Textdaten
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Autor: Michel Buck
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Titel: D Bäarasteachar
Untertitel:
aus: Bagenga’. Gedichte in oberschwäbischer Mundart. S. 234–237
Herausgeber: Friedrich Pressel
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: bis 1888
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Robert Lutz
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Erscheinungsort: Stuttgart
Übersetzer:
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Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[234]

D Bäarasteachar.

Höllackerment! ischt des a Jascht,[1]
I seall verluir da’n Ôdem fascht!
Ischt des a Gsprang, ischt des a Gläuf,
Aß höb ma’ en Rabbiner täuf!

5
Wonous, iahr Leutla, mit Verlaub,

Bei so ma’ graußa Strôßastaub
Mit uiri Spiaß und Äxt und Stanga,
Was want er füar en Vogel fanga?

Dô geit mer aber neamad Ghair.

10
De oi’zig Ouskunft, wo-n-i hair,

Dui loutat: „Neammet ui in acht,
Was dear a wilds paar Auga macht!
Aß wia’n a Stallthür ischt sei’ Moul,
Zum Leutouffreassa gwis it z foul,

15
Und s Biß im Racha wia’n a Raufa.[2]

Wear will sei’ Hout gauh’ zaischt verkaufa?

[235] Jahr Voadri,[3] iahr sind znächschta da’,
Kurasche! packet woidle[4] a’
Und stellat ui uff d Hinterfüaß

20
Und stupfet a’ mit uiri Spiaß!

Der Eschhoi[5] soll jetz komma hear,
So lang im Boscha noh der Bäar,
Und schla an Sturm mit seiner Tromma,
Dea Voatel[6] ka’ ma’ it versomma!“

25
„„Jô!““ sait der Eschhoi, „„wenn i ma’,

Der Schultas, dear ghairt vonnana’!““
„Wa?“ schreit der Schulthas: „bischt au gscheit?
Der General stôht hinter d Leut
Und kommadiart von hinta hear,

30
Was i, bigott, doch wissa wear!

Ällz druff, iahr Leut, und woidle gschlaga,
Nôch leit der Feind bald uffam Schraga!“

Dô geit es zmôl a grousigs Gschroi,
Und s puzlat glei a ganzer Roih

35
Uff oi’ môl uff da Boda na’,

Wear aber wieder springa ka’
[236] Brennt dur und schreit: „Huß ous, huß ous!
Der Bäar kommt ussam Boscha rous,
Ear hôt schau’ etle bei de Auhra,

40
Gott gnad en, dia sind au verlaura!“


Was gschieht? Verkommt en uff der Bah’[7]
Der Munderkinger Lumpama’
Und sait: „Jahr Leut, was hôt as gea’?
Was haunt er denn so Fürchtigs gseah’?“

45
Der flinkischt ischt der Hasabeck,

Dear deutet wôlli[8] nei’ in d Heck
Und sait: „„O Ma’, sand it vermeassa,
Suscht wearet er vom Bäara gfreassa!““

Der Munderkinger Wuse[9] lacht,

50
Daß ihm sei’ Rupfakittel[10] kracht,

Und schreit: „Jahr Manna, stauhnt doch still
Und loset, was i saga will.
Ui nimmt doch gwis koi’ Bäar beim Frack,
As ischt jô nu’ mei’ Lumpasack,

55
I hau’n a seall in Boscha traga

Und mit em gwatet[11] uff en Waga.“

[237] Und richtig leit a Sack im Hag.
Da Schulza trifft schiagar der Schlag.
Sechs Gmoi’drät gucket gegem num

60
Und ear ge seim Kollegium.

Se schlüefet,[12] könnt as mögli sei’,
Glei liaber in da Boda nei’:
„Des ischt a Fescht füar d Reimaspreacher!“
– „„Mer sind schau’ dô, iahr Bäarasteacher!““



  1. Aufregung.
  2. Futtertrog.
  3. Vorderen.
  4. Tapfer.
  5. Flurschütz.
  6. Vortel, Vorteil.
  7. Flur.
  8. Hurtig.
  9. Spottname der Munderkinger, ursprünglich Bezeichnung eines Gebäcks.
  10. Von grober Leinwand.
  11. Gewartet.
  12. Schlüpften.