« Kapitel B 13 Beschreibung des Oberamts Canstatt Kapitel B 15 »
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14. Sillenbuch,


ein evang. Dorf, auf der an den Bopser sich anschließenden Höhe 13/4 St. südlich von Canstatt und 1/4 St. von Roracker, von dem es Filial ist, mit 371 Einw., C. A. Eßlingen, F. A. Leonberg. Der Großzehente gehört dem Staat, den kleinen und den Obst- und Heu-Zehenten hat die Pfarrstelle zu beziehen, mit Ausnahme des Novalzehnten. An dem großen Zehnten hatte ehemals das Stift Stuttgart Theil. Die Gefälle betragen 15 fl. 10 kr. in Geld, 53/4 S. D., 1 Schfl. 53/4 S. H., 2 V. glatte Früchte und 9 I. Wein. Der Ort hat ein Rathhaus und ein Schulhaus, das 1821 erbaut wurde, aber keine Kirche, bis 1820 war auch die Schule noch in Roracker. Die Schule besitzt zwey Stiftungen zu Schulbüchern für arme Kinder, die eine von einem vormaligen Förster Kemmler in Sillenbuch, die ander von 200 fl. von dem verstorbenen Stadtpfarrer Glanz in Markgröningen. Die Einwohner, welche zu den wohlhabendern des Oberamts gehören, nähren sich von Ackerbau und Obstzucht, und haben auch noch etwas Weinbau. Sie besitzen insbesondere viele Wiesen und Baumgüter, und sind mit dem Obstertrag gemeiniglich glücklich. Auch der Gemeindehaushalt steht gut. S. kam mit Roracker von den von Bernhausen an Würtemberg, s. Roracker. Bemerkenswerth ist, daß in den Kaufbriefen von „der Vogtey Sillenbuch“ die Rede ist; doch heißt in ihnen Roracker immer Dorf, Sillenbuch dagegen Weiler. Als Weiler war es auch mit Roracker unter dem Schultheißen des letztern Orts zu Einer Gemeinde verbunden, bis es 1819 davon getrennt und zu einer besondern, selbstständigen Gemeinde gemacht wurde. Dagegen verlor es in neuern Zeiten den Förster, der sonst seinen Sitz in Sillenbuch hatte und nun in Hedelfingen wohnt; gleichwohl heißt noch das Revier „Revier Sillenbuch.“ Am Tage der Schlacht am Neckar, 21. Juli 1796, wurde der Ort stark durch Plünderung von den Franzosen mitgenommen.


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