Der Teufel in der Rockenstube

Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Der Teufel in der Rockenstube
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 61–62
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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666) Der Teufel in der Rockenstube.
S. Köhler a. a. O. S. 505.

Im vorigen Jahrhundert pflegten die Mädchen von Raasdorf und Tirschendorf abwechselnd in einem der beiden Dörfer in einer Rockenstube zusammen zu kommen und sie trieben das so eine Reihe von Jahren. Als sie eines Abends in Raasdorf zusammen waren und auf ihre Geliebten die Rede kam, da sagte eins der Mädchen, welches keinen Burschen zum Schatze hatte, „ich habe keinen, muß aber einen bekommen [62] und sollte es der Teufel sein!“ Etwa um 11 Uhr Abends kommt eine sonderbare Gestalt in die Rockenstube, er hatte einen Pferdefuß, war einem großen Mann ähnlich und trug einen grünen Rock: es war der Teufel. Er setzte sich und blieb sitzen. Alles war gestört und in banger Erwartung. Um 12 Uhr endlich brachen die Tirschendorfer Mädchen auf, um nach Hause zu gehen, da entfernte sich der Teufel auch. Als die Gesellschaft die Höhe des Berges zwischen Raasdorf und Tirschendorf, die Koppel, erreicht hatte, entstand auf einmal ein furchtbares Geschrei unter den Mädchen. Jenes Mädchen, welches sich zum Geliebten nöthigen Falls den Teufel gewünscht hatte, wurde in die Luft gehoben, schwebte immer höher, war weg und ist auch nicht wieder gekommen, die Mädchen von Tirschendorf haben blos noch deren Haube gefunden.