Textdaten
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Autor: M.
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Titel: Eine Feldgärtner-Colonie
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 5, S. 75–77
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Eine Feldgärtner-Colonie.

Der Gedanke, das Uebel der Welt im Keime zu vernichten durch Erziehung und Arbeit, gehört Pestalozzi an, aber zu dessen tüchtiger Ausführung fehlte dem großen Menschenfreund praktischer Sinn und Geschick. Diese besaß in reichem Maße sein Freund und Mitstreiter Fellenberg; seine Armenschule, deren Zöglinge neben dem Unterricht den Landbau betrieben, ward zum sicheren Fundament des materiellen Gedeihens in dem großen Erziehungsstaate Hofwyl und insbesondere unter und durch Wehrli’s Leitung zum Muster für alle nachentstandenen Anstalten dieser Art. Die große Frage, ob Feldgärtner-Colonien, d. h. Anstalten, welche vermittelst gärtnermäßigen Landbaus ihren Zöglingen sowohl Mittel zur Erziehung, als auch zum theilweisen Unterhalt liefern sollen, möglich oder rathsam seien, bewegte lange die pädagogische Welt. Fellenberg machte den Versuch in der Praxis; er kaufte ein heruntergekommenes bäuerliches Anwesen zu Maykirch, einige Stunden von Hofwyl, und setzte dahin einen Lehrer mit elf erwachsenen Knaben seiner Armenschule. Das Experiment gelang vollständig, die kleine Cclonie erhielt sich selbst und wurde nach einigen Jahren als verbessertes Gütchen zu höherem Preise wieder veräußert. Auch andere Beispiele haben die oft bezweifelte Möglichkeit der Sache erwiesen. Allein dennoch stehen der allgemeineren Einführung solcher Feldgärtner-Colonien zwei große Hindernisse entgegen. Das erste ist das Finden des richtigen Mannes, der an ihre Spitze gehört, und dies ist keine Kleinigkeit. Er muß Vater und Mutter, Lehrer und Freund, Vorarbeiter und Spielgenosse seiner Zöglinge sein; sie werden für ihn die ganze Welt, und das Gelingen ihrer Erziehung muß ihm Alles ersetzen, was das Leben sonst zu bieten vermag. Nicht allein gründliche Kenntniß der Elementarwissenschaften, sondern auch der Landwirthschaft, des Gartenbaus, des Hauswesens muß er besitzen; neben eisern konsequentem Charakter die Liebe einer Mutter, die Geduld eines Weisen und den Scharfblick eines Menschenkenners. Wo diese Eigenschaften dem Hausvater fehlen, da wird und muß eine derartige Anstalt zu Grunde gehen. Aber wie selten sind sie in einem Menschen vereinigt, und wie noch seltener wird ein solcher jenen mühevollen und mindestens vor der Welt nicht dankbaren [76] Beruf ergreifen wollen! Ein zweiter Uebelstand ist, daß bei der Selbsterhaltung einer Kindercolonie die Arbeit die Hauptsache sein muß, die Lehre nur eine Nebensache sein kann. Während der Sommermonate wird sich die letztere zum größten Theil auf die gesprächsweisen Anleitungen während der Beschäftigung zu beschränken haben, und selbst im Winter wird nur geringe Zeit für den Unterricht übrig bleiben, wenn die Wirthschaft im gedeihlichen Zustand erhalten werden soll. Hierbei ist namentlich noch zu bedenken, daß Halberwachsene weder mit körperlicher noch mit geistiger Anstrengung überbürdet werden dürfen, sonst ist ein sieches Leben die unausbleibliche Folge. In gerechter Würdigung dieser beiden Haupteinwendungen hat daher die Humanität der neueren Zeit bei der Gründung von Bildungs- und Rettungsanstalten für verwahrloste Kinder von der Selbsterhaltung abgesehen, hingegen die Beschäftigung in Feld und Garten als eine Quelle der Gesundheit, als ein wichtiges Förderungsmittel des Anschauungsunterrichts und als einen immerhin werthvollen Beitrag zur Kostenverringerung weislich beibehalten.

Eine der berühmtesten derartigen Anstalten ist diejenige von Mettray, eine Meile von Tours in Frankreich entfernt. Sie wurde im Jahre 1840 von dem Gerichtsrath Demetz mit Aufopferung seines ganzen beträchtlichen Vermögens und Beihülfe einer Subscription gegründet. Der Graf von Bretignères schenkte ein Gut dazu. Gegenwärtig umfaßt diese Anstalt, deren palastähnliche Gebäude von einem begrünten Hügel herab sich in der Loire spiegeln, Raum für siebenhundert Knaben mit ihren Hausvätern und Lehrern. Vorzugsweise werden verwahrloste, gerichtlicher Bestrafung übergebene Kinder aufgenommen und bis zum zwanzigsten Lebensjahre in der Anstalt behalten. Die Ergebnisse sind vortrefflich; es ist z. B. noch kein Fall vorgekommen, daß von den Zöglingen einer entflohen wäre, so leicht ihm dies sein würde. Das Gut, welches sie bewirthschaften, umfaßt 200 Hectaren oder 800 Morgen; alle Bedürfnisse der Anstalt werden darauf erzeugt, und wenn auch immerhin ein Zuschuß nothwendig ist, so hat sich dieser mit der wachsenden Zahl der Zöglinge von Jahr zu Jahr bedeutend verringert. Die Nachwirkung der Erziehung ist eine zufriedenstellende; im Durchschnitt kommen auf 140 Entlassene nur 18 Rückfällige nach den sorgfältig geführten Listen. Mettray ist eine glückliche Verschmelzung der schweizerischen Landbau-Colonien mit den englischen Besserungsschulen, deren Name Ragged Schools, Lumpenschulen, das Schlechteste an ihnen ist.

Niederländisch Mettray.

Diese Anstalt besuchte im Jahre 1847 ein wackerer Holländer, Herr Suringar aus Amsterdam. Ergriffen von dem, was er dort sah und hörte, beschloß er, wennschon ein Greis, die Gründung einer ähnlichen Schule zur Aufgabe seines übrigen Lebens zu machen. Er war der Mann dazu. Der Verfasser, welcher das Glück gehabt hat, ihn persönlich kennen zu lernen, gedenkt mit Ehrfurcht und Liebe noch immer des unvergeßlichen Eindrucks, den die jugendfrische Gestalt, das blitzende Auge, die hohe von weißem Haar umwallte Stirne und die gewaltige Macht der Rede dieses merkwürdigen Mannes auf ihn gemacht hat; er erinnerte ihn auf das Lebhafteste an Fellenberg, seinen gleichstrebenden Vorgänger. In sein Vaterland zurückgekehrt, besprach sich Suringar, welchem die nothwendigen Mittel nicht zu Gebote standen, mit Freunden; seine begeisterte Darstellung fand fruchtbaren Boden: ein reicher Handelsherr, Schüller in Amsterdam, bot ihm sein Landgut Keyenberg oder dessen Taxwerth mit 16,000 Gulden zu dem edlen Zwecke an. Das steigerte den Muth des braven Mannes, er reiste in seinem ganzen Vaterlande umher; in Städten und Dörfern predigte er seine neue frohe Botschaft; er achtete weder Mühe noch Erniedrigung und sammelte, wie jener fromme Mönch, der, als er einen Schlag für seine Bitte erhielt, demüthig sprach: „Das war für mich, nun gebt mir auch für meine Armen.“ Der Erfolg krönte sein Werk. Die königliche Familie betheiligte sich königlich, 460 Subscribenten zeichneten von 50 bis 500 Gulden, 1200 jährliche Gaben von 5 Gulden, 200 Handwerker, arme Leute, versprachen täglich zwei Centimen für das schöne Ziel zurückzulegen etc. Unter Mitwirkung des Grafen Schimmelpennink van der Oije wurde das Gut Rysselt bei Zütphen angekauft und schon am 21. Juni 1850 der Grundstein der Anstalt unter würdigen Feierlichkeiten gelegt. Am 18. Januar 1852 ward dieselbe eröffnet mit 21 theils von den Gemeinden gesandten, theils zusammengelesenen verwahrlosten Knaben; zum Dircetor war J. W. Schlimmer, früher Vorstand des Besserungshauses in Rotterdam, ernannt worden, und eine bessere Wahl hätte man nicht treffen können.

Auf freundliche Einladung Suringar’s hin besuchte ich in seiner Begleitung im Herbst 1855 die Colonie, welcher er dankbar den Namen „Niederländisch Mettray“ gegeben hat. Sie liegt mitten im wasserreichen Flachland, und ihre netten, von jedem Prunk frei gebliebenen zahlreichen Gebäude, die Ordnung und Reinlichkeit, welche überall in der Umgebung herrschten, das offene, vertrauensvolle Entgegenkommen der Zöglinge nahmen schon von vornherein den Besucher ein. Um den Mittelpunkt des Schulgebäudes, welches zugleich den Betsaal, die Directorwohnung, das Lesezimmer etc. enthält, reihen sich die sechs Familienwohnungen, in [77] welchen die Knaben untergebracht sind. Es ist nämlich ein Hauptmoment der dortigen Erziehungsmethode, daß die Kinder nicht alle zusammen leben, sondern in Abtheilungen, je nach Alter, vielleicht auch Charakter gesondert, verschiedene Familien bilden, die unter der speciellen Obhut eines mit ihnen zusammenwohnenden und lebenden Familienvaters stehen. Die Zahl der Familienglieder war damals sechszehn und soll die Zwanzig nicht übersteigen, wodurch die Aufsicht und die ganze Erziehung wesentlich erleichtert und begünstigt wird. Jede Familie trägt den Namen eines Wohlthäters, dem sie das Haus verdankt, worin sie wohnt; eine einfache Inschrift an jedem derselben nennt die folgenden Geber: 1. König Wilhelm II., 2. Prinz Moritz, 3. Prinz Alexander, 4. Prinz Friedrich, 5. J. C. Walkart in Amsterdam und Gattin (zum Andenken ihrer fünfundzwanzigjährigen Ehe am 25. Mai 1852), 6. J. H. van Boelens (Bürgermeister von Leeuwarden) und Gattin (mit dem Gedenkstein: filio unico filiabusque parentes). – Das Innere dieser Wohnungen ist äußerst einfach, aber genügend und in wahrhaft holländischer Sauberkeit gehalten. Sie umfassen ein Zimmer für den Hausvater, ein Arbeitszimmer, eine Küche, den gemeinschaftlichen Schlafsaal und ein Waschzimmer, alle sehr praktisch und bequem eingerichtet, aber ohne das unbedingt Nothwendige zu überschreiten. Das Tagewerk beginnt im Sommer um 5 Uhr, im Winter um 6 Uhr, es wird geschlossen Abends um 8 und um 9 Uhr: im Durchschnitt finden täglich 4 Unterrichtsstunden statt, die sich auf Lesen, Schreiben, Rechnen, Vaterlandskunde, Geschichte, Geographie, Naturwissenschaften in Bezug auf den Landbau und namentlich Religion erstrecken. An Werktagen sind die Kinder in grobes Wollenzeug gekleidet, wie die gelderländischen Bauern, und tragen Holzschuhe, für die Sonntage erhalten sie eine bessere Kleidung. Zu ihrem Frühstück trinken sie im Sommer Wasser, im Winter Kaffee; ihre Hauptnahrung besteht aus selbstgebauten Gemüsen, Kartoffeln, Brod, Grütze, Reis, Milch etc.; nur zweimal in der Woche, Mittwochs und Sonntags, erhalten sie Fleisch. Nach der Durchschnittsberechnung stellen sich die Kosten einer Mahlzeit auf 14 Centimen per Kopf.

Das Zeichen zum Beginn der Arbeit, zur Heimkehr aus Feld und Garten wird mittelst eines Hornes gegeben, welches dem Aeltesten der Familie anvertraut ist. Eine halbe Stunde täglich wird dem Turnen oder dem Exerciren mit Gewehr gewidmet, um die Körper der Knaben geschmeidig und für späteren Dienst des Vaterlands geschickt zu machen. Neben dem Landbau beschäftigen sich die Zöglinge mit Gärtnerei, Baumpflege, Zimmerei und Tischlerei. Einige von ihnen helfen schon an den Neubauten; alle kleineren Holzarbeiten, Tische, Bänke, Werkzeuge, Hühnerställe, Bilderrahmen etc. werden von ihnen selbst gefertigt, da der Grundsatz festgehalten wird, so wenig fremde Hände als nur möglich in der Wirthschaft zu verwenden. Ebenso haben sie die Küche, die Bäckerei, die Ausbesserung der Kleidungsstücke, der Schuhe etc. alles selber zu besorgen. Sind sie einmal daran gewöhnt, sich auf ihre geschickte Hand zu verlassen, so darf mit Sicherheit angenommen werden, daß sie nach der Entlassung aus Mettray den richtigen Weg durch’s Leben finden. Abwechselnd verrichtet einer der Zöglinge das Amt des Schließers der Gebäude und des Thorwächters; bei dem großen Zufluß von Besuchern werden sie dadurch auch an Höflichkeit und an den Umgang mit fremden Menschen gewöhnt. Der Familienvater übergibt jede Woche einem seiner Kinder das Amt der Säuberung und Reinhaltung der Wohnung.

Alle Morgen versammeln sich bei dem Director der Ausseher der Landarbeiten, der Buchhalter und die Familienväter; er bestimmt dann das Tagewerk, notirt dasselbe und verkündet es darauf den Zöglingen bei dem Zusammenruf. Die Oberaufsicht und die ganze Verantwortlichkeit hinsichtlich der Handarbeit und der Unterweisung ruht auf dem Director. Seine Hauptaufgabe ist, beide Thätigkeiten gleichmäßig so zu vereinen, daß nicht eine auf Kosten der anderen bevorzugt wird. Bei diesen Kindern ist es, mit Hinblick auf ihre wahrscheinliche spätere Lebensstellung, nicht darum zu thun, den Kopf mit vielem Wissen anzufüllen, aber ein leerer Kopf bringt auch der Arbeit keinen Segen. Blos eine harmonische Vereinigung der körperlichen Anstrengung mit der geistigen verheißt den Zöglingen eine glückliche Zukunft. Nehmen Felder und Garten alle Kräfte der Colonie in Anspruch, wie z. B. in der Saat oder Ernte, so bindet man sich natürlich nicht an die vorgeschriebenen täglichen vier Arbeitsstunden; bei hartem Winterfrost oder anhaltendem Regen wird das Versäumte wieder nachgeholt.

Im Winter beschäftigen sich die jungen Colonisten mit der Anfertigung oder Ausbesserung der Geräthe, mit Weben, Flechten etc.

Die Leitung der landwirthschaftlichen Arbeiten und die Erklärung derselben ist Herrn Brantz, einem tüchtigen Agronomen, anvertraut. So lange die Kinder noch gar keine Kenntniß darin haben, werden sie zur Ebnung des Bodens, zur Reinigung der Wege und Pfade, der Wassergräben, der Bäume etc. verwendet, und lernen dadurch spielend die schwierigeren Arbeiten. Außerdem ist jedem Knaben ein Gärtchen zugetheilt, das er in den Erholungsstunden bebaut, wie er Lust hat und es versteht. Den naturwissenschaftlich-landwirthschaftlichen Unterricht ertheilt Herr van Konijenburg möglichst vereinfacht und der Fassungsgabe der Kinder angemessen. Die Zöglinge schreiben sich das Wesentlichste davon auf und vergleichen es später mit den Erfahrungen in der Praxis.

Diese Lebensweise hat einen unverkennbar guten Einfluß auf das Wohlbefinden der Kinder; alle sehen merkwürdig gesund und kräftig aus, sind immer sauber und betragen sich sehr anständig; jene bäuerische Verlegenheit Fremden gegenüber, die man so häufig bei der Dorfjugend findet, noch weniger aber das kecke ungebundene Wesen der Producte gewöhnlicher Erziehungsanstalten werden hier keineswegs bemerkt. Alle hängen, wie es scheint, mit großer Liebe an ihren Familienvätern und namentlich an dem trefflichen Suringar, dessen Erscheinung jedes Mal das Signal zur allgemeinsten herzlichsten Freude ist. „Kann ich mir einen besseren Lohn auf dieser Erde wünschen?“ frug er, als er mit einer Thräne im Auge sich den stürmischen Liebkosungen der durch ihn zu Menschen werdenden Kinder entzog.

Niederländisch Mettray ist eine noch zu junge Anstalt, um schon Erfolge ihres Wirkens in der späteren Lebensperiode der Zöglinge aufweisen zu können; daß dieselben aber sicherlich die besten sein und sogar diejenigen verwandter Anstalten übertreffen werden, scheint unzweifelhaft. Schon um eines Umstandes willen: in Niederländisch Mettray finden keine körperlichen Strafen und kein Gefängniß mit Einzelnhaft statt, wie im französischen Mettray und im Rauhen Haus bei Hamburg; ein ernstes Wort, höchstens der Ausschluß von einer gemeinschaftlichen Freude bewirkt dort mehr, als alle Zwangsmaßregeln. Das ist gerade die Aufgabe solcher Anstalten, größeren Fehlern vorzubeugen, sie unmöglich zu machen durch Erziehung. Wo dies nichts hilft, da ist auch die härteste Strafe vergeblich und macht das Uebel nur ärger.

Was ich, der ich selber früher Lehrer an ähnlichen Anstalten gewesen bin, an der Mehrzahl derselben auszusetzen habe, ist, um es gerade herauszusagen, ihre allzuweit getriebene Frömmigkeit. Erschrick nicht, lieber Leser, ich bin kein Gottloser, aber ich halte es für Zeitvergeudung, für lächerlich und sogar für unwürdig, den lieben Gott unaufhörlich im Munde zu führen und ihn wegen jeder Lappalie zu beschreien. Das allzuviele Demüthigen und auf den Knieen Umherrutschen ist ungesund und bildet meistens Heuchler. Der Zwang, den man sich auferlegt, um jeden Unterrichtsgegenstand in ein Capitel aus der Religionslehre umzuwandeln, die unaufhörliche Vermengung des Heiligen mit dem Profanen kann unmöglich gute Folgen haben. Es genüge diese kurze Andeutung, obgleich sich über den Gegenstand noch gar Vieles und Ernstes reden ließe.

Das Werk des wackeren Suringar, des populärsten und geliebtesten Mannes in seinem ganzen Land, schreitet, wie die neuesten Berichte melden, immer freudiger voran, und die Zahl der Familien der Colonie vermehrt sich von Jahr zu Jahr. Sein Mettray ist eine Perle der schönen Niederlande, eines Reichs, von dessen Bestrebungen und inneren Bewegungen man gar zu selten etwas im Ausland erfährt. Wer aber einmal den reizenden Park des Geldernlandes durchwandert, der versäume nicht. Niederländisch Mettray zu besuchen und sich dort einen wahrhaft frohen Tag, erhebende Gedanken und gute Vorsätze zu holen.
M.