Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten:Seite 14

Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten
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Oper von Seiten des Musikvereins, und diese die Antireligion oder den Humanismus zur Specialität machenden Blätter hatten in dem weitaus grössten Theile der deutsch-ameri­kanischen Presse, die jetzt fast überall in die Hände oder unter den Einfluss der Achtundvierziger gekommen war, die kräftigsten Sekundanten. Es war Mode geworden, irreligiös zu sein, und wäre Büchner damals mit seinen Vorlesungen gewesen, er würde viel mehr gefeiert worden sein als 1872, als die materialistische Strömung bereits stark an Neuheit und Interesse verloren hatte. Jene oben erwähnten Blätter vermochten sich entweder nur wenig Jahre zu halten oder wenn sie wie die Fackel bis zum Tode ihres Herausgebers fortdauerten, so waren sie doch nicht mehr von Einfluss, sondern nur Stimmen aus und in der Wüste. Die Signatur dieser Periode war kurz gefasst, Alles möglichst wie in Deutschland einzurichten, und wenn man z. B. die Vorzüge Milwaukee’s vor andern Städten bezeichnen wollte, so pflegte man zu sagen „Gerade wie in Deutschland“. Man besuchte die Wirthshäuser, man tanzte zum Schrecken der Ameri­kaner sogar des Sonntags, man veranstaltete an demselben Tage Garten- und andere Concerte und schloss den Tag, den man mit Anhören eines freisinnigen Vortrags begonnen, mit dem Besuche des Theaters oder der Oper.

     Der Verkehr mit den Amerikanern beschränkte sich mei­stens auf das Geschäft, selbst nach gemeinsamen Processionen, wie z. B. am 4. Juli, finden wir deutsche Separat­bankette; am eigentlichen politischen Leben fand der Deutsche dieser Periode noch wenig Geschmack. Nur wenn es galt, seine von ihm für berechtigt gehaltenen Eigenthümlichkeiten zu wahren, d. h. gegen Temperenzgesetze zu kämpfen, steigerte