« Kapitel B 35 Beschreibung des Oberamts Calw Kapitel B 37 »
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Speßhardt,
Gemeinde III. Kl. mit 378 Einw. a. Speßhardt, Weiler, Filial von Zavelstein, 107 Einw. b. Alzenberg, Weiler, 245 Ein., worunter 1 Katholik. c. Oberried, Weiler, 26 Einw.; beide letzteren Filialien von Altburg.


Der Weiler Speßhardt, dessen Name wohl ursprünglich Spehtezhard, d. h. Spechtswald, lautete, ist 3/4 Stunden westlich von der Oberamtsstadt entfernt und besteht aus mehreren freundlichen Häusergruppen, die weitläufig vertheilt zu beiden Seiten eines auf der Hochebene zwischen Enz und Nagold leicht eingefurchten, von einem durchfließenden Bach bewässerten Wiesenthälchens liegen.

Die meist ansehnlichen Baurenwohnungen verrathen den Wohlstand ihrer Besitzer, deren Haupterwerbsquellen in Feldbau und Viehzucht bestehen; die Vermöglicheren besitzen auch eigene Waldungen, und der wohlhabendste Bürger hat neben 40 Mrg. Felder 30 Mrg. Waldungen, während der gewöhnliche Grundbesitz in 15–20 Morg. Feldern besteht.

Vortreffliches Trinkwasser ist im Überfluß vorhanden, von dem in trockenen Jahrgängen auch einige wasserarme Nachbarorte sich versehen.

Die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse sind denen in Altburg und Weltenschwann gleich.

Der verhältnißmäßig gute Viehstand wird durch einen Farren, welchen die begüterten Einwohner, eigentlich Bauren, abwechslungsweise halten, nachgezüchtet.

Die Gemeinde besitzt etwa 100 Mrg. Waldungen, deren jährlicher Ertrag zu Gemeindezwecken verwendet wird. Der nöthige Gemeindeschaden wird unter den 7 Bauren, welche noch geschlossene Güter haben, umgelegt. Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege s. Tab. III.

| Der Ort war durch den hindurchfließenden Bach getheilt; was nördlich von diesem lag, gehörte zu Calw, was südlich lag, zu Zavelstein, und kam mit beiden Herrschaften auch an Württemberg.

Alzenberg, wo gegenwärtig der Schultheiß wohnt, ist ein ansehnlicher, aus einigen Bauernhöfen bestehender Weiler, der auf der Hochebene 1/4 Stunde nordwestlich von der Oberamtsstadt, 1/2 Std. nordöstlich von Speßhardt und 1/4 Stunde südöstlich von dem Mutterort Altburg liegt.

Die im Allgemeinen vermöglichen Einwohner finden ihren Haupterwerb in Feldbau und Viehzucht. Die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse gleichen denen in Altburg (s. die Ortsbeschreibung von Altburg).

Der Sohn des pens. Postverwalters v. Horlacher bewirthschaftet hier das seinem Vater eigene Gut und wirkt durch den rationellen Betrieb desselben nützlich auf die Umgegend.

Oberried, der kleine Weiler, liegt 1/2 Stunde nordwestlich von der Oberamtsstadt und 1/4 Stunde südöstlich von Altburg an der Vicinalstraße von Calw nach Altburg.

Die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse sind die gleichen wie in Altburg, wohin der Ort eingepfarrt ist.

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