« Kapitel B 19 Beschreibung des Oberamts Crailsheim Kapitel B 21 »
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20. Tiefenbach,
Gem. III. Kl., mit 634 Einw., 1. Tiefenbach, Pfarrdorf, 466 Einw., wor. 4 Kath., Fil. von Crailsheim; 2. Rüddern, Weiler, 73 Einw., wor. 3 Kath.; 3. Weidenhäuser Mühle, Haus, 11 Einw.; 4. Wollmershausen, Weiler, 84 Einw., wor. 1 eig. Konf.

Tiefenbach liegt auf der Hochebene, die westlich von der Jagst von Crailsheim gegen Ilshofen und Kirchberg sich ausdehnt, nahe dem Steilabfall des Jagstthales in der flachen Einsenkung des Schmidbachs, der unterhalb des Dorfes sich eine tief eingeschnittene und zerrissene Mündung in die Jagst gegraben hat. Die östliche Markungsgrenze bildet die Jagst in ihrem wilden, von Felsen überragten, einsamen, unwegsamen Bette, das nur für Mühlen Raum läßt. Durch den südlichen Theil der Markung fließt der Lindenbach, nach kurzem Lauf gegenüber der Heldenmühle in die Jagst mündend. Der weitläufige Ort mit vielen stattlichen Bauernhäusern und mehreren alten hochgiebeligen, gewaltigen Holzbauten, die sich der mehrfach gewundenen Straße entlang ziehen, macht einen wohlhabenden Eindruck. An einem alten Holzhaus soll bis vor wenigen Jahren an einem Balken MCCCCXXVI gestanden haben.

In der Mitte der auf der linken Bachseite gelegenen Hauptmasse des Dorfes, umgeben vom alten Gottesacker, erhebt sich | die saubere Kirche von St. Veit mit ihrem schlanken, achtseitig sich zuspitzenden Kirchthurm. Der Chor mit einfachem niederem Gurtengewölbe und schlicht gehaltener gothischer Fensterfüllung gehört wohl dem 14. Jahrhundert an. Das ursprüngliche kleine Schiff mit flacher Gipsdecke ist nieder und durch die Empore stark gedrückt, durch Erbreiterung der beiden Seitenwände ist die Kirche ebenso breit als lang geworden, und erhielt auf der Nordseite einen dem Chor entlang gehenden Anbau. Eine in den 1870er Jahren vollzogene Restauration hat das Innere sehr freundlich gestaltet, besonders schön ist das neue Gestühl und die gothisch gehaltene Kanzel aus Eichenholz. Auf der Westseite steht an der spitzbogigen Thüre noch die mindere Zahl 12 zu lesen, die mehrere Zahl ist verschwunden, wahrscheinlich ist 1512 zu lesen. Auf der Südseite des Schiffs trägt ein Stein die Inschrift: Im Jahre Christi MDCCVII den 22. Febr. ist nach dem Gebet der erste Stein zu diesem Bau gelegt worden. Phil. Scholmeier und . . . Dasing Heilinpfleger.

Auf dem früher höheren, 1815 durch Blitzschlag beschädigten Thurme hängen 3 Glocken. Die größte hat die Inschrift: zu Gottes Lob und Ehre goß mich Johann Ludwig Reiner zu Crailsheim. Anno 1815 durch den Blitz vernichtet, Anno 1819 durch die Gemeinden Tiefenbach, Rüddern, Wolmershausen und Weidenhausen neuerrichtet, ähnlich nur abgekürzt die mittlere und kleine Glocke. Die 1815 geschmolzenen beiden alten Glocken hatten die Inschrift: 1) Christoph Glockengießer zu Nürnberg goß mich. Gottes Wort bleibt ewig, glaub dem mit That, wirst selig. Diese große Glocke holten die Heilgenpfleger am 28. April 1591 bei Chr. Glockengießer zu Nürnberg, genannt Kossenhart. 2. Bernhart lachaman gos mich 1501. S. Matheus, S. Johannes, S. Lukas, S. Markus (Dek.-Reg.). Der Gottesacker enthält viele schöne Grabsteine aus neuerer Zeit.

Das sonnig gelegene, nicht große, aber freundliche Pfarrhaus steht im untern Theil des Dorfes an der Hauptstraße, ist 1719 neu erbaut und hat über der Hausthüre die Inschrift: Sacratissimi numinis triunius auspicio, sub felici regimine serenissimi principis et domini, domini Wilhelmi Friedrici Marchionatus Brandenburgici principis pii felicis incluti, domus haec parochialis nova exstructa est MDCCXVIIII. Pfarrhaus und Kirche sind von der Stiftung resp. Kirchengemeinde zu unterhalten. Unweit der Kirche ist das stattliche 1839/40 neuerbaute, auf der Wetterseite mit Schieferplatten geschützte Schul- | und Rathhaus, welches ein Lehrzimmer, die Lehrerwohnung und oben die Gelasse für die Gemeindebehörden enthält. Armenhäuser und Schafhäuser sind in Tiefenbach und den größeren Parzellen.

Die vielbefahrene Vicinalstraße von Crailsheim nach Kirchberg geht durch den Ort, andere nach Roßfeld, Onolzheim, sowie über Wollmershausen nach Neidenfels, Gröningen und über die Weidenhäuser Mühle nach Satteldorf.

An Quellen ist die Markung nicht reich. Wegen seines Namens ist zu nennen der Jakobsbrunnen zwischen der Weidenhäuser- und Heldenmühle; ca. 30 Pumpbrunnen liefern ein in der Qualität verschiedenes, doch genügend reichliches Wasser. Besonders gut ist das Wasser des Weidenbrunnens und des Brunnens beim Pfarrhause.

Von der Volkstracht haben sich bei den Frauen noch Drahthauben und Bändelhauben erhalten. Die Vermögensverhältnisse gehören zu den günstigeren des Bezirks. Der vermöglichste Bürger besitzt 25 ha Feld, 2 ha Wald, der Mittelmann 12 ha Feld, die Ärmeren 1,5 ha. Der Güterbesitz auf den angrenzenden Markungen Roßfeld, Triensbach, Crailsheim, Satteldorf beträgt ca. 12 ha. Der Hauptnahrungszweig ist Feldbau in Verbindung mit Vieh-, besonders auch Schweinezucht. Der Gewerbebetrieb ist nicht bedeutend. Am stärksten sind Maurer und Zimmerleute vertreten, welche viel auswärts arbeiten. Eine Mühle mit 4 Mahlgängen, 1 Gerbgang und Sägmühle ist in Weidenhausen. Im Mutterort werden 3 Schildwirthschaften, eine mit Brauerei, und 2 Kramläden betrieben. Industrieschule wird für die Mädchen gehalten.

Die verhältnismäßig große, im Ganzen wohl abgerundete Markung hat mittelfruchtbaren, theils schweren, theils leichten Boden. Unter dem wenig tiefgründigen Humus befindet sich Lehm und Thon mit Sand gemischt. Sumpfiger Boden findet sich in den sog. Sumpftheilen. Vor etlichen Jahren wurde an der südwestlichen Grenze der Markung ein Torffeld entdeckt. Der Abbau desselben wurde aber bald als unrentabel aufgegeben, da der zu stark vermoderte Torf sich nicht stechen ließ. Steinbrüche sind verschiedene vorhanden, einer hart am Dorf und mehrere am linken Thalhang der Jagst, welche Kalksteine, darunter die zu Bauten verwendbaren Kornsteine, liefern. Ein Erdfall ist am linken Jagstufer. Das Klima gehört zu den mittleren des Bezirks, zu den rauheren des Landes. Hagelschlag | ist selten. (17. Aug. 1864.) Eine Wetterscheide bildet der Burgberg.

Der Zustand der Landwirthschaft ist ein guter. Von Getreide herrschen Dinkel und Haber neben Roggen und Gerste vor. Der Absatz der Früchte nach Crailsheim ist ansehnlich. Der nicht sehr ausgedehnte Wiesenbau liefert von den meist zweimähdigen Wiesen ein ziemlich gutes Futter. Saures Futter findet sich in den Torfwiesen und Sumpftheilen. In der Obstzucht ist ein Anfang gemacht, das Obst geräth nur mittelmäßig. Die Realgemeinde hat eine Baumschule und einen Baumwart.

Die Gemeinde besitzt keinen Wald mehr, die gemischten Privatwaldungen liefern 80–100 Rm und 4000 Wellen. Neben ca. 50 m eigentlicher Weide wird die Brach- und Stoppelweide mit mittelmäßigem Futter von den Gemeinderechtsbesitzern für ihre eigenen Schafe benützt. Die Pferchnutzung beträgt 950 M. jährlich. Die ursprünglichen Allmanden sind den Gemeinderechtsbesitzern überlassen, haben aber ihre besondern Lasten und können nicht ohne besondere Genehmigung veräußert werden. Die Rindviehzucht wird schwunghaft betrieben. Die bedeutende Viehmastung liefert Mastvieh nach Crailsheim, Stuttgart und Straßburg. Schafe (Landrasse), welche die Gemeinderechtsbesitzer mit Hülfe des Gemeindehirten halten, werden im Winter 400, im Sommer 500 genährt. Für die Schweinezucht werden ca. 150 Mutterschweine gehalten und ca. 2000 Ferkel in Crailsheim abgesetzt. Schweinemastung geschieht vorzugsweise für den eigenen Bedarf, ca. 120 Stück kommen jährlich zum Verkauf. Das Fischrecht in der Jagst sprechen die benachbarten Müller an, daher ist die Fischerei nicht verpachtet.

Neun Stiftungen für kirchliche, Schul- und Armenzwecke im Gesammtbetrag von ca. 1850 Mark sind vorhanden, der Grundstock der Kirchenstiftung ist gering.


Alterthümer. Gegenüber dem Auhof zwischen der Helden- und Weidenhäuser Mühle ragt mitten in einem schönen Eichenbestand auf schroffem Fels der Rest eines kleinen burglichen Hauses, die sog. Eulenburg, wo drei Fräulein v. Roten gehaust haben sollen, welche, in der Nacht einst verirrt, der Gemeinde Tiefenbach den nunmehr ausgestockten Eichwald vermacht haben, damit in den Zwölf-Nächten alle drei Glocken geläutet werden. Bei Wollmershausen ist das Steinhaus der Herren von Wolmershausen, s. unten, abgegangen. Auf der Flur Wischart stand die Kapelle zum h. Kreuz. Im Fuchsloch bei der Heldenmühle wurden alte Waffen, Pfeile und Dolche gefunden. Ein Steinkreuz, wo ein Schäfer im Streit den andern erschlagen haben soll, | steht an der Straße nach Crailsheim unweit von T. Von Flurnamen sind zu bemerken: Eckmannsgärtle, Hessel, Joasfeld und -Berg, Judenäcker, Liebertswiese, Karospe („des Pfaffen-Anspann“ Triensbach), Taigbaum; in Wollmershausen: Beilstein, Gailesberg, Leimet, Haseläcker, Weilerwiesen.

Tiefenbach (von dem unterhalb des Orts tief eingeschnittenen Bachthal) war erst flügelauisch und zum flügelauischen Ämtlein Onolzheim gehörig, kam dann an die Grafen von Hohenlohe, welche um 1350 auch den halben Zehnten als Lehen vergaben, während 1/4 der Pfarrei Crailsheim, 1/4 den Herren von Vellberg gehörte, das im 18. Jahrh. die Hambergerschen Erben in Feuchtwangen besaßen. Der Hagenzehnte gehörte der Pfarrei Crailsh. ganz, der Hardtzehnte der Pfarrei Roßfeld. Später kam der größere Theil des Dorfes unter Brandenburg-Ansbach und 1792 an Preußen. Im Jahr 1732 standen 5 Unterthanen unter dem Kastenamt Crailsheim, 4 saßen hinter dem Spital, 4 hinter der Schulpflege K., je 1 hinter dem Kapitel Crailsheim, dem Gotteshaus Ingersheim und Westgartshausen, 5 hinter dem Gotteshaus Tiefenbach, darunter die Schmide, 2 hinter dem Kastenamt Lobenhausen, 10 hinter Hohenlohe-Kirchberg, 7 hinter den Herren von Ellrichshausen auf Neidenfels, 5 hinter Dinkelsbühl, von dem unbekannt, wie es seinen Besitz erwarb.

Was einzelnen Besitz betrifft, so hatte 1350 Hans v. Vellberg, Ernfrieds Sohn, 1/4 des Zehnten. H. Arch. 1, 341, Konr. v. Urhausen einen Hof als hohenl. Lehen. H. Arch. 1, 357. 1361 Mittw. nach Matthiä vertrug sich Konr. v. Ligartshausen, Vogt zu Cr. mit Lut. Swertfegerin, B. zu Hall, wegen einer Hube zu T. Nürnb. Kr.A. 1403 verkauften Walter v. L. und sein Sohn Fritz ihren Theil an einem Gut zu T. an K. ib. Juta, Hans Schwickers (Swertfeger.?) We. zu Hall, verkaufte 1361 ihre Hube zu T. an Walter Kammerer zu Hall, 1402 aber Hans Kammerer zu Dinkelsb. ein Gut zu T. an Komburg. Nürnb. Kr.A. 1383 verpfändete Ulr. v. Hohenlohe einen Hof zu T. an Rudolf v. Bebenburg, den Zehnten verkaufte er mit der Herrschaft Kirchberg an die drei Städte Hall, Rothenburg und Dinkelsbühl. W. F. 8, N. 8. 1402 belehnte er Walter von Tullau mit 1/2 Hof zu Hohenbuch und ein Gut zu T. und Schmidebach. Weik. Rep. Haug v. Vellberg erkaufte 1398 von Hein. v. Rothenburg zu Schrotzberg 2 Höfe und 2 Lehen um 207 fl. und 1401 von Anna Peterin, | We. Ulrichs von Gailenkirchen, Güter und Gülten (Senftenbuch zu Langenburg). 1406 verkaufte Arn. v. Tettelbach seinen Hof an Markgraf Friedrich. St.A. Ein Gütlein hatte das Gotteshaus zu T. von W. Zieher erkauft, das 1438 an Hans Reinhart v. Cr. abgetreten wurde. Cr. Urk. Geyer v. Giebelstadt kaufte 1627 eine Wiese von Hans Herschel zu T. St.A. Das Fischwasser in der Jagst bei der Eulenburg von der Helden- bis zur Barenhaldenmühle verkaufte 1530 Konr. v. Ellrichshausen an Gilg Löffler von Crailsheim. Dk.A. Von geistlichen Körperschaften finden wir vertreten 1. den Spital zu Crailsheim, dem 1411/12 Elisabete Sonin, Walter Sons We., und Hans Keppner, Pfarrer (zu Illenschwang oder Crailsheim?) einen Hof übergaben. Cr. Urk. 2. Die Kapelle zu U. L. Fr. in Crailsheim, welche 1476 eine Wiese zu T. an den Fischer zu Tiefenbach verkaufte. Cr. Urk. 3. Kloster Heilsbronn, das seinen „Will“ an Hans Pfütz Hof um 40 fl. 1518 ablösen ließ. St.A. 4. Kloster Komburg s. oben. Die Kammer zu Onolzbach kaufte von Hofmaler Tillischs We. und Gen. 1/8 des Zehnten zu T.

Die Gemeinde hatte 1409 wegen des Steinwasens und Birkenwerdes, 1516 wegen Hut und Trieb auf den Kapelläckern, 1541 wegen des Sommerbergs Streit mit Wollmershausen, 1538 aber mit Rüddern wegen Hut und Trieb im Brand, wobei die von Tiefenbach denen von Rüddern 2 Kühe weggenommen hatten. Zuvor schon war T. mit den Bauern auf dem Hagenhof vertragen worden. Cr. Urk. 1662 kauft die Gemeinde einen See von Anna Ley in Crailsheim (Güterb.).

Von Ereignissen im 30jährigen Krieg sind zu nennen: 1632 3. Sept. wurde ein junger Gesell von Soldaten, 1647 8. Mai der hohenlohische Schultheiß Hans Albrecht von schwedischen Reitern erschossen (Kb.). 1644 Nov. und Dez. lag eine Salva guardia in T. ib. Die Raubschaaren des edlen Marquis de Feuquiére verbrannten um den 20. Okt. 1688 16 Gebäude. W. F. 8, 312. Um Jakobi 1754 brach eine schwere Viehseuche aus, welche vom Markt zu Schwabach eingeschleppt war. Man flüchtete das Vieh in Bretterhütten im Wald. Von 500 Stück blieben nur 17 erhalten (Lagerb.). Kirchlich war T. bis 1718 Filial von Crailsheim, welches der Pfarrer von Cr. mit Hülfe von 2 Kaplanen bediente. 1496 und 1516 erhielt die Kapelle zu St. Veit einen Ablaßbrief vom Generalvikar von Würzburg, St.A., 1511 einen neuen Altar. Stieber | S. 808. 1718 wurde eine eigene Pfarrei gegründet, zu welcher auch Rüddern kam, das bisher theils zu Roßfeld, theils zu Triensbach gepfarrt war.

Ein Schulmeister Andr. Wunder erscheint 1569 (Kb.). 1570 gab Hans Wagner sein Haus zu einem Schulhaus an die Gemeinde und stiftete noch 40 fl. an die Armen. (Lagerb.) 1692 wurde das alte Schulhaus abgebrochen und ein neues gebaut (Kb.).

Pfarrer. Nic. Frank 1718. J. Fr. Schmidt 1725. G. H. Heel 1727. J. G. Supf 1730. J. Christ. Schneider 1741. J. Steph. Eyrich 1765. J. Mart. Reinmann 1773. Fel. Christ. Alb. Klein 1828. K. L. Fr. Mieg 1836. Chr. Fr. Riderer 1842. G. W. Welsch 1860. G. A. Harre 1874–84.


Zur politischen Gemeinde Tiefenbach gehören:

1. Rüddern, ein Weiler mit 10 Häusern, liegt 2,6 km westlich von Tiefenbach an einem kleinen Bach in ebener Lage. Rüddern, die Rodung, war früher viel getheilt. Den Zehnten trug 1350 Irmel, Gaumanns Hausfrau, von Hohenlohe zu Lehen. H. Arch. 1, 341. Ein Gut hatte die Gotteshauspflege zu Burgberg von Schwan v. Crailsheim erworben, mußte demselben aber 1490 ewige Lösung gestatten. Cr. Urk. Schwan v. Cr. ertauschte von Flurwilhelm zu R. 11/2 Tagwerk Wiesen am Rodsee und gab ihm dafür das Doppelte im Leymenthal. Rügl. Arch. 1732 hatte das Kastenamt Crailsheim 2, das zu Lobenhausen 3, Hohenlohe-Kirchberg 1, die Herren von Seckendorf auf Erkenbrechtshausen 2 Unterthanen. Letztere gehörten in die Fraisch Crailsheim wie in die Pfarrei Roßfeld und gaben den Zehnten nach Morstein, die übrigen in die Fraisch Lobenhausen.

2. Weidenhäuser Mühle, auch blos Weidenhausen, wahrscheinlich der letzte Rest einer größeren Niederlassung, 1,5 km östlich von Tiefenbach, tief im Jagstthal, gehörte dem Spital zu Dinkelsbühl und gab seinen Zehnten in den Hagenzehnten.

3. Wollmershausen, ein langgestreckter, wohlhabender Weiler, 2 km nördl. von Tiefenbach, liegt auf der Höhe des westlichen Jagstthalrands und hat 15 Häuser. Wollmershausen, das Haus einer Wolfmar, ist die Heimat des weitverzweigten Rittergeschlechts der Herrn v. W., deren Stammburg auf einem Vorsprung über der Jagst nordöstlich von dem Ort stand.

| Es erscheint zuerst 1295, als Petrissa v. Zimmern, gen. Burkerin, dem St. Agneskloster zu Würzburg ein Haus und 3 Morgen Feld zu W. überließ, Reg. b. 4, 609. Arch. f. Ufr. 13, 1, 25. Um 1400 übergab Wipr. v. Wolmershausen Güter zu W. gegen Eignung des Zehnten zu Gaugshausen, OA. Hall, Weik. Rep. Das Ritterstift Komburg besaß hier 4 Unterthanen, die übrigen 6 standen den Herren von W. und deren Erben zu.

Die Herren von W. erscheinen von 1300 an als hohenlohische Lehensleute, später vorwiegend als brandenburgische Hofleute und Beamte. Sie führten als Wappen 2 goldene Querbalken im rothen Schild, auf dem Helm einen aufgestülpten Hut mit Federn, später 2 Büffelhörner, als Wahlspruch: Veritatis simplex est oratio. Ihre Besitzungen waren weit ausgedehnt. Im OA. Crailsheim hatten sie neben der Heimat Wollmershausen das Schloß Burleswagen mit andern Ganerben, später ganz, vorübergehend die Herrschaft Kreßberg (s. Lustenau) und Rechenberg, s. d. Außerdem Güter, Rechte und Einkünfte in Beurlbach, Bölgenthal, Brunoltzheim, Cleonrode, Crailsheim (ein Haus), Ellrichshausen, Gerbertshofen, Gröningen, Helmshofen, Hochbronn, Horschhausen, Ingersheim, Lantprechtshausen (abg.), Lickartshausen, Mariäkappel, Mergenbronn bei Mariäkappel, Reinbottenhausen, Riegelbach, Satteldorf, Schleehardshof, Tiefenbach, Triftshausen, Volkertshausen, Wüstenau, im OA. Gaildorf ein Gut zu Rappoldshofen, OA.Beschr. Gaildorf 184; im OA. Gerabronn die Herrschaft Amlishagen, die Schlösser Hengstfeld und Roßbürg, Hornberg und Sulz, sowie 1401 Niederstetten, Güter, Zehnte, Gülten zu Asbach, Blobach, Bügelholz (Bügelhof), Brettach, Künhart, Limbach, Lobenhausen, Musdorf, Rechenhausen, Roth a. S., Scheinbach, Wallhausen, Wittenweiler; im OA. Gmünd Bartholomä; im OA. Hall zu Klingenfels, Steinbach, Thüngenthal; in Heilbronn das Eich- und Ladamt (1417), die Stadtsteuer 1525 (Jäger, Heilbronn 1, 208. 2, 160); im OA. Künzelsau zu Ailringen, Jagstberg, Mulfingen; im OA. Mergentheim in Haagen, Laudenbach, Münster; im Königreich Bayern: Büttelbronn im Gau, Bütthard, Cadolzburg, Feuchtwangen, Gaurettersheim, Habelsee, Hüsingen, Isingen, Roßstall, Seeheim, Sontheim bei Iphofen, Stockheim, Weiltingen, Wittendorf.

Die hervorragendsten Glieder des Geschlechts sind: Heinrich, 1374 Abt zu Oberzell, † 7. Okt. 1384, Z. f. O.R. 24, 301. A. f. Uf. 14, 1, 120 und Georg, kaiserl. Truchseß und Rath Karls V., † 1529 11. Apr., verehelicht mit Juana de Lodosa. Sein Leben s. W. Vierteljh. 1881, S. 58 ff.

Das Geschlecht starb aus mit Christoph Albrecht, † 16. August 1708. Seine Töchter, Sophie Charlotte, vermählt mit Gr. Joh. Fr. v. Pappenheim (erhielt Bartholomä), Juliane Sidonie, vermählt mit Joh. Kasp. v. Clengel, Luise Isabelle, Gattin Eberhard Friedrichs v. Holz, erhielten 1709–12 von Hohenlohe das Lehen Amlishagen-Wolmershausen gegen Erlegung von 20.000 fl., sowie das Rittergut Hengstfeld, hatten aber einen schweren Prozeß mit den Nachkommen der Schwester des Verstorbenen, Susanne Rosine Rüdt v. Collenberg. Eine Wolmershausen war befreundet mit Elisabeth Charlotte, Herzogin v. Orleans, und ihrer Schwester, der Raugräfin, welche auch bei den W. in Amlishagen 1686 zu Gaste war. S. den Briefwechsel, Publ. | des lit. Vereins. Eine sichere Genealogie für die ältere Geschlechtsfolge läßt sich z. Z. nicht aufstellen, cf Biedermann, Odenwald CCCCXXIX–XXXIII. Wir geben folgende Regesten:

Konrad I. 1300. Mon. boic. 38, 245. 1316 Ritter, Eidam des Ritter Rebstock, Truchseß des Gotteshauses Würzburg, Uf. 19, 3, 166. Reg. b. 5, 326.

Bertold 1325, R. b. 6, 180. 1328 6, 246. Ritter. 1341 43. R. b. 7, 319, 366. 1347. Wib. II, 229.

Konrad II. hat 1317 Zehnten in Gailsheim, bayr. Amt Dinkelsbühl. Biederm. 1331. Reg. b. 6, 364. 1335 miles Jung misc. 1, 27. Oetter, Samml. 1, 239. Conz und Hans Gebr. verkaufen 1353 ihre Armen zu Haagen, OA. Mergth., Reg. b. 8, 285, – 1372 kauft ein Gut zu Horschhausen und Ellrichshausen von Hans Pfaffenangst, Amlish. Arch. 1391 Wib. 2, 16. 1399 vertragen mit Ulrich von Hohenlohe. Konrad 1399 kauft ein Erbe zu Brunoltsheim, Amlish. Arch., stiftet 1 Pfd. von einem Hof zu Tiefenbach, Cr. Urk.

Friedrich zu Burleswag empfängt 1339 das Patronat zu Satteldorf, Bied. 1333 mit Reinbot W. Gläubiger Gottfrieds von Hohenlohe, Öhr. Arch., kauft 1357 mit Hans den Kirchsatz zu Wallhausen, OA.Beschr. Gerabronn.

Friedrich II. erhält 1387 von Burggraf Friedrich ein Haus zu Cadolzburg, M. Zoll. 5, 210. 1390 hat Zehnten zu Stockheim, Biedr. 1398 Vogt zu Cadolzburg, M. Z. 6, 11.

Hans (Baldemar?) kauft 1333 von seiner Schwester Adelheid 1/4 eines Gutes zu Thüngenthal[ER 1] und 1/4 des Hauses zu U.-Limpurg, St.A.; OA.Beschr. Hall 267. 1345 Zeuge für Kraft v. Hohenlohe, Reg. boic. 8, 49, empfängt von Würzburg das Burggut seines Großvaters K. v. Weitolshausen zu Werneck, Bied. Seine Eltern nach Bied. Hans v. W. und Kath v. Weitolshausen. 1353 s. Konrad. Auf seine Güter zu Münster wird 1357 Sifr. Virnkorn eingewiesen, Reg. boic. 8, 379.

Hans zu Bütthard gesessen. 1362 Hans. 1, 460, erhält 1361 das Stift Neumünstersche Amt Gaurettersheim, Reg. boic. 9, 151. 1373 im Streit wegen Uffingen (bad.), W. F. 5, 32. 1379 Ritter, W. F. 7, 330. 1376 Bürge für B. Gerhard von Würzburg, 1379 W. F. 7, 330, kauft 1381 die Hälfte von Büttelbronn von Kon. Zobel (Bied.). 1382 theidigt Konr. v. Brauneck, W. F. 4, 286. 139 verkauft Isingen bei Gaurettersheim an Bischof Gerhard v. W., Reg. boic. 10, 267. 1398 W. F. 5, 63.

Hermann kauft 1352 1 Hof zu Rechenhausen von Götz von Maienfels und Heydel s. Gattin, Amlish. Arch., hat ein Gut zu Rappoldshofen OA.Beschr. Gaild. 184. s. a. belehnt mit der Hart bei Hengstfeld und einem Gut zu Kienhart, H. Arch. 1, 347, hat die Saherwiesen bei Roßfeld, Hoh. Gültb., kauft Güter zu Scheinbach 1355 von Ulrich v. Hohenlohe, Amlish. Arch. 1354 Roßbürg, den Schlerod halb, Güter und Gülten zu Asbach, Kienhart und Limbach von Elis. v. Vinsterlohe Witwe Lutz Durren, Aml. Arch., hat 1357 1 Hof zu Lobenhausen, der an Seitz Streckfuß versetzt war, Hoh. Gültb. Seine We. Anna, Burkhard, Katharina, Anna (verehelicht an Konr. Schrot v. Neuenstein. 1369. 1385. 87. Wib. 2, 192. 3, 61.) seine Kinder kaufen 1359 Hengstfeld mit Zubehörden. Mützel, Acta St. Lamb. | Anna Herm., We. kauft den andern Theil am Schlehard von Hein. Sützel. Aml. Arch., spricht 1366 vor dem Landgericht Amlishagen als väterl. und mütterl. Erbe an. Ihr Vater Rüdiger Lesch erhält den lebenslänglichen Genuß. Anna und ihr Sohn 1366 von Hohenlohe mit Amlishagen belehnt, Amlish. Arch. 1378 spricht der Landrichter Hans v. Wolfskeel, Anna die Feste Amlishagen und Alles, was ihr Bruder Dietrich Lesch gehabt, zu. Sie gibt diese Güter 1382 an ihren Sohn Burkhard unbeschadet der Rechte ihrer Tochter Katharina, Amlish. Arch. Doch gibt Burkhard seinen Theil an Schloß Habelsee an Dietrich Lesch für dessen Theil an Amlishagen, Lex. f. Franken II. 453. 1389 erwarb Burkh. v. W. mit Lupold von Seldeneck auch die Hälfte Cunzen Martins an Amlishagen, Amlish. Arch.

Burkhard, Zeuge 1379–80. Reg. boic. 10, 27, 54. 1385 Lobh. Urk. Burkhard der Junge kauft 4 Morgen Weinberg zu Jagstberg, Biederm. 1399 im Dienst des Burggr. Friedrichs, Mon. Zoll. 6, 57. Reg. boic. 11, 150, Zeuge für Haug von Vellberg, M. Zoll. 6, 42.

Lupold 1354 Edelknecht verschreibt Kraft v. Hohenlohe Öffnung seines Theils von Burleswag, Öhr. Arch., kauft 1366 den halben Zehnten zu Wüstenau, Kappel, Mergenbrunn, Kleonrode, Schonbuch, Kenbach, Hohenbuch von Apel v. Crailsheim Amlish. Arch. 1380 L. und Reinbot, Reg. boic. 10, 65. L. kauft 1386 mit Adelheid von Riedheim s. Gattin 1 Hof zu Wallhausen von Ad. von Wiesenbach, Ulrich Taubus We. Sein Bruder Engelhard 1370 Wib. 4, 23. Seine Söhne Lupold can. oring. † 1389 Wib. 2, 157 und Fritz, 1390 hat Zehnten und Äcker in Burleswag und Zehnten in Fröhstockheim, Pfaff.

Reinbot s. Friedrich und Lustenau verkauft 1363 den Kirchsatz von Wallhausen an das Gotteshaus Anhausen OA.Beschr. Ger. 226, kauft 1375 Güter zu Ingersheim, Hochbronn, Gerbertshofen und Lantprechtshausen von Hein. v. Schopfloch, Cr. Urk. 1393 s. Riegelbach.

Seitz empfängt 1342 den Theil Werners v. Burleswag an der Feste Burlesw., Öhr. Arch. 1348 Conventual zu St. Stephan in Würzburg Reg. boic. 8, 121.

Wiprecht 1392 in bayrischem Sold. Reg. boic. 10, 316, hat 1393 Zehnten zu Niederstetten OA.Beschr. Gerab. 178, hat halben Zehnten zu Liggartshausen, Hans. 2, 80, macht mit Fritz und Konz v. Wolmershausen, Hartmut und Apel Fuchs und Wilh. v. Bebenburg einen Burgfrieden für Burleswag und Neidenfels, Aml. Arch. 1399; Mon. Zoll. 6, 57, hat vor 1406 Burleswag an Hans von Crailsheim verkauft, empfängt 1408 Güter zu Wolmershausen als hohenl. Lehen statt geeigneter zu Gaugshausen. 1407 Z. Mon. Zoll. 7, 376, stiftet 1419 einen Jahrtag für seine Söhne Burkhard und Thomas und gibt an die Kirche zu Crailsheim einen Unterthanen zu Satteldorf (Bauer).

Burkhard gibt 1398 5 Güter zu Weitendorf gegen andere zu Burlbach[ER 2] an das Kloster Heilsbronn, Muck. 2, 522, hat 1401 Schloß Haltenbergstetten inne, Öhr. Arch. 1403 kauft er für die Kapelle zu Amlish. einen Hof zu Bloach Amlish. 1408 todt. Seine Witwe Anna v. Truhtlingen (Treuchtlingen bayr.) und ihr Sohn Burkh. kaufen 1415 Lup. v. Seldenecks Theil an Amlishagen und stiften ein Gut zu Triftshausen an die Kirche zu Amlish., ertauschen 1415 ein Gut zu Wittenweiler von Lup. von Seldeneck gegen eines zu Bloach, Amlish. Arch., | verkaufen 1421 an die Kirche zu Beimbach Güter zu Büchenstegen, St.A. Burkh. v. W. zu Roßbürg verkauft Seeantheile zu Burleswag an Friedr. v. W., Amlish. Arch. Seine Schwester Kath, ux. Rudigers v. Erlungshofen 1417 Aml. Arch.

Burkhard, ux. Ursula von Seckendorf, gesessen zu Rechenberg 1411, Jung Misc. 2, 104; begabt 1415 den Spital Crailsheim, Cr. Ur. 1430 hat Weinzehnten zu Niederstetten, OA.Beschr. Ger. 178. 1432 schiedet die Ganerben zu Burleswag, Amlish. Arch., gestattet 1435–44 mit Wiprecht 4 Tagwerk Wiesen zu reuten, s. auch Rechenberg, erwirbt die Vogtei Hüsingen (Bayr.), Amlish. Arch. Sein Vehmgerichtsbuch ist auf dem germanischen Museum in Nürnberg. – B. der Junge zu Amlish. kauft 1444 von Hildebrand Streckfuß ein Gut zu Triftshausen und Holz am Schlehardt, ib., in der Verbindung gegen die Horneck 1447 (Bauer), wird 1444 mit Peters v. Stettenberg Theil an Hornberg von Pfalzgraf Otto belehnt, W. F. 8, 608. 1447 verkauft Ailringen an D.Orden, W. F. 5, 386. 1448 verkauft eine Hofraith zu Scheinbach (Bauer), kauft von Hans Gerung, Altarist zu Rothenburg, einen Hof zu Blobach, Amlish. Arch. Seine Witwe Anna Lesch, Ulrich Leschs Tochter, kauft von Lupold v. W. zu Weiltingen dessen Haus zu Crailsheim Cr. U., stiftet mit ihren Kindern Hans, Leonhard, Burkhard, Kunigunde und ihren Eltern Ulrich Lesch und Kath. von Scharenstetten, auch Konz v. Klingenfels und Heinr. Lesch can. oring. einen Jahrtag (Bauer). Burkhard v. W. kauft 1463 von Jörg von Eltershofen, seinem Schwager, und Margarete s. Schwester deren Theil an Hornberg, Amlish. Arch. 1469 Hans Stieber zu Fischen und Anna v. Wolm. verkaufen an ihre Schwäger und Brüder Leonh. und Burkhard ihr Drittel am Nachlaß der Anna Lesch, nemlich Steinbächle OA. Hall, Klingenfels und 1 Haus zu Crailsheim etc. und versprechen sich gegen den 4ten Erben Hans v. Eichholzheim, einer † Schwester Mann beizustehen, Cr. Urk. – B. jun. zu Rechenberg belehnt mit Amlishagen etc. 1472, erwirbt 1481 Lienhards Theil, verkauft s. Gut zu Münster an Phil. v. Wolm. Öhr. Arch. (Anna, Burkh. des ältern Tochter zu Crailsh., Cr. Urk.) 1494 Vogt zu Ellwangen, verkauft das von seinem Bruder Lienhart überkommene Haus zu Cr. an Aug. Regensburger, Cr. Urk.

Konrad, todt 1443, hatte Güter zu Roßstall und Weitendorf, um welche Friedrich v. W. und seine Schwester Elisabeth ux. Wilh. von Crailsheim streiten, Aml. Arch.

Ernst, in der Gesellschaft des Einhorns 1466, Arch. f. Uf. 19, 2, verkauft für sich und seine Brüder Phil. u. Marx Güter zu Roth a. S., hatte vor 1477 ein Haus zu Feuchtwangen, ötting. Lehen, Cr. U., verkauft 2 Weiher zu Volkershausen 1491 an Phil. v. W., St.A., verkauft 1490 einen Hof zu Estenfeld mit seinen Brüdern Phil. und Marx an ihren Schwager Karl von Grumbach (Bauer). Amtmann zu Hoheneck ca. 1500, Vogt zu Warberg 1502, kauft einen Hof zu Leukersdorf von Wilh. v. Mörnsheim, Hoh. Arch., tritt mit Philipp seine Rechte in Nürnberg und Roßstall an Marx ab gegen Verzicht auf das von Burkhard ererbte Haus zu Cr., Aml. Arch., 1513 Schiedrichter. Noch am Leben 1515, Jahresb. f. Mf. 1840, 20.

Eucharius und ux. Mechthild v. Morstein verkaufen 1441 ein Gut zu Haagen OA. Hall, OA.Beschr. Hall 285, das Schlößchen zu | Brettach (Kleinbrettheim OA. Ger.) 1444 OA.Beschr. Ger. 128, 1468 Zeuge für Kasp. v. Crailsheim, Langb. Arch.

Friedrichs I. Witwe Elisabeth stiftet 1420 mit ihrem Sohn Friedrich ein Seelgeräthe zu Langenzenn für ihren Gatten Friedrich, Aml. Arch.

Friedrich II. sen., Burkhards (?) Sohn, vermählt mit Anna v. Sachsenheim (Pfaff). 1427 Reg. boic. 13, 101. Sein Sohn Friedrich III. 1431 Reg. boic. 13, 200, s. Mariäkappel 1432, heiratet 1433 Margareta, Tochter Erkingers v. Seinsheim auf Kottenheim, Aml. Arch., kauft 1440 Suntheim bei Iphofen vom Kl. Ebrach ib. 1447 Fischwasser an der Jagst vom Spital Crailsheim ib. und von Hans v. W. dessen Theil an Burleswag und Reinbottenhausen, 1449 2/3 am Willenholzer Theil zu Burleswag von Heinr. v. Ellrichshausen ib., 1454 Güter zu Wollmershausen, Satteldorf, Reinbottenhausen, Lobenhausen, Tiefenbach, Helmshofen, Münster OA. Mergth., von Lupold v. W. zu Weiltingen ib.

Georg, D.O.-Comthur zu Winnenden 1475, hilft Kloster Lorch mit Kapfenburg vertragen.

Hans, Stiefvater Wilh. und Heinrichs v. Crailsheim, OA.Beschr. Ger. 230, verkauft 1429 Güter zu Lautenbach an Albr. v. Finsterlohe, OA.Beschr. Mergth., 1430 vertragen mit Abt Johann v. Ellwangen, 1435 Küchenmeister des Erzb. Dietrich v. Mainz, Gud. IV, 219, kauft 1 Wiese zu Reinbottenhausen 1440, Aml. Arch., hat Lehen zu Helmshofen, Brunoltsheim, Wall- und Reinbottenhausen 1435, † 1448, stiftet die Frühmesse auf dem Kirchhof zu Cr.

Lienhard, Diener Krafts v. Hohenlohe, Hans. 2, 321. 1474 Z., Wib. 4, 64, † 1498.

Lupold zu Weiltingen s. Burkhard 1455, 1460 württb. Diener, 1468 Steich. 3, 539, 1500 Jung Misc. 2, 111.

Marx kauft 1480 Schloß Sulz von Jörg Truchseß v. Baldersheim, Rügland. Arch., wird 1481 damit belehnt sammt 2 Theilen am Zehnten zu Ellringen, 1/2 Zehnten zu Lickartshausen, 2 Gütern zu Weckenweiler, Güter zu Heroltshausen, Gronach, Winden, Volkertshausen, Bronnholzheim, Wallhausen, Schonbuch, Zehnten zu Helmshofen, Öhr. Arch. 1491–95 Amtmann zu Weinsberg, Wib. 1, 534, tritt mit Sittich Amlishagen an seinen Bruder Philipp ab, Aml. Urk., verkauft vor 1500 Sulz an Wolf Gotsmann. OA.Beschr. Ger. 254, sitzt 1505 zu Roßstall s. Ernst. Seine Tochter Margareta ux. Wolfs von Gültlingen verkauft Klingenfels, OA.Beschr. Hall 280.

Neidhardt bedroht Kl. Michelsberg bei Bamberg 1464, Arch. für Ofr. 1854, 88, belehnt 1477 nebst seinem Bruder Sittich mit Amlishagen, 1478 Amtmann zu Bebenburg, 1491–92 Amtmann zu Werdeck, verkauft seinen Theil an Amlish. an Burkh. v. W., Amlish. und Langenb. Arch.

Philipp (s. Ernst) 1474 vor Neuß (Pfaff), 1483 auf dem Gesellenstechen zu Offenburg erwirbt den Dank der Gräfin von Bitsch, O. R. 16, 266. Amtmann zu Lobenhausen 1485–97, kauft 1486 von Oswald v. Thann, Güter zu Roth a. S., 1491 Güter zu Triftshausen und Gröningen, verkauft 1493 seine Rechte zu Münster an Gottfr. von Hohenlohe, Öhr. Arch., 1494 s. Theil an Burleswag an seinen Bruder Ernst, Aml. Arch.

| Sittich hat 1481 Güter zu Triftshausen, 1484 halb Amlishagen als hohenl. Lehen, ist 1483 Diener Krafts v. Hohenlohe, Hans. 2, 322 s. auch oben.

Philipps Söhne: 1. Christoph, Amtmann zu Bemberg, 1504 im Dienst Herzog Ulrichs von Württemberg, O.R. 26, 254, verehelicht mit Ursula v. Seckendorf, † 1529 6. Juli zu Wildbad, streng kathol. W. Vierteljh. 1881, 62. 2. Georg, Amtmann zu Werdeck 1517–27 am Hofe Karls V. in den Niederlanden und Spanien, erhält von Karl V. ein Halsgericht und Marktrecht für Amlishagen, 1525 die Reichssteuer zu Heilbronn, s. oben und W. Vierteljh. 1881, 58. Sein Sohn Philipp vermählt mit Osanna von Neuhausen, † 1556.

Christophs Söhne: Georg, Domherr in Würzburg, † 1542, Hans Wolf auf Amlishagen stiftet eine evang. Pfarrei in Amlishagen in s. Testament;

Christoph, vermählt 1558 mit Marg. Truchsessin v. Baldersheim. Die Linie Amlishagen stirbt aus.

Ludwig v. W. verkauft seinen Sitz zu Roßstall mit Gütern in Habersdorf, Hirschbronn, Kammerforst und Holz bei Rüglingen an Gebhard v. Zedwitz. Diese Güter, nach Zedwitz Tod an Brandenburg heimgefallen, erlangte Hans Konrad v. W. wieder, verkaufte sie aber 1622 an Dr. Ayrer. Jahrb. für d. Rezatkreis 1833–36.

Von hier die Stammhalter: Hans Ernst auf Burleswagen, † 1561. Hans Werner hat Amlishagen und Burleswagen, vermählt mit Anna Rosine von Rosenberg. Hans Konrad, † 1630. Georg Albrecht kauft Bartholomä ca. 1662. Christoph Albrecht, letzter s. Geschlechts † 1708 16. August, vermählt mit Anna Kath. v. Degenfeld, † 1712, kaufte 1683 die Dienheimischen Erblehen zu Neidlingen und Dacht (bei Laibach, OA. Künzels.) Horrenbach, Schüpf, Klepsau (bad.), und 2 Huben zu Ailringen, Öhr. Arch. Weiltingen war 1542 an die Herren von Künsberg gekommen. Rez. Kr. 4, 48.

Margareta vermacht 1353 den Franziskanern zu Rothenburg eine Gült, Winterbach II, 274. – M. Friedrichs Tochter, Gattin Ludwigs v. Eyb, 1413, Aml. Arch. Marg. ux. Engelhards Kaplans v. Oedheim 1462, W. F. 5, 350. Elisabeth ux. Hein. v. Helmstadt 1432. W. F. 5, 353. Katharina ux. G. v. Vellberg, † 1560, OA.Beschr. Hall 301. Dorothea ux. Konrads v. Ellrichshausen, W. F. 6, 438. Elisabeth ux. Christoph Neustetters, Oberf. Arch. 1869, 179.

Abgegangen sind auf der Markung Tiefenbach 1. Schmidebach am Schmidbach, vielleicht mit Tiefenbach verschmolzen, und 2. Wischart, ein Weiler mit Kapelle zum heil. Kreuz zwischen Wollmershausen und Tiefenbach.

Errata

  1. S. 456 Z. 25 l. Thüngenthal. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
  2. S. 457 Z. 7 v. u. l. Burlbach. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
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