Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Karl Wilhelm Geisheim
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Schillervögel
Untertitel:
aus: Gedichte, Zweites Bändchen.
S. 92–93
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1839
Verlag: Josef Max & Komp.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Breslau
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons, Google
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]
[92]
Die Schillervögel.


Hoch in den Lüften fliegen
In Blüthendüften wiegen,
Sich freien Flug’s bewußt,
Ist Lerchen-Sängerlust.

5
Da seht nur, wie in Scharen

Luftaufwärts All’ sie fahren,
Die deutschen Sänger, ha!
Trarallallallalla.

Und drüber gehts und drunter:

10
Kein Himmel ist wohl bunter,

Als über dem Parnaß
Am Heidelberger Faß.

Sind’s auch nicht lauter Reiher,
Sind’s Geier doch und Schreier,

15
Auch Meisen, Spatz und Star,

Kuckuke wunderbar.

Die Gimpel und Rothkehlchen,
Stieglitze, liebe Seelchen,
Und schöne Geisterchen,

20
Traun, lauter Meisterchen!


[93]
Doch wehe, wehe, wehe!

Altmeister, deine Höhe,
Zu hoch, zu hoch ist die!
Zu dir nur schmachten sie.

25
O schwing’ dich, kling’, o sing’, o

Mein Herz, von dem Flamingo,
Der, segnend deutschen Wein,
Einst niederstieg am Rhein.

Wie Colomb in Domingo,

30
So fand in dem Flamingo

Das Volk von Rhein zum Belt
Sich eine neue Welt.

Aus seinem Prachtgefieder
Viel’ Ferdern flogen nieder,

35
Damit das Volk sich schmückt,

Jahrhunderte beglückt.

Ob auch die Meister starben,
Wir darben nicht an Farben:
Seht, schwebend zu den Höh’n,

40
Wie wir noch schillern schön!


Ja, Schillervögel sind wir,
Und so auf Kindeskind wir
Vererben Dank im Klang,
Daß er hinan uns sang.