« Kapitel B 1 Beschreibung des Oberamts Böblingen Kapitel B 3 »
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
|
2. Aidlingen
ein 21/4 Stunden westlich von Böblingen gelegenes Pfarrdorf mit 1636 evangelischen und 55 katholischen Einwohnern. Der ansehnliche, ziemlich regelmäßig gebaute Ort hat eine angenehme Lage in dem freundlichen, wiesenreichen Aidthale; allein da das Thal von Westen gegen Osten zieht und die Thalwände gegen Süden bedeutend höher sind als gegen Norden, so ist die Luft etwas feucht und kalt; dessenungeachtet sind Frühlingsfröste nicht häufig und die Ernte tritt einige Tage früher als in den meisten Nachbarorten ein. Gutes Trinkwasser, das jedoch nur aus Pump- und Zieh-Brunnen gewonnen wird, ist in hinreichender Menge vorhanden, überdieß fließt noch die fleißige Aid, welche sowohl im Ort als außerhalb desselben manches Rad in Bewegung setzt, der Länge nach durch das Dorf. Die im Durchschnitt gut aussehenden Häuser sind einfach aus Holz gebaut und häufig mit steinernem Unterstock versehen. Eine besondere Zierde ist die am östlichen Ende des Orts gelegene, im frühgermanischen (gothischen) Style erbaute Pfarrkirche mit ihrem hohen massiven Thurme. Sowohl das Schiff als das mit einem halben Sechseck schließende und mit Strebepfeilern versehene Chor haben spitzbogige, gothisch gefüllte Fenster. Im Innern ist die Kirche ziemlich hell, übrigens für die stark zunehmende Gemeinde nicht geräumig genug; die flach getäfelte, mit gothisch geschnittenen Leisten versehene Decke hat eine blaue Tünchung, an der goldene Sterne und eine goldene Sonne gemalt sind; sie stimmt noch ganz mit der Bauweise der Kirche überein und ist ohne Zweifel so alt als diese. Der ebenfalls gothisch gehaltene Taufstein trägt die Jahreszahl 1471, ohne Zweifel das Erbauungsjahr der gegenwärtigen Kirche. – An| einer die Emporkirche tragenden hölzernen Säule steht die Zahl 1557. Das Chor, welches ein spitzbogiger Triumphbogen von dem Schiff trennt und um vier Treppen höher liegt als dieses, hat ein schönes Netzgewölbe, an dessen Schlußsteinen in der Reihe von Westen nach Osten folgende Figuren eingehauen sind: 1) das württembergische Wappen, 2) ein Abt mit dem Hirtenstab, 3) Maria mit dem Jesuskinde und 4) ein unbestimmbares Wappen. Zu beiden Seiten des Chors stehen gut geschnittene Chorstühle. Der viereckige an der Nordseite des Schiffs stehende Thurm, dessen Mauern über 5′ dick sind, besteht aus 5 Stockwerken, von denen das oberste gothische Fenster hat, während an den 4 unteren nur schußschartenartige Lichtlöcher angebracht sind. Ungefähr 30′ über der Erdfläche befindet sich der alte rundbogige Eingang; aus diesem sowohl, als aus der ganzen Construction des Thurmes geht hervor, daß derselbe älter als die gegenwärtige Kirche ist. Bei dem Bau letzterer mögen dann auch die gothischen Fenster im obern Stockwerk des Thurmes eingebrochen, oder schon vorhandene in solche umgewandelt worden seyn. Auf dem Thurme sitzt ein Satteldach mit staffelförmigen Giebelseiten, dem erst in neuester Zeit ein schlankes Thürmchen, das übrigens mit dem Ganzen nicht harmoniren will, aufgebaut wurde. Von den drei auf dem Thurme hängenden Glocken ist eine besonders groß und feierlich tönend, sie hat die Umschrift: „Anna Josanna heis ich aus dem Feuer flos ich Friedrich Keßler von Stuogarten gos mich.“ Unter dieser Umschrift ist mit ganz abnormen Zeichen eine Zahl angebracht, die etwa 1552 gelesen werden könnte. Auf der mittleren Glocke steht: „Osanna heis mich in unser Frawen Er leit ich Bernhard Lachmann gos mich 1497.“ Die kleinste trägt die Inschrift: „Christian Ludwig Neubert gos mich in Ludwigsburg anno 1767.“ Die Unterhaltung der, dem heiligen Nicolaus geweihten Kirche, steht der Stiftungspflege zu. Der mit einer Mauer umgebene Begräbnißplatz liegt um die Kirche. Nur etwa 50 Schritte von der Pfarrkirche steht das 1824 neu erbaute Pfarrhaus, dessen Unterhaltung dem Staate obliegt. Das ansehnliche Schulhaus mit Lehrerwohnung, welches 1818 auf Kosten der Gemeinde mit einem Aufwand von etwa 8000 fl. neu erbaut wurde, ist nur durch einen unbedeutenden Raum von der Kirche getrennt. An der Schule unterrichten 2 Schullehrer und 1 Unterlehrer. Eine Industrieschule besteht seit 15 Jahren. In geringer Entfernung vom Schulhause steht an der Hauptstraße das alte Rathhaus. Ein Gemeindebackhaus wurde 1840 erbaut. Außerhalb des Orts an der Straße nach Deufringen liegt die Tuchfabrik und mechanische Wollspinnerei von Lucas Felder; im Ort selbst befinden sich noch | drei Mahlmühlen. Eine weitere Mahlmühle liegt unterhalb des Orts und die Furthmühle etwa 1/8 Stunde von dieser unweit des Einflusses der Aid in die Würm. Sämmtliche Mühlen haben je 3 Mahlgänge nebst 1 Gerbegang und sind das ganze Jahr hindurch mit Wasser versehen. Die nicht sehr bemittelten Einwohner erfreuen sich einer dauerhaften Gesundheit; sie sind im Allgemeinen gesellig, gutmüthig und zeichnen sich durch fleißigen und umsichtigen Betrieb sowohl in Gewerben als in der Landwirthschaft aus. Ihre Hauptnahrungsquelle besteht im Feldbau, der übrigens wegen des steinigen Bodens sehr beschwerlich ist. Zur Bodenverbesserung bedient man sich, außer des gewöhnlichen Düngers, häufig der Jauche und zuweilen des Gypses. Wegen des steinigen Bodens und der meist unebenen, zum Theil sehr abhängigen Lage der Felder haben die neuen Pflüge noch keinen Eingang gefunden und der gewöhnliche deutsche Pflug wird immer noch für den passendsten gehalten. Im System der Dreifelderwirthschaft werden die gewöhnlichen Getreidearten, Dinkel, Hafer, Gerste und Roggen gebaut, welche trotz der mit Muschelkalksteinen überdeckten Felder doch im Ganzen gut gedeihen und reichlichen Ertrag liefern. Auf den Morgen ist die Aussaat an Dinkel 7 Simri, an Hafer 4 Simri, an Gerste 2 Simri, an Roggen 3 Simri und der durchschnittliche Ertrag 7–8 Scheffel Dinkel, 5–6 Scheffel Hafer, 4–5 Scheffel Gerste und 4 Scheffel Roggen. In der Brache pflanzt man Kartoffeln, Erbsen, Linsen, Wicken, Bohnen, Rüben, Hanf, weniger Klee und Esparsette. Dinkel und Kartoffeln werden nach Außen verkauft. Hopfen wird immer mehr mit gutem Erfolg gebaut und von den Brauereien im Ort selbst oder in der Umgegend verbraucht. Der höchste Preis eines Morgens Acker ist 800 fl., der mittlere 400 fl. und der geringste 50 fl. Die zweimähdigen, zum Theil auch dreimähdigen Wiesen sind sehr ergiebig, liefern aber nur mittelmäßiges Futter, das im Ort selbst verbraucht wird. Der höchste Preis einer Wiese beträgt pr. Morgen 900 fl., der mittlere 700 fl. und der geringste 500 fl. An einem südlichen Abhange, der Weinberg genannt, wurde früher Weinbau getrieben. Für die Obstzucht ist der Boden wegen des felsigen Untergrundes weniger geeignet, demungeachtet befindet sie sich eher im Zu- als im Abnehmen. Baumschulen sind zwei vorhanden. Die Gemeinde besitzt etwa 1300 Morgen meist gut bestockte Laub- und Nadel-Waldungen, die im Durchschnitt jährlich 250 Klafter und 10.000 Stück Wellen abwerfen. Hievon erhält jeder Bürger 1/2 Klafter und 25 Stück Wellen, der Rest wird um etwa 1500 fl. verkauft. Die Weiden sind gesund, aber nicht besonders nahrhaft, sie werden nur mit einheimischen Schafen beschlagen und werfen ein jährliches Pachtgeld von etwa 650 fl. ab. | Die nicht unbedeutende Rindviehzucht ist in gutem Zustande und wird durch Kreuzung mit Schweizerfarren immer noch verbessert. Mit Mastvieh wird nach Baden Handel getrieben. Minder bedeutend und im Abnehmen begriffen ist die Schafzucht; die Winterung wie der Absatz der Wolle geschieht im Ort. Die Schweinezucht ist gering, dagegen die Mastung von einigem Belang. Ziegen werden von Unbemittelten der Milch wegen gehalten. Was die Gewerbe betrifft, so befinden sich, wie schon oben bemerkt wurde, in und außerhalb des Orts 5 Mühlen, unter denen 3 mit Hanfreiben, ferner eine bedeutende Bierbrauerei von Wagner und eine mechanische Wollenspinnerei. Die Tuchmacherei wird vorzugsweise von Lucas Felder und von der Familie Maurer betrieben. Die übrigen Gewerbe dienen meist nur dem örtlichen Bedürfniß; als Nebengewerbe sind Handspinnerei und Korbflechten zu nennen. Im Ort bestehen 5 Schildwirthschaften, worunter 2 mit Brauerei, 1 Handlung und 3 Krämer. Vicinalstraßen gehen nach Dagersheim, Ehningen, Gärtringen, Deufringen und Schaffhausen, die Aidlingen nicht bloß mit diesen Orten, sondern auch mit Böblingen, Herrenberg, Calw und Weil der Stadt in Verbindung setzen und dem Ort vielseitigen Verkehr bringen, der hauptsächlich durch die hier befindlichen Mühlen, welche für die ganze Umgegend arbeiten, belebt wird. Auf der Markung befinden sich eine steinerne und zwei hölzerne Brücken.

Das Gemeindevermögen besteht, außer den Einnahmen aus Weide und Wald, noch aus 2000 fl. Capitalien.

Die kirchliche Stiftung ist bedeutend und hat ein jährliches Einkommen von 13–1400 fl. Der große Zehente auf hiesiger Markung stand früher der Tübingischen Stiftungspflege Sindelfingen und der Kellerei Böblingen je zur Hälfte zu. Gegenwärtig ist an beider Stelle der Staat getreten, welcher auch den kleinen Zehenten von der Pfarrei übernommen hat. Der Heuzehente wurde 1846 abgelöst. Grundzinse und Fruchtgülten bezieht neben dem Staat noch die Stiftungspflege Aidlingen.

Als Naturmerkwürdigkeit ist anzuführen, daß man auf dem südlich von Aidlingen gelegenen sogenannten Vogelheerd noch vor 50 Jahren nur die Spitze des Kirchthurms von Holzgerlingen sah, während gegenwärtig über die Hälfte des Thurmes sichtbar ist.

Aidlingen kommt in Urkunden schon sehr frühe vor (s. unten), allein abgesehen hievon, haben sich hier noch Überreste aus der Vorzeit erhalten, die nachweisen, daß diese Gegend schon in den frühesten Zeiten bewohnt war. Eine römische Heerstraße (Hochsträß) von Ostelsheim herkommend, führt durch den Ort und überschreitet hier das Aidthal (s. den allg. Theil). Ferner haben sich| noch Namen erhalten, die an den Aufenthalt der Römer lebhaft erinnern, z. B. 1/2 Stunde nördlich von Aidlingen ein Hügel, über den die Römerstraße zieht, welcher heute noch der Venusberg genannt wird. Etwa 1/4 Stunde westlich vom Ort heißt ein Felddistrikt „die Zimburg,“ von der übrigens Niemand wissen will, daß je eine Burg hier gestanden sey, was vermuthen läßt, daß die Römer daselbst einen festen Punkt gehabt haben, dessen Spuren längst vergangen sind. Nach der allgemeinen Volkssage soll Aidlingen früher auf den sogenannten Lehmthaläckern gestanden seyn, man findet daselbst noch Bruchstücke von Backsteinen etc., die aber durch den vieljährigen Bau dieser Güter schon so abgerundet und klein geworden sind, daß aus ihnen nichts bestimmtes mehr gefolgert werden kann. Von dieser Stelle geht eine alte Straße (vermuthlich eine römische) gegen Süden (s. den allg. Theil), so daß man hier einen ehemaligen römischen Wohnplatz vermuthen könnte, um so eher, als die Lage ganz für eine solche geeignet wäre. Im Jahre 1848 fand man im Ort selbst, beim Graben eines Kellers 6′ unter der Oberfläche ein weibliches Gerippe, das eine schön gearbeitete broncene Armspange am Armknochen hatte, welche von dem damaligen Oberamtmann Stetter in Böblingen dem württembergischen Alterthumsvereine übergeben wurde. Bei Erbauung des neuen Schafhauses und schon früher in der Nähe desselben, ist man auf menschliche Gerippe gestoßen, die in bloßer Erde lagen und häufig Perlen von Gagat und andere Gegenstände bei sich hatten. Die Volkssage will hier einen alten Kirchhof wissen. In dem 1/4 Stunde südlich von Aidlingen gelegenen Staatswald „Frohnhalde“, wo nach der Sage ein Mönchskloster gestanden seyn soll, wird ein unbedeutender zwischen zwei Einteichungen liegender Terrainvorsprung „der Mönchgarten“ genannt. Eine Nachgrabung, welche der Verfasser hier vornehmen ließ, brachte eine etwa 30′ lange und 4′ hohe Grundmauer zu Tage. Außer dieser fand man Fragmente von einem rothen Estrichboden, viele auffallend kleine, mit Nagellöchern versehene Hohlziegel, eine Menge Bruchstücke von meist viereckigen, mitunter auch cylinderförmigen Gefäßen, letztere von grauem Thon mit erhabenen Streifen versehen. Einzelne derselben waren von ganz schwarzem Thon, andere außen roth und im Bruch schwarz, wie sie häufig in altalemannischen Grabhügeln gefunden werden.

Aidlingen, alt Ötlingen (Otelingen 843 Sept. 1., Othelingen 1275 April 17. in einer Sindelfinger Urkunde, Ötilingen 1294 Oct. 6. in einer Bebenhauser Urkunde) wird jetzt so wie der Bach Aid, woher der Name kommt, nach der Bauernaussprache geschrieben.

Der Ort gehörte zur Pfalzgrafschaft Tübingen; im Jahr 1334| Febr. 23. bei der Theilung zwischen den Pfalzgrafen Konrad und Rudolph wurden die Leute zu Aidlingen unter anderen dem letzteren zugetheilt.

Unter diesem pfalzgräflichen Hause stund in Dienstmannsverhältnisse der hiesige Ortsadel; H. Rufus de Othelingen dictus Cobirer, welcher 1275 April 17. ein Gut an Stift Sindelfingen verkaufte, war ein Dienstmann Graf Rudolphs von Tübingen.

Früher war allhier das Kloster Reichenau im Besitz von Gütern und Einkünften, deßgleichen vom Kirchensatze; der Abt dieses Klosters, Walafried, zählte im Jahr 843 unter seinen Einkünften zehn Haspel Hanf auf, welche von Aidlingen jährlich geliefert werden mußten (Dümge Reg. Badens. 70). Die Nutzung eines Kl. Reichenauer Besitzes war indeß schon im 13. Jahrhundert an die Pfalzgrafen von Tübingen übergegangen; wenigstens urkundete 1271 Oct. 8. der Pfalzgraf Rudolph, daß er solche gegen eine jährliche Abgabe von sechs Mark Silber erhalten habe. (Crus. Annal. 3, 127.)

Bald nach 1351 kam der Kirchensatz nebst einem Frohnhof, welch’ letzteren Burkhard von Bondorf dem Abt Eberhard von Reichenau am 21. Juni 1355 um 600 Pfd. Heller abkaufte, an die Herren von Bondorf.

Von Burkard und Otto von Bondorf erkauften die Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg am 23. April 1365 um 955 Pfd. Heller diesen Kirchensatz, wie solcher von dem Abt von Reichenau an genannte Herren von Bondorf gekommen, auch den Hof und die Güter, welche ihr (der Bondorfer) Vater den von Hausen abgekauft, nebst einigen Gülten und dem Haus im dasigen Kirchhof. Die Ortshoheit selbst scheint gleichfalls in dem 14. Jahrhundert von den Pfalzgrafen von Tübingen an die Grafen von Württemberg übergegangen zu seyn; im Jahr 1436 verschrieb den Ort Graf Ludwig von Württemberg seiner Gemahlin Mechtild.

Die Pfarrei wurde im Jahr 1489 dem neuen Stift zu Tübingen einverleibt (Gabelk.), doch erhielt Aidlingen bald wieder einen eigenen Pfarrer (Binder 880).

Die Bewidmung einer hiesigen Frühmeß bestätigten den 23. Dec. 1351 Eberhard Abt von Reichenau als Patron und Johannes von Honberg als Kirchherr zu Aidlingen. Eine Pfründe zu unser Frauen stifteten im Anfang des 15. Jahrhunderts Pfaff Hans Kratzer, Pfarrer zu Gärtringen.

b) Lehenweiler ein 1/2 Stunde nördlich vom Mutterort gelegener Weiler mit 210 evangelischen Einwohnern, verdankt seine Entstehung dem Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg († 1733) welcher vier Reitern aus seiner Garde sich hier anzusiedeln erlaubte. Der kleine, nur aus zwei Reihen Häuser bestehende| Ort liegt auf der Höhe ziemlich geschützt am Anfang eines unbedeutenden Seitenthälchens des Würm-Thals. Die 1838 erbaute Schule, in der außer einer geräumigen Schulstube auch die Lehrerwohnung sich befindet, hat ein kleines Thürmchen mit Glocke und Uhr; sie liegt von allen Seiten frei am nordöstlichen Ende des Orts. Die fleißigen Einwohner sind, mit Ausnahme einiger Vermöglicheren, meist unbemittelt und nähren sich von Feldbau und neben diesem durch Taglohnen, Straßenarbeiten etc. Der Boden ist leicht, sehr steinig und weniger fruchtbar als der in der Gegend um Aidlingen; die Erzeugnisse desselben sind die gleichen wie die des Mutterorts. Die Güterpreise bewegen sich von 15 bis 400 fl. per Morgen, was einen Maßstab für die ungleiche Ertragsfähigkeit der Felder abgibt. Was die Viehzucht betrifft, so beschäftigt sich diese in geringer Ausdehnung mit einer gewöhnlichen Landrace. Die Schweinezucht ist unbedeutend, dagegen die Schafzucht ziemlich namhaft. Einige Professionisten arbeiten für das nöthigste örtliche Bedürfniß, außer diesen befindet sich noch eine Gassenwirthschaft und ein Krämer im Ort.