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aus: Christliche Symbolik
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Ei,

Sinnbild der Auferstehung. Christus brach am Ostermorgen aus dem Grabe, wie das junge Küchlein aus dem Ei, in dem es begraben liegt. Daher in der Christenheit von sehr alter Zeit her der Gebrauch der Ostereier, die man sich wechselseitig schenkt, indem man sich zur Auferstehung des Heilands Glück wünscht. Dieser Gebrauch herrscht jetzt noch [228] am allgemeinsten in der griechischen Kirche, wobei in der Zahl, Grösse und symbolischen Bemalung oder inneren Ausfüllung der Eier erstaunlicher Luxus getrieben wird. Vgl. Kohl, St. Petersburg I. 128. II. 188. Es gibt ein eigenes Werk über Ostereier, ova paschalia von Stengel, worin unzählige Arten der Eierverzierung verzeichnet sind. Alle möglichen auf Christus bezüglichen Symbole werden hier den Eiern eingeätzt, aufgemalt oder im Innern derselben angebracht. Die grossen Ostereier, auf denen das Lamm Gottes steht, als Symbol der Dreieinigkeit, erscheinen abgebildet in Nicolais Reise durch Deutschland im Anhang des 8ten Bandes.

In der frühern Heidenzeit waren bei den Frühlingsfesten ebenfalls Eier im Gebrauch, als Sinnbilder der wieder zum Leben erwachenden Pflanzen- und Thierwelt. Bei den Indern war das Ei Sinnbild des Weltganzen, Erde und Himmel wurden den beiden Hälften eines Eies verglichen. Dem entspricht in der christlichen Symbolik nur eine Vision der heiligen Hildegard von Bingen, die im Innern des Eies die sicher ruhende Kirche, ausserhalb desselben die Welt voll Flammen sah.

Von der heiligen Katharina von Siena sagt die Legende, sie habe einmal auf Eiern geschlafen und keines zerbrochen. P. Abraham, Judas IV. 313.