Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Der „Gezeichnete“
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aus: Reisebriefe eines Artisten, S. 69
Herausgeber:
Auflage: 5.–9. Tausend
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Erscheinungsdatum: 1928 (EA 1927)
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
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DER „GEZEICHNETE“


Ein Bleistift hat mich vergewaltigt,
Hat meine Züge vergestaltigt
Und hinterlistig auf ein Blatt
Papier gebracht.

5
Ich muß gesteh’n, der Bleistift hat

An sich die Sache gut gemacht.

Wer aber gab ihm die Erlaubnis?!
Nun weiß ich nicht recht, ob das Raub ist.
Gehört die Miene nun dem Blei?

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Gehört sie mir? – Wie dem auch sei.

Die Fratze und der Bleistiftstrich
Verhöhnten und versöhnten sich
Und zogen darauf Hand in Hand
Ganz freundschaftlich ins weite Land.

15
Denn beide sind – das ist der Witz –

Im Grunde kein Privatbesitz.