Der Ausdruck der Gemüthsbewegungen bei dem Menschen und den Thieren/Achtes Capitel

Siebentes Capitel Der Ausdruck der Gemüthsbewegungen bei dem Menschen und den Thieren (1877)
von Charles Darwin
Neuntes Capitel


[180]
Achtes Capitel.
Freude, Ausgelassenheit, Liebe, zärtliche Gefühle, fromme Ergebung und Andacht.
Das Lachen ursprünglich der Ausdruck der Freude. — Lächerliche Ideen. — Bewegungen des Gesichts während des Lachens. — Natur des dabei hervorgebrachten Lautes. — Die Absonderung von Thränen während hellen Gelächters. — Abstufung vom lauten Lachen zum leichten Lächeln. — Ausgelassenheit. — Der Ausdruck der Liebe. — Zarte Gefühle. — Andacht.

Wenn die Freude intensiv ist, so führt sie zu verschiedenen zwecklosen Bewegungen, zum Herumtanzen, in die Hände-Schlagen, Stampfen etc. und zu lautem Lachen. Das Lachen scheint ursprünglich der Ausdruck bloßer Freude oder reinen Glücks zu sein. Wir sehen dies deutlich bei Kindern, wenn sie spielen und dabei beinahe unaufhörlich lachen. Wenn junge Leute, die schon aus der Kindheit heraus sind, recht ausgelassen sind, so hört man von ihnen immer viel sinnloses Lachen. Das Lachen der Götter wird von Homer beschrieben als „der Ausbruch ihrer himmlischen Freude nach ihren täglichen Banketten“. Ein Mensch lächelt — und wie wir sehen werden, geht Lächeln allmählich in Lachen über — wenn er einem alten Freunde auf der Straße begegnet, ebenso wie bei jedem unbedeutenden Vergnügen: so wenn er ein schönes Parfüm riecht.[1] Laura Bridgman konnte wegen ihrer Blindheit und Taubheit keinen Ausdruck durch Nachahmung irgendwie erlernt haben, und doch „lachte sie und schlug mit den Händen zusammen, und die Farbe auf ihren Wangen erhöhte sich“, wenn ein Brief von einem geliebten Freunde ihr durch Geberdensprache [181] mitgetheilt wurde. Bei andern Gelegenheiten hat man gesehen, wie sie vor Freude auf den Boden stampfte.[2]

Auch blödsinnige und geistesschwache Personen bieten einen guten Beweis dafür dar, daß Lachen oder Lächeln ursprünglich reines Glück oder bloße Freude ausdrückte. Dr. Crichton Browne, dem ich wie bei so vielen andern Gelegenheiten auch hier für die Resultate seiner großen Erfahrung verbunden bin, theilt mir mit, daß bei Idioten das Lachen die vorherrschendste und häufigste aller gemüthlichen Ausdrucksformen ist. Viele Blödsinnige sind mürrisch, leidenschaftlich, unruhig, in einem schmerzlichen Seelenzustande oder im äußersten Grade stumpf, und diese lachen niemals. Andere lachen häufig in einer vollständig sinnlosen Art und Weise. So beklagte sich ein blödsinniger Knabe, der nicht fähig war zu sprechen, bei Dr. Browne mit Hülfe von Zeichen, daß ein anderer Knabe in der Anstalt ihm eine Ohrfeige gegeben habe, und dies wurde „von Ausbrüchen von Gelächter begleitet, sein Gesicht war dabei mit dem hellsten Lächeln überdeckt“. Es gibt noch eine andere große Classe von Blödsinnigen, welche beständig freudig erregt und mild sind und fortwährend lachen oder lächeln.[3] Ihr Ausdruck bietet häufig ein stereotypes Lächeln dar; sobald Nahrung vor sie hingestellt wird, oder wenn sie geliebkost werden, oder wenn man ihnen helle Farben zeigt, oder wenn sie Musik hören, vermehrt sich ihre Freudigkeit und dann grinsen, kichern und lachen sie. Einige von ihnen lachen mehr als gewöhnlich, wenn sie umhergehen oder irgend eine Muskelanstrengung versuchen. Die freudige Erregtheit der meisten dieser Blödsinnigen kann unmöglich, wie Dr. Browne bemerkt, mit irgend einer bestimmten Idee associirt sein. Sie empfinden einfach Vergnügen und drücken dies durch Lachen oder Lächeln aus. Bei im Ganzen hochgradig geistesschwachen Personen scheint persönliche Eitelkeit die häufigste Ursache des Lachens zu sein und nächst dieser das Vergnügen, was sie bei der zustimmenden Anerkennung dieses Betragens empfinden.

Bei erwachsenen Personen wird das Lachen durch Ursachen erregt, welche von denen beträchtlich verschieden sind, welche während der Kindheit hinreichen. Diese Bemerkung ist aber kaum auf das Lächeln anwendbar. Das Lachen ist in dieser Beziehung dem Weinen [182] analog, welches bei Erwachsenen beinahe ganz auf geistige Trübsal beschränkt ist, während es bei Kindern durch körperliche Schmerzen oder irgend welche Leiden ebensowohl erregt wird wie durch Furcht oder Wuth. Viele merkwürdige Erörterungen sind über die Ursache des Lachens bei erwachsenen Personen geschrieben worden. Der Gegenstand ist äußerst complicirt. Irgend etwas nicht Zusammengehöriges oder Unerklärliches, das Erstaunen Erregende oder auch ein gewisses Gefühl der Überlegenheit beim Lachenden, der dabei in einer glücklichen Geistesstimmung sich befinden muß, scheint die häufigste Ursache zu sein.[4] Die Umstände dürfen nicht momentaner Natur sein; kein Armer wird lachen oder lächeln, wenn er plötzlich hört, daß ihm ein großes Vermögen vererbt worden ist. Wenn der Geist durch freudige Empfindungen stark erregt wird und es tritt irgend ein unerwartetes Ereignis oder ein unerwarteter Gedanke ein, dann wird, wie Mr. Herbert Spencer bemerkt,[5] „eine bedeutende Menge nervöser Energie plötzlich in ihrem Abflusse gehemmt, anstatt daß ihr gestattet würde, sich in der Erzeugung einer äquivalenten Menge von neuen Gedanken und Erregungen, welche im Entstehen begriffen waren, auszubreiten.“ ... „Der Überschuß muß sich in irgend einer andern Richtung Luft machen. Es erfolgt daher ein Ausfluß durch die motorischen Nerven auf verschiedene Classen von Muskeln, und hierdurch werden die halb convulsivischen Thätigkeiten erzeugt, die wir Lachen nennen.“ Eine sich auf diesen Punkt beziehende Beobachtung hat einer meiner Correspondenten während der letzten Belagerung von Paris gemacht, nämlich, daß die deutschen Soldaten nach starker Erregung in Folge des Umstands, daß sie äußerster Gefahr ausgesetzt gewesen waren, besonders geneigt waren, bei dem geringsten Scherze in lautes Lachen auszubrechen. So wird ferner, wenn kleine Kinder gerade anfangen wollen zu weinen, ein unerwartetes Ereignis zuweilen ihr Weinen in Lachen verwandeln, welches allem Anscheine nach gleichzeitig gut dazu dient, ihre überschüssige nervöse Energie zu verbrauchen.

Man sagt zuweilen, daß die Einbildung durch eine lächerliche [183] Idee gekitzelt werde, und dies sogenannte Kitzeln des Geistes ist dem Kitzeln des Körpers merkwürdig analog. Jedermann weiß, wie unmäßig Kinder lachen und wie ihr ganzer Körper convulsivisch bewegt wird, wenn sie gekitzelt werden. Die anthropomorphen Affen stoßen, wie wir gesehen haben, gleichfalls einen wiederholten Laut aus, der unserm Lachen entspricht, wenn sie, besonders in den Achselhöhlen, gekitzelt werden. Ich berührte mit einem Stückchen Papier die Fußsohle eines meiner Kinder, als es nur sieben Tage alt war; der Fuß wurde plötzlich weggeschnellt und die Zehen in verschiedenen Richtungen gekrümmt wie bei einem ältern Kinde. Derartige Bewegungen sind ebenso wie das Lachen, nachdem man gekitzelt wurde, offenbar Reflexthätigkeiten, und dies zeigt sich gleichfalls darin, daß die kleinen, nicht gestreiften Muskeln, welche dazu dienen, die einzelnen Haare an dem Körper aufzurichten, sich in der Nähe einer gekitzelten Oberhautstelle zusammenziehen.[6] Doch kann man das Lachen in Folge einer lächerlichen Idee, wenn es auch unwillkürlich eintritt, doch nicht im strengen Sinne eine Reflexthätigkeit nennen. In diesem Falle und bei dem Lachen in Folge eines Kitzelns muß sich die Seele in einem vergnüglichen Zustande befinden. Wenn ein kleines Kind von einem Fremden gekitzelt würde, so würde es vor Furcht schreien. Die Berührung muß leicht sein, und eine Idee oder ein Ereignis darf, wenn es lächerlich sein soll, nicht von großer Bedeutung sein. Die Theile des Körpers, welche am leichtesten gekitzelt werden, sind diejenigen, welche nicht gewöhnlich berührt werden, so die Achselhöhlen oder zwischen den Zehen, oder Theile (so z. B. die Fußsohle), welche beständig von einer breiten Fläche berührt werden. Doch bietet die Oberfläche, auf welcher wir sitzen, hier eine merkwürdige Ausnahme von der Regel dar. Der Angabe Gratiolet's zufolge[7] sind gewisse Nerven für das Kitzeln viel empfindlicher als andere. Nach der Thatsache, daß ein Kind sich kaum selbst kitzeln kann oder wenigstens in einem viel geringern Grade, als wenn es von einer andern Person gekitzelt wird, scheint es, daß der genaue Punkt, welcher berührt werden soll, nicht bekannt sein darf, und so scheint auch in Bezug auf den Geist irgend etwas Unerwartetes — eine neue oder nicht zusammenstimmende Idee, welche in einen gewohnheitsgemäßen [184] Gedankenzug hineinbricht — ein starkes Element des Lächerlichen darzubieten.

Der Laut des Lachens wird dadurch hervorgerufen, daß einer tiefen Inspiration kurze, unterbrochene, krampfhafte Zusammenziehungen des Brustkastens und besonders des Zwerchfells folgen.[8] Wir hören daher, daß man sich „beim Lachen beide Seiten hält“. In Folge des Erschütterns des Körpers nickt der Kopf bald da, bald dorthin. Häufig zittert die Unterkinnlade auf und nieder, wie es auch bei einigen Arten von Pavianen der Fall ist, wenn sie viel Vergnügen empfinden.

Tab. III

Während des Lachens wird der Mund mehr oder weniger weit geöffnet, die Mundwinkel stark nach hinten ebenso wie ein wenig nach oben, und die Oberlippe etwas in die Höhe gezogen. Das Zurückziehen der Mundwinkel sieht man am besten bei dem mäßigen Lachen und besonders in einem breiten Lächeln — die letztere Bezeichnung bezieht sich darauf, daß der Mund weit geöffnet wird. In beistehenden Figuren 1—3 der Tafel III. sind verschiedene Grade mäßigen Lachens und des Lächelns photographirt worden. Die Abbildung des kleinen Mädchens mit dem Hute rührt von Dr. Wallich her, und der Ausdruck war ein ächter; die andern beiden sind von Mr. Rejlander. Dr. Duchenne betont wiederholt,[9] daß unter der Erregung der Freude der Mund ausschließlich durch die großen Jochbeinmuskeln, welche dazu dienen, die Mundwinkel rück- und aufwärts zu ziehen, beeinflußt wird; aber nach der Art und Weise zu urtheilen, in welcher die obern Zähne immer während des Lachens und des breiten Lächelns exponirt werden, ebenso wie nach meinen eignen Empfindungen kann ich nicht daran zweifeln, daß einige der zur Oberlippe laufenden Muskeln gleichfalls in mäßige Thätigkeit versetzt werden. Die untern und obern Kreismuskeln des Auges werden zu derselben Zeit mehr oder weniger contrahirt, und es besteht, wie in dem Capitel über das Weinen erklärt worden ist, ein inniger Zusammenhang zwischen den kreisförmigen, besonders den untern, und einigen der zur Oberlippe laufenden Muskeln. Henle bemerkt hierüber,[10] daß wenn ein Mensch [185] das eine Auge fest schließt, er nicht vermeiden kann, die Oberlippe derselben Seite zurückzuziehen. Wenn man umgekehrt seinen Finger auf sein unteres Augenlid legt und dann seine obern Schneidezähne soweit als möglich sichtbar macht, so wird man fühlen, daß in dem Maße, als die Oberlippe stark nach aufwärts gezogen wird, die Muskeln des untern Augenlides sich zusammenziehen. In Henle's Abbildung, die in dem Holzschnitte Fig. 2 wiedergegeben ist, kann man sehen, daß der Musculus malaris (H), welcher zur Oberlippe hinläuft, einen beinahe integrirenden Theil des untern Theils des kreisförmigen Muskels bildet.

Dr. Duchenne hat eine große Photographie eines alten Mannes (verkleinert auf Tafel III. Fig. 4) in seinem gewöhnlichen passiven Zustande und eine andere von demselben Manne (Fig. 5) natürlich lächelnd, mitgetheilt. Die letztere wurde von Jedem, dem sie gezeigt wurde, als naturwahr wieder erkannt. Er hat auch als Beispiel eines unnatürlichen oder falschen Lächelns eine andere Photographie (Fig. 6) desselben alten Mannes gegeben, wo die Mundwinkel durch Galvanisiren der großen Jochbeinmuskeln stark zurückgezogen sind. Daß der Ausdruck hier nicht natürlich ist, ist offenbar. Ich zeigte diese Photographie vierundzwanzig Personen, von denen drei nicht im Geringsten sagen konnten, was damit gemeint war, während die andern, trotzdem sie wahrnahmen, daß der Ausdruck etwas von der Natur eines Lächelns an sich hatte, in so unbestimmten Worten meine Frage beantworteten, wie „ein schlechter Witz“, ein „Versuch zum Lachen“, „grinsendes Lachen“, „halb erstauntes Lachen“ u. s. w. Dr. Duchenne schreibt das Falsche in dem Ausdrucke durchaus dem zu, daß die Kreismuskeln der untern Augenlider nicht hinreichend zusammengezogen sind; denn er legt bei dem Ausdrucke der Freude mit Recht großes Gewicht auf deren Zusammenziehung. Ohne Zweifel liegt in dieser Ansicht viel Wahres, indeß, wie es mir scheinen möchte, nicht die ganze' Wahrheit. Die Zusammenziehung des untern Theils der Kreismuskeln wird immer, wie wir gesehen haben, von dem Aufwärtsziehen der Oberlippe begleitet. Wäre in Fig. 6 auf die Oberlippe in dieser Weise in einem geringern Grade eingewirkt worden, so würde ihre Krümmung weniger steif, auch die Nasenlippenfalte unbedeutend verschieden und der ganze Ausdruck, wie ich glaube, natürlicher geworden sein, ganz unabhängig von der deutlichen Wirkung der stärkern Zusammenziehung der untern Augenlider. Überdies ist der Augenbrauenrunzler [186] in Fig. 6 zu sehr zusammengezogen und verursacht ein Stirnrunzeln, während dieser Muskel niemals unter dem Einflusse der Freude thätig ist, ausgenommen während eines stark ausgesprochenen oder heftigen Lachens.

Durch das Rückwärts- und Aufwärtsziehen der Mundwinkel in Folge der Zusammenziehung der großen Jochbeinmuskeln und durch das Erheben der Oberlippe werden die Wangen nach oben gezogen. Es bilden sich hierdurch Falten unter den Augen und bei alten Leuten auch an ihren äußern Winkeln und diese sind für Lachen oder Lächeln in hohem Grade characteristisch. Ein Jeder kann fühlen und sehen, wenn er seine eignen Empfindungen aufmerksam beobachten und sich in einem Spiegel betrachten will, daß in dem Maße, wie ein leichtes Lächeln in ein starkes oder selbst in ein Lachen übergeht und wie ferner die Oberlippe nach oben gezogen wird und die untern Hälften der Kreismuskeln sich zusammenziehen, auch die Falten an den untern Augenlidern und die unterhalb der Augen bedeutend verstärkt oder vergrößert werden. Wie ich wiederholt beobachtet habe, werden zu derselben Zeit die Augenbrauen unbedeutend herabgezogen, was ein Beweis dafür ist, daß die obern so gut wie die untern Ringmuskeln wenigstens in einem gewissen Grade sich zusammenziehen, trotzdem dies, soweit unsere Empfindungen dabei in Betracht kommen, unbemerkt eintritt. Wenn man die ursprüngliche Photographie des alten Mannes, mit dem Gesichte in seinem gewöhnlichen behaglichen Zustande (Fig. 4) mit der Fig. 5 vergleicht, in welcher er natürlich lächelt, so kann man sehen, daß in der letztern die Augenbrauen ein wenig gesenkt sind. Ich vermuthe, daß dies eine Folge davon ist, daß die obern Kreismuskeln durch die Gewalt lang associirter Gewohnheit dazu getrieben werden, in einer gewissen Ausdehnung in Übereinstimmung mit den untern Ringmuskeln thätig zu werden, welche selbst in Verbindung mit dem Nachaufwärtsziehen der Oberlippe zusammengezogen werden.

Die Neigung in den Jochbeinmuskeln, sich unter vergnüglichen Gemüthserregungen zusammenzuziehen, zeigte sich in einer merkwürdigen mir von Dr. Browne mitgetheilten Thatsache bei Patienten, welche an der für Geisteskranke characteristischen allgemeinen Lähmung leiden.[11] [187] „In dieser Krankheit herrscht beinahe unveränderlich ein Optimismus — Täuschung in Bezug auf Wohlstand, Rang, Größe — unsinnige Freude, Wohlwollen und Verschwendung, während ihr frühestes körperliches Symptom ein Zittern an den Mundwinkeln und an den äußern Augenwinkeln ist. Dies ist eine allgemein anerkannte Thatsache. Beständiges zitterndes Erregtsein der untern Augenbrauen- und großen Jochbeinmuskeln ist für die frühern Zustände der allgemeinen Lähmung pathognomonisch. Das Gesicht hat einen zufriedenen und wohlwollenden Ausdruck. In dem Maße, wie die Krankheit fortschreitet, werden andere Muskeln mit ergriffen; bis aber vollständige Blödsinnigkeit erreicht ist, ist der vorherrschende Ausdruck der eines schwachen Wohlwollens.“

Wie beim Lachen und dem breiten Lächeln die Wangen und die Oberlippe bedeutend emporgehoben sind, so scheint die Nase verkürzt zu sein und die Haut auf dem Nasenrücken wird fein in queren Linien gefurcht mit andern schrägen Längslinien auf den Seiten. Gewöhnlich werden die mittlern obern Schneidezähne exponirt. Eine scharf ausgesprochene Nasenlippenfalte wird gebildet, welche von dem Flügel eines jeden Nasenlochs zum Mundwinkel herabläuft. Häufig ist diese Falte bei alten Personen doppelt.

Ein helles und glänzendes Auge ist für einen vergnügten oder amüsirten Seelenzustand ebenso characteristisch wie die Zurückziehung der Mundwinkel und Oberlippe mit den dadurch hervorgerufenen Falten. Selbst die Augen mikrocephaler Idioten, welche so tief gesunken sind, daß sie niemals sprechen lernen, glänzen unbedeutend auf, wenn sie eine Freude empfinden.[12] Bei dem extremen Lachen sind die Augen zu sehr mit Thränen unterlaufen, als daß sie glänzen könnten; aber die während mäßigen Lachens oder Lächelns aus den Drüsen ausgedrückte Feuchtigkeit dürfte den Glanz der Augen noch erhöhen helfen, obschon dies von einer durchaus untergeordneten Bedeutung sein muß, da sie in der Trauer matt werden, trotzdem sie dann häufig feucht sind. Ihr Erglänzen scheint hauptsächlich Folge ihres Gespanntseins zu sein,[13] was wieder von der Zusammenziehung der Kreismuskeln und von dem Drucke der in die Höhe gehobenen Wangen abhängt. Der Angabe des Dr. Piderit zufolge, welcher diesen Punkt ausführlicher [188] als irgend ein anderer Schriftsteller erörtert hat,[14] dürfte aber diese Spannung der Augen in hohem Grade dem Umstande zugeschrieben werden, daß die Augäpfel mit Blut und andern Flüssigkeiten in Folge der Beschleunigung des Kreislaufs, die von der Erregung der Freude abhängt, erfüllt werden. Er weist auf den Contrast in dem Erscheinen der Augen bei einem hektischen Patienten mit rapider Circulation und den Augen eines an Cholera leidenden Menschen hin, bei dem beinahe alle Flüssigkeit des Körpers entfernt worden ist. Jede Ursache, welche die Circulation herabsetzt, macht die Augen stumpfer. Ich erinnere mich, einen Mann gesehen zu haben, der durch langdauernde und schwere Anstrengung während eines sehr heißen Tages im äußersten Grade ermattet war. Jemand, der dabei stand, verglich seine Augen mit denen eines gekochten Kabeljaus.

Doch kehren wir zu den Lauten zurück, welche während des Lachens hervorgebracht werden. Wir können in einer unbestimmten Art und Weise einsehen, wie es kommt, daß das Ausstoßen von Lauten irgend welcher Art naturgemäß mit einem vergnüglichen Seelenzustande associirt wird; denn durch einen großen Theil des Thierreichs hindurch werden vocale oder instrumentale Laute entweder als ein Ruf oder als Reizmittel für das eine Geschlecht vom andern angewendet. Es werden solche auch als Ausdrucksmittel gebraucht beim fröhlichen Zusammenkommen der Eltern mit den Jungen und der aneinander hängenden Glieder einer und derselben socialen Gemeinschaft. Warum aber die Laute, welche der Mensch ausstößt, wenn er vergnügt ist, den eigenthümlichen wiederholten Character des Lachens haben, wissen wir nicht. Nichtsdestoweniger können wir einsehen, daß sie naturgemäß so verschieden wie möglich von dem Aufschreien oder dem Weinen im Unglück sein werden; und wie bei dem Hervorbringen des letzteren die Exspirationen verlängert und zusammenhängend sind, während die Inspirationen kurz und unterbrochen sind, so könnte man vielleicht bei den Lauten, welche vor Freude ausgestoßen werden, erwarten, daß die Exspirationen kurz und unterbrochen sind, während die Inspirationen verlängert sind; und so ist es auch der Fall.

Es ist ein gleicherweise dunkler Punkt, warum die Mundwinkel zurückgezogen und die Oberlippe während des gewöhnlichen Lachens [189] erhoben wird. Der Mund darf nicht bis zum äußersten Grade geöffnet werden; denn wenn dies während eines Paroxysmus excessiven Lachens eintritt, so wird kaum irgend welcher Laut geäußert, oder er verändert seinen Ton und scheint tief aus der Kehle zu kommen. Die Respirationsmuskeln und selbst die der Gliedmaßen gerathen in derselben Zeit in rapide schwingende Bewegungen. Die Unterkinnlade nimmt häufig an dieser Bewegung Theil und dies dürfte dazu dienen, es zu verhindern, daß der Mund weit geöffnet wird. Da aber ein voller ausgiebiger Laut ausgestoßen werden soll, so muß die Mundöffnung groß sein; und es geschieht vielleicht, um dies zu erreichen, daß die Mundwinkel zurückgezogen werden und die Oberlippe erhoben wird. Obgleich wir kaum weder die Form des Mundes während des Lachens, welche zur Faltenbildung unterhalb der Augen führt, noch den eigenthümlichen wiederholten Laut des Lachens, noch das Zittern der Kinnlade erklären können, so können wir nichtsdestoweniger schließen, daß alle diese Wirkungen Folgen einer gemeinsamen Ursache sind. Denn sie sind alle für einen vergnügten Seelenzustand bei verschiedenen Arten von Affen characteristisch und ausdrucksvoll.

Es läßt sich ein abgestufte Reihe verfolgen von heftigem zu mäßigem Lachen, zu einem breiten Lächeln, zu einem sanften Lächeln und zum Ausdrucke bloß vergnügter Stimmung. Während des excessiven Lachens wird der ganze Körper häufig nach rückwärts geworfen und schüttelt sich oder wird beinahe convulsivisch bewegt; die Respiration ist bedeutend gestört; der Kopf und das Gesicht werden mit Blut überfüllt, die Venen ausgedehnt und die Kreismuskeln werden krampfhaft zusammengezogen, um die Augen zu schützen. Es werden reichlich Thränen abgesondert. Es ist daher, wie früher bemerkt wurde, kaum möglich, irgend eine Verschiedenheit zwischen dem von Thränen feuchten Gesichte einer Person nach einem Paroxysmus excessiven Lachens und nach einem Anfalle bitteren Weinens nachzuweisen.[15] Es ist wahrscheinlich Folge der großen Ähnlichkeit der durch diese so weit von einander verschiedenen Gemüthserregungen verursachten krampfhaften Bewegungen, daß hysterische Patienten [190] abwechselnd mit Heftigkeit weinen und lachen und daß kleine Kinder zuweilen plötzlich von dem einen in den andern Zustand übergehen. Mr. Swinhoe bemerkt, daß er oft gesehen hat, wie Chinesen, wenn sie an tiefem Kummer leiden, plötzlich in hysterische Lachanfälle ausbrechen.

Ich war begierig zu erfahren, ob Thränen während excessiven Lachens von den meisten Menschenrassen reichlich vergossen würden, und ich höre von meinen Correspondenten, daß dies der Fall ist. Ein Fall wurde bei den Hindus beobachtet, und diese sagen selbst, daß es häufig vorkommt. Dasselbe gilt von den Chinesen. Die Frauen eines wilden Stammes von Malayen auf der Halbinsel von Malacca vergießen zuweilen Thränen, wenn sie herzlich lachen; doch kommt dies selten vor. Bei den Dyaks von Borneo muß es häufig der Fall sein, wenigstens bei den Frauen; denn ich höre von dem Rajah C. Brooke, daß es bei ihnen eine sehr gewöhnliche Redensart ist zu sagen, „wir weinten beinahe vor Lachen“. Die Eingebornen von Australien drücken ihre Gemüthserregungen sehr entschieden aus; mein Correspondent beschreibt sie als vor Freude umherspringend und mit ihren Händen schlagend und auch als häufig brüllend vor Lachen. Nicht weniger als vier Beobachter haben bei solchen Gelegenheiten ihre Augen sich reichlich mit Wasser füllen sehen und in einem Falle liefen die Thränen ihre Backen herab. Mr. Bulmer, ein Missionair in einem entfernten Theile von Victoria, bemerkt, „daß sie ein sehr scharfes Gefühl für das Lächerliche haben; sie sind ausgezeichnete Mimiker, und wenn einer von ihnen im Stande ist, die Eigenthümlichkeiten irgend eines abwesenden Gliedes des Stammes nachzuahmen, so ist es sehr häufig, Alle im Feldlager convulsivisch lachen zu hören.“ Bei Europäern erregt kaum irgend etwas das Lachen so leicht als Nachahmung, und es ist im Ganzen merkwürdig, dieselbe Thatsache bei den Wilden von Australien wiederzufinden, welche eine von den distinctesten Rassen der Welt darstellen.

In Süd-Africa füllen sich bei zwei Kafferstämmen, besonders bei den Weibern, die Augen häufig während des Lachens mit Thränen. Gaika, der Bruder des Häuptlings Sandilli, beantwortete meine Frage über diesen Punkt mit den Worten: „Ja, es ist ihr gewöhnlicher Gebrauch.“ Sir Andrew Smith hat gesehen, wie das bemalte Gesicht eines Hottentotten-Weibes nach einem Lachanfalle mit Thränen übergossen war. Bei den Abyssiniern in Nord-Africa werden Thränen [191] unter denselben Umständen abgesondert. Endlich ist dieselbe Thatsache auch in Nord-America bei einem merkwürdig wilden und isolirten Stamme, aber hauptsächlich bei den Weibern beobachtet worden. Bei einem andern Stamme ist sie nur bei einer einzelnen Gelegenheit gesehen worden.

Wie vorhin bemerkt wurde, geht excessives Lachen gradweise in mäßiges Lachen über. In diesem letztern Falle werden die Muskeln rund um das Auge viel weniger zusammengezogen; auch findet sich wenig oder gar kein Stirnrunzeln. Zwischen einem leisen Lachen und einem breiten Lächeln ist kaum irgend welcher Unterschied, ausgenommen, daß beim Lächeln kein wiederholter Laut ausgestoßen wird, obschon eine einzelne ziemlich starke Exspiration oder ein leises Geräusch — ein Rudiment eines Lachens — häufig beim Beginn eines Lächelns zu hören ist. Bei einem mäßig lächelnden Gesichte kann die Zusammenziehung der obern Kreismuskeln gerade noch an einem leichten Senken der Augenbrauen bemerkt werden. Die Zusammenziehung der untern kreisförmigen und Augenlidmuskeln ist viel deutlicher und zeigt sich durch das Furchen der untern Augenlider und der Haut unter ihnen in Verbindung mit einem leichten Hinaufziehen der Oberlippe. Aus dem breitesten Lächeln kommen wir durch die feinsten Abstufungen in das sanfteste. In diesem letztern Falle werden die Gesichtszüge in einem viel geringern Grade bewegt, auch viel langsamer, und der Mund wird geschlossen gehalten. Auch ist die Krümmung der Nasenlippenfurche unbedeutend verschieden in beiden Fällen. Wir sehen hieraus, daß keine scharfe Trennungslinie zwischen der Bewegung der Gesichtszüge während des heftigsten Lachens und eines sehr leichten Lächelns gezogen werden kann.[16]

Man kann daher sagen, daß ein Lächeln der erste Zustand in der Entwickelung eines Lachens ist. Man kann sich aber auch eine verschiedene und wahrscheinlichere Vermuthung bilden, nämlich daß die Gewohnheit, laute wiederholte Töne aus einem Gefühle des Vergnügens auszustoßen, zuerst zur Zurückziehung der Mundwinkel und der Oberlippe und zur Zusammenziehung der kreisförmigen Muskeln führte, und daß nun durch Association und lang fortgesetzte Gewohnheit dieselben Muskeln in unbedeutende Thätigkeit versetzt werden, sobald durch irgend eine Ursache in uns ein Gefühl erregt wird, [192] welches, wenn es stark wäre, zum Lachen geführt haben würde. Das Resultat ist dann ein Lächeln.

Mögen wir das Lachen als die vollständige Entwickelung eines Lächelns, oder wie es wahrscheinlicher ist, ein leises Lächeln als die letzte Spur einer durch viele Generationen fest eingewurzelten Gewohnheit zu lachen, sobald wir vergnügt gestimmt sind, betrachten, wir können bei unsern Kindern den allmählichen Übergang des einen in's andere verfolgen. Es ist Denen, welchen die Pflege kleiner Kinder anvertraut ist, wohl bekannt, daß es schwer ist, sich zu vergewissern, wann gewisse Bewegungen um ihren Mund herum wirklich ausdrucksvoll sind, d. h. wann sie wirklich lächeln. Ich habe daher mit Sorgfalt meine eigenen Kinder beobachtet. Eines derselben lächelte im Alter von fünfundvierzig Tagen, während es gleichzeitig in einem glücklichen Gemüthszustande war; d. h. hier wurden die Mundwinkel zurückgezogen und die Augen wurden gleichzeitig entschieden strahlend. Ich beobachtete dasselbe am folgenden Tage, aber am dritten Tage war das Kind nicht ganz wohl, und da fand sich keine Spur des Lächelns, und gerade dies letztere macht es wahrscheinlich, daß die früheren Zeichen eines Lächelns wirkliche waren. Acht Tage später und während der nächst darauf folgenden Woche war es merkwürdig, wie seine Augen erglänzten, sobald es lächelte, und seine Nase wurde in derselben Zeit quer gefurcht. Dies wurde nun von einem kleinen blökenden Geräusche begleitet, welches vielleicht ein Lachen darstellen sollte. Im Alter von 113 Tagen nahm dieses kleine Geräusch, welches immer während der Exspiration gemacht wurde, einen unbedeutend verschiedenen Character an und wurde mehr abgesetzt oder unterbrochen wie beim Schluchzen, und dies war sicherlich beginnendes Lachen. Die Veränderung im Tone schien mir zu der Zeit mit der größern seitlichen Ausdehnung des Mundes zusammenzuhängen in dem Maße, wie das Lächeln breiter wurde.

Bei einem zweiten Kinde wurde das erste wirkliche Lächeln ungefähr in demselben Alter beobachtet, nämlich bei fünfundvierzig Tagen, und bei einem dritten Kinde in einem etwas früheren Alter. Als das zweite Kind fünfundsechzig Tage alt war, lächelte es viel breiter und deutlicher als das zuerst erwähnte in demselben Alter es that und stieß selbst in diesem frühen Alter ein Geräusch aus, was dem Lachen sehr ähnlich war. In diesem allmählichen Erlangen der Gewohnheit des Lachens bei Kindern haben wir einen Fall vor [193] uns, welcher in einem gewissen Grade mit dem des Weinens analog ist. Da bei den gewöhnlichen Bewegungen des Körpers, wie beim Gehen, Übung nothwendig ist, so scheint dies auch beim Lachen und Weinen der Fall zu sein. Auf der andern Seite ist die Kunst zu schreien, weil sie Kindern von Nutzen ist, von den frühesten Tagen an ganz gut entwickelt worden.


Ausgelassenheit, Heiterkeit. — Ist ein Mensch ausgelassener Stimmung, so bietet er, wenn er auch nicht wirklich lächelt, doch gewöhnlich eine gewisse Neigung dar, seine Mundwinkel zurückzuziehen. In Folge der Erregung des Vergnügens wird die Circulation schneller; die Augen sind glänzend und die Farbe des Gesichts erhöht sich. Das durch den vermehrten Blutzufluß gereizte Gehirn wirkt auf die geistigen Fähigkeiten zurück; es ziehen lebendige Ideen schneller durch die Seele und die Affecte werden wärmer. Ich habe einmal gehört, wie ein Kind, das nur wenig unter vier Jahren alt war, gefragt wurde, was es heiße, in guter Stimmung zu sein; darauf antwortete es, „das heißt lachen, schwatzen und küssen“. Es dürfte schwierig sein, eine richtigere und practischere Definition zu geben. Ein Mensch in diesem Zustande hält seinen Körper aufrecht, seinen Kopf erhoben und seine Augen offen. Es liegt keine Ermattung in den Gesichtszügen und keine Zusammenziehung der Augenbrauen wird sichtbar. Im Gegentheil strebt der Stirnmuskel, wie Moreau bemerkt,[17] sich leicht zusammenzuziehen, und dies glättet die Augenbrauen, entfernt jede Spur eines Stirnrunzelns, wölbt die Augenbrauen ein wenig und hebt die Augenlider. Die lateinische Redensart „exporrigere frontem“ — die Augenbrauen glätten — heißt daher heiter oder lustig sein. Der ganze Ausdruck eines Menschen in guter Laune ist das genaue Gegentheil von dem eines an Kummer Leidenden. Nach Sir Ch. Bell werden „in allen aufheiternden Gemüthsbewegungen die Augenbrauen, Augenlider, die Nasenlöcher und die Mundwinkel erhoben. In den niederdrückenden Leidenschaften tritt das Umgekehrte ein.“ Unter dem Einflusse der letzteren werden die Augenbrauen schwer, die Augenlider, die Wangen, der ganze Kopf erscheint matt, die Augen sind stumpf, das ganze Gesicht schlaff und [194] das Athmen langsam. In der Freude wird das Gesicht breiter, im Kummer wird es länger. Ob das Princip des Gegensatzes hier bei der Hervorbringung dieser entgegengesetzten Ausdrucksweisen in Unterstützung der directen Ursachen, welche speciell erwähnt worden und hinreichend deutlich sind, mit in's Spiel gekommen ist, will ich nicht zu sagen wagen.

Bei allen Menschenrassen scheint der Ausdruck guter Laune derselbe zu sein und wird leicht erkannt. Die Personen, welche mir aus den verschiedenen Theilen der alten und neuen Welt Mittheilungen gesandt haben, beantworten meine Fragen über diesen Punkt bejahend und geben noch einige Einzelnheiten in Bezug auf die Hindus, Malayen und Neu-Seeländer. Das Glänzen der Augen bei den Australiern ist vier Beobachtern aufgefallen. Dieselbe Thatsache ist bei den Hindus, den Neu-Seeländern und den Dyaks von Borneo bemerkt worden.

Wilde drücken zuweilen ihre Befriedigung nicht bloß durch Lächeln aus, sondern auch durch Geberden, welche von dem Vergnügen des Essens hergeleitet werden. So citirt Mr. Wedgwood[18] eine Angabe Petherick's, daß die Neger am obern Nil ein allgemeines Reiben ihres Bauches begannen, wenn er seine Perlen auspackte. Und Leichhardt sagt, daß die Australier mit ihrem Munde schmatzten und schnalzten, als sie seine Pferde und Ochsen und ganz besonders als sie seine Känguruh-Hunde sahen. Wenn die Grönländer „etwas mit Vergnügen bestätigen, so saugen sie mit einem bestimmten Laute Luft ein“[19] und dies dürfte eine Nachahmung des Actes des Verschluckens würziger Speise sein.

Das Lachen wird durch die feste Zusammenziehung der Kreismuskeln des Mundes unterdrückt, welche den großen Jochbeinmuskel und andere Muskeln daran hindern, die Lippen nach rückwärts und aufwärts zu ziehen. Es wird auch zuweilen die Unterlippe von den Zähnen festgehalten, und dies gibt dem Gesichte einen schalkhaften Ausdruck, wie es bei der blinden und tauben Laura Bridgman beobachtet wurde.[20] Der große Jochbeinmuskel ist zuweilen in seinem Verlaufe variabel. Ich habe eine junge Frau gesehen, bei welcher die Herabdrücker der Mundwinkel bei dem Unterdrücken eines Lächelns [195] in starke Thätigkeit versetzt wurden. Dies gab ihr indeß durchaus nicht einen melancholischen Ausdruck des Gesichts wegen des Glanzes ihrer Augen.

Das Lachen wird häufig in einer gezwungenen Weise dazu angewendet, irgend einen andern Seelenzustand, selbst Zorn, zu verbergen oder zu maskiren. Wir sehen oft Personen lachen, um ihre Scham oder Schüchternheit zu verbergen. Wenn eine Person ihren Mund zusammenkneift, als wollte sie die Möglichkeit eines Lächelns verhüten, trotzdem nichts vorhanden ist, ein solches zu reizen, oder nichts, was den freien Genuß desselben verhindern könnte, so erhält das Gesicht einen affectirten, feierlichen oder pedantischen Ausdruck. Aber von solchen hybriden Ausdrucksformen braucht hier nichts weiter gesagt zu werden. Bei dem Verlachen wird ein wirkliches oder vorgegebenes Lächeln oder ein Lachen häufig mit dem Ausdrucke, welcher der Verachtung eigenthümlich ist, verschmolzen, und dies kann in zorniges Verachten oder Spott übergehen. In solchen Fällen ist die Bedeutung des Lachens oder des Lächelns die, der verletzenden Person zu zeigen, daß sie nur Erheiterung erregt.

Liebe, zärtliche Empfindungen u. s. w. — Obschon die Gemüthserregung der Liebe, z. B. der einer Mutter für ihre Kinder, eine der stärksten ist, deren die Seele fähig ist, so kann doch kaum gesagt werden, daß sie irgend ein eigenthümliches oder besonderes Mittel des Ausdrucks habe, und dies ist daraus verständlich, daß sie nicht gewohnheitsgemäß zu irgend einer speciellen Thätigkeitsrichtung geführt hat. Da ohne Zweifel Zuneigung eine Vergnügen erregende Empfindung ist, so verursacht sie allgemein ein leichtes Lächeln und etwas Erglänzen der Augen. Ganz allgemein wird eine starke Begierde empfunden, die geliebte Person zu berühren, und Liebe wird durch dieses Mittel deutlicher als durch irgend ein anderes ausgedrückt.[21] Wir verlangen daher darnach, diejenigen in unsere Arme zu schließen, welche wir zärtlich lieben. Wahrscheinlich verdanken wir diese Begierde vererbter Gewohnheit in Association mit dem Warten und Pflegen unserer Kinder und mit den gegenseitigen Liebkosungen Liebender.

[196] Bei den niedern Thieren sehen wir dasselbe Princip thätig, daß sich Vergnügen aus der Berührung in Association mit Liebe herleitet. Hunde und Katzen finden offenbar großes Vergnügen daran, sich an ihren Herrn oder Herrinnen zu reiben und von ihnen gerieben oder geklopft zu werden. Wie mir die Wärter im zoologischen Garten sagten, finden viele Arten von Affen ein Entzücken darin, einander zu hätscheln oder von andern gehätschelt zu werden, auch von Personen, zu welchen sie Anhänglichkeit fühlen. Mr. Bartlett hat mir das Benehmen zweier Chimpansen, im Ganzen älterer Thiere als diejenigen, die gewöhnlich nach Europa importirt werden, beschrieben, als sie zuerst zusammengebracht wurden. Sie saßen einander gegenüber, berührten einander mit ihren weit vorgestreckten Lippen, und der eine legte seine Hand auf die Schulter des andern. Dann schlossen sie sich gegenseitig in ihre Arme ein. Später standen sie auf, ein jeder mit einem Arm auf der Schulter des andern, hoben ihren Kopf in die Höhe, öffneten ihren Mund und schrien vor Entzücken.

Wir Europäer sind an das Küssen als ein Zeichen der Zuneigung so gewöhnt, daß man es für der Menschheit angeboren halten könnte. Dies ist indessen nicht der Fall. Steele irrte sich, als er sagte, „die Natur war ihr Urheber und es begann mit der ersten Brautwerbung“. Jemmy Button, der Feuerländer, sagte mir, daß diese Gewohnheit in seinem Vaterlande unbekannt sei. Sie ist gleichfalls unbekannt bei den Neu-Seeländern, den Eingebornen von Tahiti, den Papuas, den Australiern, den Somalis von Africa und den Eskimos.[22] Es ist aber insoweit eingeboren oder natürlich, als es allem Anscheine nach von dem Vergnügen abhängt, mit einer geliebten Person in nahe Berührung zu kommen. In verschiedenen Theilen der Welt wird es durch das Reiben der Nasen aneinander ersetzt, so bei den Neu-Seeländern und Lappländern, oder durch das Reiben oder Klopfen der Arme, der Brust oder des Bauches, oder, daß der eine sein eigenes Gesicht mit den Händen oder Füßen des andern streichelt. Vielleicht dürfte die Gewohnheit, als ein Zeichen der Zuneigung auf verschiedene Theile des Körpers zu blasen, von demselben Grundsatze abhängen.[23]

[197] Die Empfindungen, welche man zärtlich nennt, sind schwer zu analysiren; sie scheinen aus Zuneigung, Freude und besonders aus Sympathie zusammengesetzt zu sein. Diese Empfindungen sind an sich von einer Vergnügen erregenden Natur, ausgenommen wenn das Mitleid zu tief ist oder Entsetzen erregt wird, wie bei der Nachricht, daß ein Mensch oder Thier gequält worden ist. Von unserem vorliegenden Gesichtspunkte aus sind sie deshalb merkwürdig, als sie so leicht die Absonderung von Thränen hervorrufen. So mancher Vater und Sohn hat beim Wiedersehen nach einer langen Trennung geweint, besonders wenn die Begegnung unerwartet war. Ohne Zweifel hat die äußerste Freude an sich die Neigung, auf die Thränendrüsen einzuwirken. Aber bei solchen Veranlassungen, wie der eben erwähnten, werden auch unbestimmte Gedanken an den Kummer, welcher empfunden worden wäre, wenn sich der Vater und Sohn niemals getroffen hätten, wahrscheinlich durch die Seele gezogen sein, und Kummer führt naturgemäß zur Absonderung von Thränen. So heißt es bei der Rückkehr des Ulysses:

„Aber der Jüngling

Schlang um den herrlichen Vater sich schmerzvoll Thränen vergießend.
Beiden regte sich jetzo des Grams wehmüthige Sehnsucht.

* * *

Also nun zum Erbarmen vergossen sie Thränen der Wehmuth.
Ja den Klagenden wäre das Licht der Sonne gesunken,
Hätte Telemachos nicht alsbald zum Vater geredet.“

Odyssee, Übers, von J. H. Voss. XVI. Ges. V. 213 flgde.

Ferner heißt es von der Penelope, als sie endlich ihren Gatten wiedererkannte:

„Ihr aber erzitterten Herz und Kniee,

Da sie die Zeichen erkannt, die genau ihr verkündet Odysseus.
Weinend lief sie hinan und achlang sich mit offenen Armen
Ihrem Gemahl um den Hals, und das Haupt ihm küssend begann sie.“

ebenda XXIII. Ges. V. 205—208.

Die lebhafte Rückerinnerung an unsere frühere Heimat oder an längst vergangene glückliche Zeiten verursacht sehr leicht die Füllung unserer Augen mit Thränen. Aber auch hier tritt sehr naturgemäß der Gedanke ein, daß diese Zeiten niemals wiederkehren werden. In derartigen Fällen können wir sagen, daß wir mit uns selbst in unserm jetzigen Zustande sympathisiren im Vergleich mit unserm frühern [198] Zustande. Sympathie mit dem Unglück Anderer, selbst mit dem rein imaginären Unglück der Heldin in einem traurigen Romane, für die wir keine Zuneigung weiter empfinden, reizt sehr leicht zu Thränen. Dasselbe thut die Sympathie mit dem Gefühle anderer, wie z. B. mit dem Glücke eines Liebhabers, der in einer gut erzählten Novelle nach vielen harten Erfahrungen endlich an das Ziel seiner Wünsche kommt.

Sympathie scheint eine besondere oder bestimmte Gemüthserregung darzustellen; sie ist besonders geneigt, die Thränendrüsen zu reizen. Dies gilt sowohl für den Fall, daß wir Sympathie empfinden, als für den, wo wir sie empfangen. Jedermann muß erfahren haben, wie leicht Kinder in Weinen ausbrechen, wenn wir sie für irgend eine kleine Verletzung bemitleiden. Wie mir Dr. Crichton Browne mittheilt, reicht bei den melancholischen Geisteskranken häufig ein freundliches Wort hin, sie in nicht zu stillendes Weinen zu versetzen. Sobald wir unser Mitleid mit dem Kummer eines Freundes ausdrücken, kommen häufig Thränen in unsere eigenen Augen. Das Gefühl der Sympathie wird gewöhnlich durch die Annahme erklärt, daß wenn wir von dem Leiden eines Andern hören oder dasselbe sehen, die Idee des Leidens in unserer eigenen Seele so lebhaft wachgerufen wird, daß wir selbst leiden. Diese Erklärung ist aber kaum genügend, denn sie gibt keinen Aufschluß über die innige Verbindung zwischen Sympathie und Zuneigung. Wir sympathisiren ohne Zweifel viel tiefer mit einer geliebten als mit einer gleichgültigen Person, und die Sympathie der einen gewährt uns viel mehr Erleichterung als die der andern. Aber doch können wir ganz sicher auch mit denjenigen sympathisiren, für die wir keine Zuneigung empfinden.

Warum ein Leiden, wenn es wirklich von uns erfahren wird, Weinen erregt, ist in einem frühern Capitel erörtert worden. In Bezug auf die Freude ist deren natürlicher und allgemeiner Ausdruck das Lachen, und bei allen Menschenrassen führt das laute Lachen viel häufiger zur Absonderung von Thränen, als es irgend eine andere Ursache mit Ausnahme des Unglücks thut. Das Füllen der Augen mit Thränen, welche ohne Zweifel bei großer Freude eintritt, wenn auch kein Lachen es begleitet, kann, wie es mir scheint, nach denselben Grundsätzen durch Gewohnheit und Association erklärt werden, wie das Vergießen von Thränen aus Kummer, wenn kein Aufschrei dabei ausgestoßen wird. Trotzdem ist es nicht wenig merkwürdig, daß [199] Sympathie mit der Noth Anderer reichlicher Thränen erregt als unsere eigene Trübsal. Und dies ist sicherlich der Fall. Bei dem Leiden eines geliebten Freundes hat so mancher Mann Thränen vergossen, aus dessen Augen keines seiner eigenen Leiden eine Thräne auspressen würde. Es ist noch merkwürdiger, daß Sympathie mit dem Glücke oder der glücklichen Lage derjenigen, welche wir zärtlich lieben; zu demselben Resultate führt, während ein ähnliches von uns selbst empfundenes Glück unsere Augen trocken läßt. Wir müssen indessen im Auge behalten, daß die lang andauernde Gewohnheit der Zurückhaltung, welche in Bezug auf das Hemmen des reichlichen Thränenflusses in Folge körperlicher Schmerzen so wirkungsvoll ist, zu der Verhütung eines mäßigen Ergusses von Thränen aus Sympathie mit dem Leiden oder dem Unglücke Anderer nicht in's Spiel gebracht worden ist.

Die Musik hat eine wunderbare Kraft, wie ich an einem andern Orte zu zeigen versucht habe,[24] in einer unbestimmten und vagen Art und Weise die starken Gemüthserregungen in uns wieder wach zu rufen, welche vor längst vergangenen Zeiten gefühlt wurden, wo, wie es wahrscheinlich ist, unsere frühen Urerzeuger einander mit Hülfe durch ihre Stimme erzeugter Töne umwarben. Und da mehrere unserer stärksten Gemüthserregungen — Kummer, große Freude, Liebe, Sympathie — zur reichlichen Absonderung von Thränen führen, so ist es nicht überraschend, daß die Musik gleichfalls geneigt ist, unsere Augen mit Thränen zu füllen, besonders wenn wir bereits durch irgend eine der zarteren Empfindungen erweicht sind. Musik bringt auch häufig noch eine andere eigenthümliche Wirkung hervor. Wir wissen, daß jede starke Empfindung, Gemüthsbewegung oder Erregung — wie äußerster Schmerz, Wuth, Schrecken, Freude oder die Leidenschaft der Liebe — sämmtlich eine besondere Neigung haben, die Muskeln erzittern zu machen; und der eigenthümliche Zug oder leichte Schauer, welcher bei vielen Personen den Rücken und die Gliedmaßen hinabfährt, wenn sie durch Musik mächtig ergriffen werden, scheint in demselben Verhältnisse zu dem eben erwähnten Erzittern des Körpers zu stehen, in dem eine leichte Thränenabsonderung in Folge der Macht der Musik zu dem Weinen aus irgend einer starken und wirklichen Gemüthsbewegung steht.

[200] Fromme Ergebung. — Da Ergebung in einem gewissen Grade mit Zuneigung verwandt, obschon sie, hauptsächlich aus Ehrfurcht bestehend, häufig mit Furcht verbunden ist, so mag der Ausdruck dieses Seelenzustandes hier kurz erwähnt werden. Bei einigen sowohl früher als jetzt noch existirenden Secten sind Religion und Liebe in befremdender Weise combinirt worden, und es ist selbst behauptet worden, so traurig die Thatsache an sich sein mag, daß der heilige Kuß der Liebe nur wenig von dem verschieden sei, welchen der Mann der Frau oder eine Frau dem Manne gibt.[25] Ergebung oder Andacht wird hauptsächlich dadurch ausgedrückt, daß das Gesicht nach dem Himmel gekehrt ist mit nach oben gerollten Augäpfeln. Sir Ch. Bell bemerkt, daß bei dem Herannahen des Schlafes oder eines Ohnmachtsanfalles oder des Todes die Pupille nach oben und innen gezogen wird; er glaubt nun, daß „wenn wir uns in Andachtsempfindungen ergehen und äußere Eindrücke nicht beachtet werden, die Augen dann durch eine weder gelehrte noch erworbene Thätigkeit nach oben gewandt werden“ und daß dies Folge einer und derselben Ursache ist, wie in den eben erwähnten Fällen.[26] Daß die Augen während des Schlafes nach oben gerollt werden, ist, wie ich von Prof. Donders höre, richtig. Bei neugebornen Kindern gibt diese Bewegung der Augäpfel, während sie an der Brust ihrer Mutter saugen, ihnen häufig einen absurden Ausdruck ecstatischen Entzückens, und hier läßt sich deutlich wahrnehmen, daß gegen die naturgemäße, während des Schlafes angenommene Stellung angekämpft wird. Aber Sir Ch. Bell's Erklärung der Thatsache, welche auf der Annahme beruht, daß gewisse Muskeln mehr unter der Controle des Willens stehen als andere, ist, wie ich von Prof. Donders höre, incorrect. Da die Augen häufig im Gebete nach oben gewendet werden, ohne daß der Geist so sehr in Gedanken absorbirt wäre, daß er der Bewußtlosigkeit des Schlafes sich annähert, so ist die Bewegung wahrscheinlich eine conventionelle — das Resultat des gewöhnlichen Glaubens, daß der Himmel, die Quelle der göttlichen Gewalt, zu der wir beten, über uns gelegen ist.

Eine demüthigende knieende Stellung mit erhobenen und in einander gelegten Händen scheint uns in Folge langer Gewohnheit eine [201] der frommen Ergebung so wohl entsprechende Geberde zu sein, daß man meinen könne, sie sei angeboren. Doch habe ich keinen einzigen Beweis hierfür von den verschiedenen außereuropäischen Menschenrassen erhalten. Während der classischen Periode der römischen Geschichte war es nicht gebräuchlich, wie ich von einem ausgezeichneten Kenner des classischen Alterthums höre, daß die Hände in dieser Weise während des Gebets vereinigt wurden. Mr. Hensleigh Wedgwood hat allem Anscheine nach die richtige Erklärung gegeben,[27] obschon in ihr ausgedrückt wird, daß die Stellung eine der sclavischen Unterwürfigkeit ist. „Wenn der Betende kniet und seine Hände erhoben hält mit aneinander gelegten Handflächen, so stellt er einen Gefangenen dar, welcher die Vollständigkeit seiner Unterwerfung dadurch beweist, daß er seine Hände dem Sieger zum Binden darbietet. Es ist die bildliche Darstellung des lateinischen dare manus, um die Unterwürfigkeit zu bezeichnen.“ Es ist daher nicht wahrscheinlich, daß sowohl das Aufwenden der Augen als auch das Ineinanderlegen der geöffneten Hände unter dem Einflusse andächtiger Empfindungen angeborne oder wahrhaft ausdrucksvolle Handlungen sind und dies hätte man auch kaum erwarten können. Denn es ist sehr zweifelhaft, ob Empfindungen, welche wir jetzt als andachtsvolle auffassen, die Herzen von Menschen bewegten, als sie in vergangenen Zeiten noch in einem uncivilisirten Zustande verharrten.





  1. Herbert Spencer, Essays Scientific etc. 1858, p. 360.
  2. F. Lieber, über die Stimmlaute der Laura Bridgman, in: Smithsonian Contributions, Vol. II. 1851, p. 6.
  3. s. auch Mr. Marshall, in: Philosoph. Transactions. 1864, p 526.
  4. Mr. Bain gibt in seinem Buche: The Emotions and the Will, 1865, p. 247, eine lange und interessante Erörterung über das Lächerliche. Das oben angeführte Citat über das Lachen der Götter ist diesem Werke entnommen, s. auch Maudeville, The Fable of the Bees, Vol. II, p. 168.
  5. The Physiology of Laughter. Essays, Second Series, 1863, p. 114.
  6. J. Lister, in: Quarterly Journal of Microscopical Science, 1853, Vol. I, p. 266.
  7. De la Physionomie, p. 186.
  8. Sir Ch. Bell (Anat. of Expression, p. 147) macht einige Bemerkungen über die Bewegungen des Zwerchfelles während des Lachens.
  9. Mécanisme de la Physionomie Humaine. Album, Légende VI.
  10. Handbuch der systematischen Anatomie des Menschen. 1858, Bd. 1. S. 144. s. den Holzschnitt, Fig. 2 H auf S. 22.
  11. s. auch Bemerkungen hierüber von Dr. J. Crichton Browne in: Journal of Mental Science, Apr. 1871, p. 149.
  12. C. Vogt, Memoire sur les Microcéphales. 1867, p. 21.
  13. Sir Ch. Bell, Anatomy of Expression, p. 133.
  14. Mimik und Physiognomik, 1867, S. 63—67.
  15. Sir J. Reynolds bemerkt (Discourses XII, p. 100): „Es ist merkwürdig zu beobachten, — es ist aber sicher richtig, — daß die Extreme entgegengesetzter Leidenschaften mit sehr wenig Abänderung durch eine und dieselbe Thätigkeit ausgedrückt werden.“ Er führt als Beispiele die wahnsinnige Freude einer Bacchantin und den Kummer einer Maria Magdalena an.
  16. Dr. Piderit ist zu demselben Schlusse gekommen, a. a. O. S. 99.
  17. La Physionomie, par G. Lavater, Ausgabe von 1820. Vol. IV, p. 224. s. auch Sir Ch. Bell, Anatomy of Expression, p. 172, wegen des weiter unten angeführten Citats.
  18. A Dictionary of English Etymology, 2. edit. 1872. Introduction, p. XLIV.
  19. Crantz, citirt von Tylor, Primitive Culture, Vol. I, 1871, p. 169.
  20. F. Lieber, Smithsonian Contributions, Vol. II, 1851, p. 7.
  21. Mr. Bain bemerkt (Mental and Moral Science, 1868, p. 239): „Zärtlichkeit ist eine auf verschiedene Weise erregte, Vergnügen gewährende Gemüthsbewegung, welche dazu drängt, die menschlichen Wesen in eine gegenseitige Umarmung zu ziehen.“
  22. Sir J. Lubbock gibt in Prehistoric Times, 2. edit., 1869, p. 552, ausführliche Schriftbelege für diese Angaben. Das Citat aus Steele ist diesem Werke entnommen.
  23. s. eine ausführliche Schilderung mit Verweisungen bei E. B. Tylor, Researches into the Early History of Mankind. 2. edit., 1870, p. 51.
  24. Die Abstammung des Menschen, 3. Aufl., Bd. II. S. 315.
  25. Dr. Maudsley hat eine Erörterung hierüber in seinem Buche: Body and Mind, 1870. p. 85.
  26. The Anatomy of Expression, p. 103, and Philosoph. Transactions, 1823, p. 182.
  27. The Origin of Language, 1866, p. 146. Mr. Tylor (Early History of Mankind, 2. edit. 1870, p. 48) gibt einen complicirteren Ursprung für die Stellung der Hände während des Gebetes an.
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