Gebeht Um Abwendung der Contagion

Textdaten
Autor: unbekannt
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Titel: Gebeht/ Um Abwendung der Contagion, So gleich nach dem ordentlichen Kirchen-Gebeht zu sprechen
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Entstehungsdatum: ca 1700
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Verlag: Konrad Neumann
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Erscheinungsort: Hamburg
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Quelle: Scans auf Commons (im VD17 unter der Nummer 23:687887A)
Kurzbeschreibung: Kirchengebet mit Bitte um Abwendung einer Seuche
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  • Abkürzungen sind aufgelöst.

[1]

Gebeth /
Um Abwendung der
Contagion[1]
So gleich nach dem ordentlichen Kirchen=
Gebeht zu sprechen


HAMBURG
Gedruckt bey Conrad Neumann / E. E.[2] Hoch=Weisen
Rahts Buchdrucker


[2]

Lasset uns ferner beten

GErechter GOTT / aber auch barmhertziger und gnädiger Vater / du hast deine Zorn-Hand / über nicht gahr zu weit entfernete Städte und Länder ausgestrecket / und die schädliche Plage der Pestilentz / unter sie geschicket / also daß man von ihren grossen Jammer und Hertzeleyd höret / wie der Todt zu ihren Fenstern herein gefallen / und in ihre Palläste kommen / und die angehenckte Sterbe-Drüsen / Junge und Alte verderben; Du wollest dich O gütigster Vater um deines Sohnes willen dieser Armen erbarmen / und im Zorn an Gnade dencken / laß sie Barmhertzigkeit finden vor deinen Augen / und ihre Seelen leben / daß sie dich loben: Und weil wir uns in Kindlicher Demuth erinnern /

[3] daß diese geplagte / für andere Menschen / insonderheit auch für uns nicht Sünder / und schuldig gewesen / sondern wir freylich ein gleiches / ja ein mehres mit unsern Sünden verdienet / also fürchten wir uns billig für deinen Zorn / daß wir auch um unserer Missethat willen in deine Hand fallen / deinem Grimm an uns erfahren / und wie die Schlacht=Schaafe ohne unterscheid vom Tode möchten hingewürget werden; Weil du aber O Himmlischer Vater versprochen / es solle dich reuen des Unglücks / so du einem Lande oder Stadt gedacht zu thun / wenn sich die Sünder zu dir bekehren : So kommen wir in tieffster Demuth und Kindlichem Vertrauen zu dir / O allerliebster Himmlischer Vater / und bitten dich um deines eingebohrnen Sohnes JESU Christi willen / du wollest uns armen Sündern gnädig seyn / unserer Missethat und Sünden nicht gedencken / dagegen aber an deine Barmhetzigkeit / und Güte dencken / die von der Welt her gewesen ist / die von deiner Hand Heimgesuchte in Gnaden bald befreyen / unsere Stadt und Land / auch andere benachbahrte Städte und Länder verschonen / und uns bewahren / für der schädlichen Pestilentz / die im finstern schleichet / und für der anklebenden Seuche / die im Mittag verderbet : Breite deine Gnaden-Flügel über uns / damit dieß Ubel zu unsern Hütten nicht nahe / sondern wir bey reiner gesunder Lufft / guten gesunden Speisen / und Getränck / gesegneter Artzney / und übrigen

[4] Wohlstand / deinen Nahmen preisen / für allen Dingen erhalte unser Hertz bey dem einigen / daß wir deinen Nahmen fürchten: Ach HERR höre! Ach HERR sey gnädig! Ach HERR mercke auf und thue es / und verzeug nicht / um dein selbst willen / O unser GOTT ! denn deine Stadt / und dein Volck / ist nach deinen Nahmen genennet. Amen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. von lat. contingere sich beflecken, hier Ansteckung, Seuche
  2. Eines Ehrbaren