Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):028

027 <<<Vorheriges Blatt
Die Schedelsche Weltchronik    Blatt XXVIII
Nächstes Blatt>>> 029
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


XXVII verso:

Das drit alter

 
 

Hie entspringt das reich der kriechen. do ynachus ein sun (als sie sagen) des meers vnd der erden im. lx. iar von ysaacs gepurt bey den kriechen in thessalia erster koenig zeregirn angefangen hat. dasselb reich hat geweret. vc. xliiij. iar. Aber Cecrops der egyptier hat im. xciiij. iar der iuedischen dienstperkeit der kriechenreich[1] verlassen. vnd erster bey den athenieren. l. iar geregirt

Athene was ein beruembte stat in Attica. der doch wenig fueßstapffen bliben sind. Cicero spricht. sie sey erstlieh von Abalando gepawet. Plato sagt. dz Amasis der koenig egypti dieselben stat gepawet vnd ir nach egyptischem gezuenge gegeben hab einen namen der nach kriechyscher sprach Athena genant sey. Etlich sagen der koenig Cecrops hab die gepawet vnnd von gehlinger erscheinung eins oelpawms mineruam genent. die derselb pawm bedeuedtet vnd in kriechischer zungen athena heyßt. Aber ander sprechen. das dise stat von ime nit gepawet sunder allain geauffet oder gemeret sey zu den zeiten als athena bey in fuer ein goettin geeret wardt. Dise sta was ein nererin der freyen kuenst vnd vil der philozophorum vnd liebhaber der weyßhait. aber auß teueflischer laycherey wardt sie ein abgoeterische ererin. Augustinus von der stat gotes amm. xviij. buch schreibt mancherlay von diser stat. als Cecrops der koenig zu athenis dieselben stat pawet do wer dz wasser pald an einer stat aufgeprochen vnd an eim andern ort ein oelpawm erschinen. als nw appollo der abgot vmb diss wunderzaichen gefragt worden wer. was man dabey versteen solt. do antwuertet er. das der oelpawm mineruam vnnd das wasser neptunum bedeuedtet. vnd das in derselben burger willen stuende nach derselben eynem dise stat zenennen. do sammelt sich alles volck. vnd die mann hiengen neptuno. vnd die frawen minerue an. vnd die frawen erlangten die stat nach Minerua zenennen. vnd also hiessen die kriechen dise stat athenaz. das zu latein souil als minerua lawtet. darumb wardt neptunus zu zornn geraitzt also dz er mit außlawffenden ueberswal des meers der athenier land verderbet. als nw die athenier sich mit neptuno zebefriden begerten do muesten sie ire weiber mit trifeltiger straff beschweren. Zu erst das sie nymmermer in gemaynen reten gegenwertig sein solten. Zum andern. so sol kein geporner seinen zunamen von der muoter nemen. Zum dritten solt nymant sein toechter athenas haißen. Der xvij. vnnd ir letster[2] konig was Codrus zs den zeiten samuelis. vnnd wiewol dise stat etwen großmechtig vnnd hohberuembt gewesen ist so ist sie doch yetzo ein vnachtper stattlein. das dann ein florentiner dem machomet uebergeben hat. daruemb dvs er der walhen hilff langzeit begeret. vnnd doch nit erlangen mocht.


 


XXVIII recto:

Blat XXVIII

der werlt

 
 

Minerua dz aller beruemtist weib ist im. lviij. iar des alters ysaac bey dem see Tritonidem erschinen. vnd auß desselben sees namen darnach das land Tritonia genant worden. dasselb weib hieß auch pallas von pallante der insel Tracie darinn sie ernert was. oder von pallante dem risen den sie ertoedtet. Dise was des ersten Jouis erstgeporne tochter. die dann bey den groben affrianern vil vor vnerkante ding erfunde. vnnd daruemb nit allain die affrianer sunder auch die kriechen glawbten das dieselb Minerua on ein muetter auß dem hirn Jouis geporn wer. dann ir vrsprung vnd herkomen was nit lawter offenwar. Dise hat dz wollwerck das vormals menigilchem vnbekant was zu erst erfunden. vnd die ordnung[3] die wollen zerainigen vnnd mit eysnin zenen zekemmen. vnd alßdenn zespinnenangezaigt. vnd also die weberey erdacht. Dauon begunden die wolwercker. tuechmacher. weber vnd weberin (als Ouidius bezeuegt) derselben Minerue hohzeitlichen tag andechtiglich zebegeen Sie erfunde auch vnd leret den geprauch des oels der bis zu derselben zeit den menschen vnbekant was. Sie wirdt auch (als Cicero sagt) ein goettin der weißhait vnd ein erfinderin der kunst genant. vnd als nw zu letst ir lewmet lob vnd ere weyt erschollen vnd außgepraytet wz do paweten sie ir zu eren etlich templ zuuoran zu rom bey dem tempel Jouis

Armaniter ist (als Augustinus setzt) der acht koenig der assirier gewesen. zu des zeiten got dem ysaac erschine vnd ime auch verhieße die ding die er seinem vater Abraham verheyssen het.

Promotheus reichßnet zu disen zeiten in Archadia. ein man scharpffer sinreichigkait vnd grosser erfarung. der die vngeschickten vnd groben lewt zu zierlicheren sytten schicket. vnd zum ersten auß der erden pildnus der menschen formiret. vnd die gleich als hetten sie einen gaist beweglich machet. vnd darnach als er in dem hoehsten des bergs caucasi wonet vnd astrologey gelernet het. do leret er die zu erst die assirier. Diser ist auch der erst der dz fewr auß den kislingstain slug. Er hat auch erstlich den geprauch des (aber eysnin) fingerleins an dem vierden finger zu eren der hertz adern zetragen erdacht. Aber nach verscheinung ettlicher zeit gienge bey den roemern ein gesetz auß das sich die gefreyten vnd burger eins gulden fingerleins vnd die kinder der gefreyten eins silbereins. vnnd die knecht eins eysnens geprauchten.

Under disem Beloco dem. ix. koenig der assirier redet der herr zu Jacob vnd verhieße im die ding die er seinenveteren verhayssen het. nemlich zway stueck. als besitzung des lands chanaan vnd benedeyung aller voelcker in seinem samen. der do ist Cristus. Derselb Belocus regiret. xxxvi. iar.

Athlas wz ein grosser sternseher vnd der kunst des gestirns also erfarn das man von im saget das er den himel mit seinen achselnn getragen het.

Baleus wz der. x. koenig der assirier. vnder dem ysaac gestorben ist vnd er regiret. lij. iar. zu den zeiten mesapi des. ix. koenigs der sichionier

Appollo hat die harpffen erfunden. vnd die kunst der ertzney erdacht. die darnach sein bruder Esculapius erweytert hat. der auch mit einem wetterplitzen vergienge. derselb Appollo delphicus genant wardt fuer einen erleuechten vnd hohachtperen man geachtet. vnd nach seinem tod fuer einen got gehalten. vnd ein got der warsagung vnd weyßhait gehayssen. vnd er wz ein erfinder der kunst der ertzney. vnd der erst erkenner der krewter krefft. als ouidius von im schreibt.

Annichus was der. xij. koenig der assirier. vnder dem Joseph starb. dieweil Plemmeus der. xi. koenig der sichinier regiret.

Iupiter wardt auch als ein got verkuendet. vnd im zu eren von dem thoereten volck ein ochß geopffert. vnd er was der erst des oebern elements des fewrs. vnd (als sie sagen) ein sun des tags. vnd sein aigner nam Lisania. vnd er wardt zu disen zeiten in archadia hohgeachtet: vnd von seiner sitlichen tugent wegen erkriegt er den hohberuembten namen Jouis. vnd daruemb das er von edelm geslecht auß archadia was. sagen sie das er zu athenas gewesen sey vnd ein man also grosser sinreich gkait wer das er die groben lewt des lannds die schier in vihischen sitten lebten mit schickerlichen gesetzen vnd gemainen ordenungen zu rechten menschlichen geperden vnd sitten brachte. vnd sie darnach zu erung der abgoeter vermanet. vnd templ vnd brister auffrichtet. vnd ine auch sunst vil nuotzs dings zaiget. diss verwundert sich dz grob wild volck vnd achteten ine einen got vnd hiessen ine iupiter vnd machten ine pald zu einem koenig.

Saffeus was der. xviiij. konig der assirier. vnder dem Moyses in egypto geporn ward. die weil Orthopolis der. xij. koenig sichiniorum. vnd Criasus der fuenfft koenig der kriechen regirten.


  1. WS:Vorlage: kreichenreich
  2. WS:Vorlage: letstetr
  3. WS: Vorlage: ordnuug