Botticellis Madonna aus der Sammlung Chigi

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Titel: Botticellis Madonna aus der Sammlung Chigi
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 20, S. 644
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[644] Botticellis Madonna aus der Sammlung Chigi. (Zu unserer Kunstbeilage.) Das Madonnenbild von Sandro Botticelli, welches unsere Kunstbeilage wiedergiebt, hat kürzlich in eigentümlicher Weise von sich reden gemacht. Fürst Mario Chigi in Rom, Abkömmling jenes kunstsinnigen Agostino Chigi, der als Bankier des Papstes Julius II zu großem Reichtum gelangte und herrliche Kunstschätze erwarb, hat das ihm gehörige kostbare Bild aus seiner Galerie zum Preise von 315000 Lire in das Ausland verkauft.

Nach dem seit 1877 bestehenden Gesetz ist aber den Besitzern der unschätzbaren Privatgalerien Roms ein solcher Verkauf ohne Genehmigung der Staatsbehörde untersagt. Der Staat hat sich das Vorkaufsrecht gesichert und die Ausfuhr von Kunstwerken aus Rom hat unter staatlicher Kontrolle zu erfolgen. Fürst Chigi, dessen Vermögensumstände keine günstigen sind, suchte das Gesetz zu umgehen, indem er sich beim Verkaufe ausbedang, daß der Käufer das Bild in Italien belasse. Nach erfolgtem Verkauf ist der letztere jedoch samt dem Bilde aus Rom verschwunden.

Die Madonna Botticellis aus der Sammlung Chigi gehört zu den schönsten, welche der Florentiner Maler geschaffen hat. Sie besitzt in hohem Grade die Lieblichkeit und den Zauber keuscher Auffassung, welche Jakob Burckhardt den Werken dieses Vorläufers von Raffael nachgerühmt hat, der aus Fra Filippo Lippis Schule hervorging.