Boetticher:Bendemann, Eduard

Benczúr, Giula (Julius) Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band (1891) von Friedrich von Boetticher
Bendemann, Eduard
Bendemann, Rudolf Christian Eugen
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[74] Bendemann, Eduard, Historienmaler, geb. zu Berlin am 3. Dec. 1811, Schüler der Berliner und der Düsseldorfer Akad. unter W. Schadow. Ging 1830 in Begleitung seines Schwagers Jul. Hübner, Th. Hildebrand’s und K. Sohn’s nach Italien und verbrachte ein Jahr in Rom, dem Studium der alten Meister gewidmet. Seit dem Herbst 1831 lebte er mehrere Jahre in Düsseldorf, zog darauf nach Berlin, folgte aber schon 1838, zugleich mit Jul. Hübner, dem Ruf nach Dresden, wo er, seit Beginn des Jahres als Akademieprofessor und Vorstand eines Malerateliers angestellt, vom März 1838 bis zum Jahre 1859 wirkte, in welchem Jahre er nach Schadow’s Rücktritt die Leitung der Akad. zu Düsseldorf übernahm. Er verwaltete dieses Amt bis Ende 1867. Aus Gesundheitsrücksichten in den Ruhestand tretend, behielt er doch seinen Wohnsitz in Düsseldorf und blieb künstlerisch thätig. Bendemann ist seit 1837 Mitgl. der Berliner Akademie und erlangte die Mitgliedschaft der Akademien von Wien, München, Kassel, Antwerpen, Brüssel, Amsterdam, Kopenhagen, Stockholm, Philadelphia und des Instituts von Frankreich. Seit 1881 Ehrendoctor der phil. Facultät zu Berlin. Gr. gold. Med. Paris 37; gr. gold. Med. Wien 73; Preisdiplom der Dresdner Aquar.-A. 87.

1. Bildn. seiner Grossmutter. 1828 in Berlin gem. War im Elternhause Bendemann’s. – Berlin, ak. KA. 28.
2. Ruth, die Aehrenleserin. (Buch Ruth, Cap. II. 5–7.) ⅔ Lebensgr. Sein erstes grösseres Oelgem. E: die Eltern des Künstlers. – Berlin, ak. KA. 30.
3. Bendemann’sches Familienbild. Der Vater im Kreise der Seinigen, darunter Eduard B. und Jul. Hübner, ferner Karl Sohn, Th. Hildebrand und Schadow. (Schadow, Hildebrand und Ed. B. sind von Sohn, Hübner von Schadow, Hübner’s Frau und Kind von Hübner, Bendemann’s Mutter und sein Bruder Emil von Hildebrand gemalt)
4. Die trauernden Juden. „Gefangene Juden in Babylon nach dem 137. Psalm“. Der Rahmen des Bildes trägt die Aufschrift: „An den Wassern zu Babylon sassen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten“. 1832 in Ddf. vollendet h. 1,79, br. 2,83. E: Mus. Wallraf-Richartz, Köln. Geschenk des KV. f. Rh. u. W. 1832. Kupferst. von F. Ruscheweyh (Rh.-W. KV. f. 1831), qu. fol.; Lith. von F. Jentzen, gr. qu. fol., C. Wildt, gr. qu. fol., B. Weiss, gr. qu. fol., J. G. Schreiner, gr. qu. fol.; Holzschn. im Werk Raczynski’s; kl. Stahlst, in „Denkm. d. Kunst“, Taf. 121. – Berlin, ak. KA 32; Ddf., KV. f. Rh. u. W. 32; Köln, 2. allg. d. KA. 61; Ddf., hist. KA. 88.
5. „Zwei Mädchen am Brunnen“. 1833 in Berlin gem. E: Erben der Wwe. Moll in Köln, der es als Gewinn aus dem KV. f. Rh. u. W. zufiel. Kupferst. von P. Felsing, gr. qu. fol. (Rh.-W. KV. f. 1833.) – Ddf., KV. f. Rh. u. W. 33; Berlin, ak. KA. 34; Sachse’s Berl. K-Auction, März 67, wo das Bild an die Besitzer zurückfiel.

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6. Bildn. einer Dame (Frau Banquier Fränkel, Berlin). In schwarzem Sammetkleide mit dunkelviolettem Sammethut und Perlen im schwarzen Haar. – Berlin, ak. KA. 34.
7. Scene aus dem Gesang von Milos Cobilich und Wuko Brankowich. Nach einem von Herder übersetzten Volksliede: „Schön zu schauen sind die roten Rosen in dem weissen Palast des Lazaro“. Die drei vermälten serbischen Fürstentöchter, deren spaterer Streit um den Wert ihrer Gatten ihnen zum Verhängniss wird, kommen, ihre liebe Mutter zu besuchen. Farbenskizze. – Ddf., KV. f. Rh. u. W. 34, angek. von dems.; Berlin, ak. KA. 34.
8. Die h. drei Könige auf ihrer Wanderung dem Sterne nach, den ein Engel leitet. Farbenskizze. – Ddf., KV. f. Rh. u. W. 34; Berlin, ak. KA. 34; Halberstadt, KA. 34.
9. Hirt und Hirtin („Wir sehn in die weiten Lande und werden doch nicht geseh’n.“ Uhland, Des Hirten Winterlied). Farbenskizze. E: Frau Dr. Hasenclever, Ddf. (Ein Bild besass Dir. W. Schadow.) Kupferst. von X. Steifensand. gr. qu. fol. (KV. f. Rh. u. W. f. 1839). Lith. Tondr. von Georg Koch, qu. fol. – Berlin, ak. KA. 34; Ddf. KA. 35.
Eine Wiederholung „Hirt und Hirtin, Idylle“, bez: E. Bendemann 1846. h. 0,55, br. 0,98. E: Gräfl. Raczynski’sche Samml. in der Berl. Nat.-Gal. Ein Oelg. „Hirt und Hirtin“, nach einer 1835 entstandenen Skizze, bef. sich auf d. Dresdn. akad. KA. 1840 und 1846.
10. Jeremias auf den Trümmern Jerusalem’s. Ein Bild bef. sich im K. Schloss Bellevue bei Berlin, ein anderes im Schloss zu Hannover. Gest. von J. Felsing zum Werk Raczynski’s; Lith. von B. Weiss, gr. qu. fol., von C. Wildt, gr. qu. fol., von G. Süssnapp; Holzschn. in Seemann’s „Kunsthist. Bilderbogen“ Nr. 272. – Berlin, A. f. einen wohltät. Verein, April 36; Berlin, ak. KA. 36; Dresden, A. von Bildern der Ddfer Schule, Dec. 36; Paris, Salon 37; nach Rückkehr aus Paris in Münster, Hannover und Weimar; 1838 in Leipzig, Königsberg, Stettin; 1839 in Lübeck und Posen ausgestellt.
11. Scene aus dem „Hohen Liede“: „Mein Freund ist mein und ich bin sein, der unter den Rosen weidet“. Liebespaar unter einem Blütenbusch. Zeichn. f. W. Schadow, wol aus d. J. 35.
12. Die Ernte. Zwei Kinder, Knabe und Mädchen, kommen den heimkehrenden Eltern entgegen, denen der beladene Wagen folgt. Bez. m. d. Monogr. E: Justizr. Maurer, Brandenburg, durch den Ver. d. Kfr. Stahlstich von Ed. Eichens (Ver. d. Kfr., f. 1836). – Berlin, ak. KA. 36; KV. zu Magdeb., Halberst., Halle u. Braunsch. 38. „Die Ernte“, Farbenskizze zu einem nicht ausgeführten Bilde bes. Rentier Bendemann, Berlin.
13. Die Künste am Brunnen der Poesie. Dreiteil. Frescogem. im Hause seines Vaters, Anton B., Berlin (Schadowstr. 10). Mittelbild: „die bildenden und die darstellenden Künste“; Seitenbilder: „die Romantik“ und „die Elegie“. Halblebensgr. Figuren. 1837. Lith. von Fr. Jentzen. roy. qu. fol. (Schles. KV. f 1844.)
14. Zeichnungen zu einer von G. Wigand in Leipzig veranstalteten Prachtausg. des Nibelungenliedes, übers. von Marbach. Im Verein mit Jul. Hübner, Alfr. Rethel u. A. (1839). Leipzig 1840. 4. Ein Bl. „Chriemhildens Abschied von der Leiche Siegfried’s“, Federz. kl. 4, bef sich in der J. G. v. Quandt’schen Samml., welche im Aug. 60 in Dresden versteigert wurde.
15. Wandgemälde im Thronsaal des k. Schlosses zu Dresden. Die vier Wände des Saales umgiebt ein Fries auf Goldgrund mit Darstellung des menschl. Lebens von der Geburt bis zum Tode, nach christl. Anschauung. Den Thron umgeben 8 vorchristl. und 8 christl. Gesetzgeber und Könige (von Solon bis Maximilian I.); über dem Thron die Saxonia, umgeben von den Herrschertugenden der Gerechtigkeit, Weisheit, Tapferkeit und Mässigung. Ihnen entsprechend, an der gegenüberliegenden, für die Landesvertretung bestimmten Saalhälfte vier grosse Geschichtsbilder aus dem Leben Heinrich’s I., des Städtegründers, mit besonderer Beziehung auf je einen der vier Stände, der Bauern, Bürger, Ritter und Geistlichen, deren Einzelfiguren der Saxonia gegenüber stehen. Den Sockel der Wände, braun in braun, schmücken kleinere Compositionen, welche auf die über ihnen befindlichen Bezug haben.
Die Cartons: Moses, David, Salomo, Lykurg, Solon, Zoroaster waren auf der Dresdner ak. KA. 40. Im Kat. ist der Solon-Carton nicht genannt.
Sapientia. Auf einem Marmorthron sitzende weibl. Gestalt. Oelskizze zum Wandgem. im Thronsaal des Schlosses zu Dresden. Bez. m. Monogr. 1841. Holz. h. 0,27, br. 0,22½. E: Gräfl. Raczynski’sche Samml. in der Berliner Nat.-Gal. Geschenk des Künstlers an den Grafen Raczynski.
Die Gesetzgeber und Könige im Thronsaale zu Dresden. Ausgef. von E. Bendemann, in Kupfer gest. von E. Goldfriedrich. 16 Bll. Dresden 1858. schm. fol.
Der Sieg Heinrich’s I. über die Ungarn bei Merseburg. Lith. Tondr. von C. Hahn. gr. qu. fol.
Der Fries im Thronsaale des k. Schlosses zu Dresden, al fresco gem. von Ed. Bendemann, gez. u. rad. von H. Bürkner. 1845. Leipzig, roy. qu. fol.
16. Wandgemälde im Ball- und Concert-Saal des k. Schlosses zu Dresden. Auf beiden Langseiten des Saales ein auf blauem Grunde grau in grau gemalter Fries mit Darstellung des menschlichen Lebens nach antiker Auffassung (Kinderzeit. gymn. und musische Spiele der Jugend, Hochzeit, Opfer, Weinfest, Jagdbild, Alter und Tod), durch farbige Bilder (Grazien, Musen, Horen, Parzen, Eros scheidet den Kampf der Elemente, Eros vereinigt die Elemente durch Harmonie) unterbrochen, während zwischen den vier Fenstern jeder Langseite die Einzelgestalten der Künste (Malerei, Baukunst, Bildhauerei, Tanzkunst, Musik und Schauspielkunst) dargestellt sind. Ueber einer Tür der Schmalseiten thront auf Wolken die Poesie, über der anderen stehen unter der Büste Homer’s die drei griech. Stämme als Kindergruppe Hand in Hand. Von den vier grossen Hauptbildern: Zug des Apollo zum Parnass (Lünette: das delph. Orakel), ein Dionysoszug (Lünette: die eleus. Mysterien), die Hochzeit der Thetis (Lünette: der Mythos von Prometheus) und die Hochzeit Alexander’s (Lünette: das Gastmahl des Plato), deren je zwei einander gegenüber stehen, bringen die Festzüge, die Richtung der hellen. Poesie, die Hochzeiten, Beginn und Ende der Blüte Griechenlands zur Darstellung.

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Die Wandmalereien im Schlosse waren 1839 in Angriff genommen und gelangten erst 1855 zur Vollendung.
Die Wandgemälde im Ball- und Concert-Saal des k. Schlosses zu Dresden. Erfunden und ausgeführt von E. Bendemann. Erklärt von Joh. Gust Droysen. In 1/16 natürl Grösse, rad. von Hugo Bürkner. Dresden (1858). gr. qu. fol. (Sachs. KV. f. 1857.)
Die Horen. Aquar. Kohlez. h. 0,90, hr. 1,18. E: Städt. Mus. zu Leipzig. Geschenk des Dr. H. Härtel.
Musik, Kupferst. von Ed. Büchel, kl. fol.
Die Cartons zu einigen der Gem. bef. sich auf der Berliner ak. KA. 46.
Fünfzehn Originalentwürfe in Aquar. (von den vorhandenen 28) E. des Künstlers, Berliner Jub.-A. 86, hist. Abteil.
17. Damenportrait (1841). E: Banquier Bendemann, Berlin. – Köln, 2. allg. d. KA. 61. Ein Bildniss der Frau B. (jugendl. Gestalt mit blondem Haar in pelzbesetztem Ueberkleide, an einen Tisch gelehnt) war auf der Berl. Jub.-A. 86, hist. Abteil.
18. Prediger Salomo. Zeichn. E: Prof. Jul. Hübner. – Dresden, A. f. d. Tiedge-Stiftung 1842.
19. Pilger in der Wüste. Zeichn. E: Hofrat C. G. Carus. – Dresden, A. f. d. Tiedge-Stiftung 1842.
20. Die Heimkehr. Zeichn. Rad. von H. Bürkner. 1844. qu. fol.
21. Illustr. zur „Ammenuhr“. (Aus „Des Knaben Wunderhorn“. In Gemeinschaft mit Dresdner Künstlern). 1845.
22. Weinernte. Bleistiftz. E:Bendemann, Berlin.
23. Der Kirchgang. Zeichn. Gest. von W. Oelschig. qu. 4.
24. Brautlied. Psalm XLV. Zeichn. E: Bendemann, Berlin. Lith. von Hosemann (Kunstbuch der Ddfer Malerschule), qu. fol.
25. Zeichnungen zum „ABC-Buch für kl. und gr. Kinder. Gez. von Dresdner Künstlern. Mit Erzähl. und Liedern von R. Reinick und Singweisen von F. Hiller“. Leipzig 1845. gr. 8.
26. Kaiser Lothar von Supplinburg (1125–1137). E: Kaisersaal im Römer zu Frankf. a. M., gestiftet von Baron A. M. v. Rothschild.
27. Portr. der Gemahlin Bendemann’s In schwarzseidner Mantille im Lehnsessel sitzend und den Beschauer anblickend. 1847. War bei den Eltern des Künstlers.
28. Portr. des Buchhändlers Heinr. Brockhaus. E: Familie.
29. Illustrationen zum Holzschnittwerk „Die Deutsche Geschichte in Bildern nach Originalzeichn. deutscher Künstler“. Mit erklärendem Text von F. Bülau. Dresden 1855. qu. 4.
30. J. G. v. Quandt, Kunsthistoriker. Lebensgr. Kopf. Kohlezeichn. nach dem Leben. Gest. von C. W. Overbeck, fol. – Dresden, ak. KA. 50; Dresden, Aquar.-A. 87.
31. Joh. Gust. Droysen, Kopf. Kohlezeichn. Bez. m. d. Monogr. 18 EB 55. 31. März. Gest. von H. Bürkner 1856, Dec. fol.
32. Entwurf zu einem Friese im Schadow’schen Hause in Berlin. Die Langseiten des Gartensaales enthalten Darstellungen aus dem Leben Gottfried Schadow’s, eine der Querseiten eine Darstellung des Richtfestes durch Kindergestalten.
33. Dante und Beatrice. Leichtgetuschte Bleizeichn. Bez: Ed. Bendemann, Dresden 18. Juni 1847. E: Cab. des Handzeichn., Dresden, Dr. Müller’s Samml.
34. Moiren. Aquar. auf Goldgrund. Bez: E. Bendemann 1850. E: Cab. der Handz., Dresden, Dr. Müller’s Samml.
35. Heil. Familie auf der Flucht. Aquar. Bez. m. Monogr. EB. 1852. E: Cab. der Handz., Dresden, Dr. Müller’s Samml.
36. Zion und Babel. „Mache dich auf, mache dich auf Zion! Hinunter in den Staub, du Tochter Babel!“ Zeichn. in schwarzer Kreide. Bez. m. d. Monogr. EB. 1854. Früher in der Samml. Anton Bendemann, Berlin, jetzt im Cab. der Handz. in Dresden. Geschenk des Künstlers. Ein Aquar. „Zion und Babel“, E: Baron v. d. Leyen auf Leyenburg, bef. sich auf der allg. d. u. hist. KA. zu Köln 61.
37. „Der Menschen Tage sind die eines Tagelöhners“. Relig. Compos., Carton. – E: Gem.-Samml. Fränkel, Berlin.
38. Wo Barthel Most holt. Oelg. h. 0,27½, br. 0,27. Holzschn. von J. Roloff in Hugo Bürkner’s Holzschnittmappe, fol. – München, d. allg. u. hist. KA. 58.
39. Nausikaa, auf dem mit Maultieren bespannten Wagen stehend, kehrt vom Waschen zurück. Ihr folgen drei Mägde, zuletzt Odysseus (Odyss. VI.). E: K. Schloss, Berlin. – München, d. allg. u. hist. KA. 58; Berlin, Jub.-A. 86, hist. Abteil.
40. Portr. Ernst Rietschel’s. Kohlezeichn. Bez. m. Monogr. EB. 1859. Gest. von H. Bürkner. – Dresden, Aquar.-A. 87.
41. Odysseus und Penelope. Lith. von Georg Koch. (Sächs. KV., f. 1861.)
42. Portr. W. v. Schadow’s. Für die Akad. zu Antwerpen 1861. Wiederholt f. d. Conferenzzimmer der Ddfer Akad. 1862.
43. Fries für das Haus seines Bruders in Berlin, Victoriastr., Jahreszeiten, Wissenschaften und Künste in Kindergruppen.
44. Der Tod Abel’s. Vor seinem Opferstein liegt der Erschlagene, rechts von ihm knieen seine Eltern, links wird der fliehende Kain vom Engel des Gerichts verfolgt. Ueber dem Opferrauche auf einer Wolke der ewige Richter, umgeben von trauernden und Gnade erflehenden Engeln. Wandgem. in der Treppenhalle des Schwurgerichtshofes zu Naumburg a. d. Saale. Auf Lwd. in Oelwachsfarben 1864 gem. Stiftung des KV. f. Rh. u. W.
45. Bildn. des Fürsten Anton von Hohenzollern-Sigmaringen, Schloss Sigmaringen. 1864.
46. Zeichnungen für den etwa 8 Fuss hohen Fries in der Aula der i. J. 1859 erbauten Realschule zu Düsseldf. In Nischen die allegor. Figuren von[WS 1] Kunst, Wissenschaft, Handel und Industrie, umgeben von je zwei als Statuen gedachten Vertretern derselben, deren Berufstätigkeit durch Kindergruppen versinnlicht wird. Gestiftet vom KV. f. Rh. u. W. und der Stadt Düsseldorf. Ausgeführt in Oelfarben (mit Wachs überzogen) vom Sommer 61 bis zum Frühjahr 66, unter Mitwirkung von Karl Bertling, Roland Risse und Friedr. Geselschap. Die Zeichn. „Der Kaufmann“, Bleistift, leicht aquarellirt, 1864, bef. sich auf der Dresdner A. von Aquar. und Handz. 77. R. Brend’amour wollte die Reprod. des ganzen Werkes übernehmen. Zwei Bilder aus dem Fries, Holzschn. von A. Bürkner, qu. 4, bef. sich in Lützow’s Z. f. bild. Kunst 72.

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47. Entwürfe und Skizzen zu Gefässmalereien der Berliner Porzellanfabrik.
48. Der Heiland, umgeben von vier Knaben und Jünglingen. Farb. Carton zu einem Glasgem. f. die Realschule zu Ddf. 1867. Vorläufig nicht zur Ausführung gelangt. Ein farb. Carton, „Christus die Kinder segnend“, bestimmt für ein Mittelfenster der Aula der Ddfer Realschule, bef. sich auf der Ddfer KA. 78.
49. Bildn. des Violinvirtuosen Prof. Jos. Joachim, Kniest. in Lebensgr. Der linke Arm ist auf ein Notenpult gestützt, während die rechte Hand Geige und Bogen hält – Ausgestellt in Ddf. 69; Berlin, ak. KA. 70. Das Bild wurde 1870 für London wiederholt.
50. Die Wegführung der Juden in die babylon. Gefangenschaft. Bez: E. Bendemann, Düsseldorf 1872. h. 4,16, br. 5,10. E: Nat.-Gal., Berlin, angek. 1876. Gest. von C. E. Forberg. qu. fol.; Holzschn. „Illustr. Z.“ 74 u. „Meisterw. d. Holzschn.“, 4. Bd. – Berlin, ak. KA. 72; Wiener WA. 73. Die Farbenskizze im Besitz des Kunstsammlers Carl Jacobsen im Haag.
51. Bildn. Rob. Reinick’s, des Malers u. Dichters. Lebensgr. Brustb., nach dem Tode gem. 1873. h. 0,74, br. 0,61. E: Stadtmus. zu Danzig.
52. Illustrationen zu „Nathan dem Weisen“. Grau in grau in Oel. – Ddf., Ed. Schulte’s A. 73; Wien, JA. im Kh. 76.
53. Entwürfe für den maler. Schmuck der oberen Wandteile im ersten Cornelius-Saal der Berliner Nat-Gal. Ausführung in Wachsfarben von Rud. Bendemann, Ernst Röber, Fritz Röber u. Wilh. Beckmann, unter Leitung Bendemann’s. (Max Jordan, Kat der k. National-Gal. zu Berlin, 1888.)
54. Penelope nach durchwachter Nacht auf ihrem Lager sitzend. 1877 vollendet. E: Akad. zu Antwerpen. – Berlin, ak. KA. 77; München, KV. 78.
55. Bildn. des Generals v. Obernitz. E: Familie, Karlsruhe.
56. Bildn. der Generalin v. Obernitz E: Familie.
55 und 56 München, int. KA. 79.
57. Selbstbildniss. Für die Akad. zu Antwerpen. Ende der 70er Jahre gem.
58. Weibl. Bildniss. – Düsseldorf, 4. allg. d. KA. 80.
59. Drei Wüstenbilder, Reihenfolge in Wasserfarben: a) Eine verirrte Karawane; die Führer streiten um den Weg. Bez: E. Bendemann 1880. h. 0,92, br. 2,47; b) Auffindung einer im Sandsturm verkommenen Karawane durch Vorüberziehende. Bez: E. B. 1880. h. 0,92, br. 1,04; c) Eine Oase. Bez: E. Bendemann 1880. h. 0,92, br. 2,52. – Ddf., 4. allg. d. KA. 80; Dresden, KV. 81; Wien, intern. KA. 82; Berlin, Jub.-A. 86; Dresden, Aquar.-A. 87.
Kohlezeichn. der Bilder a und c befanden sich in der Samml. Anton Bendemann, Berlin.
60. Bildn. des Historikers Joh. Gust. Droysen. In seinem Arbeitszimmer stehend, Vorderansicht. Lebensgr. Kniest, nach dem Tode gemalt. Bez: 18 E. Bendemann 85. h. 1,22, br. 0,82. E: Nat -Gal., Berlin, angek. nach Bestellung 85.
61. Bildn. des Historienmalers Wilh. Camphausen. Lebensgr., 1886 vollendet E: Städt. Gal. zu Ddf.
62. Portraitköpfe von Zeitgenossen, Kohlezeichn.: K. Sohn (1867). – Ludw. Richter (1858). – C. G. Carus (1869). – Jul. Hübner (1859). – Adolf Ehrhardt (1859). – J. G. v. Quandt, profil (1859). – Heinr. v. Sybel (1862). – Ferd. Hiller (1864). – Jos. Joachim (1864). – Rud. Jordan (1865). – P. v. Cornelius (1869). – Fr. Overbeck (1869). – Karl Lasch (1869). – Dr. J. Friedländer (1870). – L. Knaus (1871). – B. Vautier (1871). – Graf v. d. Gröben (1871). – Jos. v. Keller (1873). – L. Knaus (1874). – Andr. Achenbach (1876). – Clara Schumann (1876). – Du Bois-Reymond (1878). – Langenbeck (1878). – Ed. Deger (1880). – Niels W. Gade (1881). Ferner, ohne Zeitangabe: Theob. v. Oer. – Ant. Bendemann, des Künstlers Vater. – W. v. Schadow auf dem Sterbebette. – Fürst Anton von Hohenzollern.
Bildnisszeichnungen von Carus, Cornelius, Deger, Du Bois-Reymond, Oer, Overbeck, Quandt, Schadow, Sybel, Vautier und ein jugendl Frauenkopf befanden sich auf der Dresdner Aquar.-A 87.
63. Das Opfer der Iphigenia. – Wien, int. Jub.-A. 88.
64. Radirung. „An den Sonnenschein“. 1836. Zu Reinick’s „Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde“. Düsseldf. 4.

Nachträge und Berichtigungen Bearbeiten

[965] Bendemann, Eduard, Professor, gest. zu Düsseldorf am 27. Dec. 1889. Eine Sonder-A. seiner Werke in der Berl. Nat.-Gal. 1890 u. in der Ddf. Kunsthalle, März 1891.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Druckfehlerberichtigung siehe Druckfehler: S. 77 a, Z. 2 v. o. fällt das Wort „Religion“ aus.