Die Verwandlung (Bandemer)
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Die Verwandlung.
Seitdem der Mann des Mannes Werth entweihet,
Betrug und Schmeicheley nicht scheuet,
Vor jedem Mädchen niederkniet,
Das schlau, ihn nachzuziehen, flieht,
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Und das in jeder Buhlerkunst geübet,Den Mann nicht, nur sich selbst und ihre Freyheit liebet;
Seitdem er es die zweyte Venus nennt,
Die vierte Grazie, die zehnte Muse,
Seitdem macht Zevs, sobald ihm Hymens Fackel brennt,
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Ihn zum Aktäon, und die Göttinn zur Meduse.