauer ihrer Arbeitszeit. In gleicher Weise ist für die Witwen des Personals gesorgt worden.

Wenn man die Entwicklungsgeschichte der Firma Gebrüder Klinge verfolgt, so bietet sich ein erfreuliches Bild dar von Wachstum und Emporblühen eines deutschen Geschäftshauses, das lediglich durch Energie und Fleiß, durch Arbeit und Umsicht zu einem hervorragenden Vertreter der Großindustrie geworden ist.