Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 53 (1886), ab Seite: 89. (Quelle)
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Warmuth, Gustav (Schriftsteller, geb. in Wien am 12. Februar 1847). Der Sohn eines Staatsbeamten, beendete er in Wien das Gymnasium und betrieb dann bis 1869 an der Hochschule dieser Stadt philosophisch-historische und germanistische Studien, bei welch’ letzteren er auch den Unterricht Franz Pfeiffer’s [Bd. XXII, S. 169] genoß, mit dem er bald in näheren Verkehr trat. Von Wien begab er sich nach München, wo Professor Wilhelm Hertz wesentlichen Einfluß auf die weitere Entwickelung des strebsamen Studenten nahm. 1869 erlangte er in Wien nicht nur die philosophische Doctorwürde, sondern legte auch noch das Staatsexamen für das Gymnasiallehrfach ab. Nun trat er als Professor an verschiedenen Communal-Mittelschulen Wiens in öffentliche Thätigkeit. Dabei war er, soweit es ihm dieser anstrengende und im Ganzen wenig erfreuliche Beruf gestattete, auch schriftstellerisch thätig und schrieb für verschiedene Journale, theils anonym, theils unter Chiffre, wissenschaftliche und belletristische Aufsätze und Gedichte. Eine Auswahl dieser letzteren und ein paar Dramen bereitet er zur Herausgabe vor. Bisher ist im Buchhandel von ihm erschienen: „Das Märchen von der schönen Melusine. Eilf Gedichte zur Erinnerung an Moriz von Schwind“ (Wien 1872, Gerold, 12°.) ein erzählendes Gedicht, angeregt durch des genannten Künstlers gleichnamigen Bildercyclus, welchen Graf Crenneville um 22.000 Thaler für die kaiserliche Belvederegalerie erworben hat. Der 16. Jahresbericht (1871) der Wiedener Communal-Unter- und Oberrealschule in Wien brachte aber aus Warmuth’s Feder den Programmaufsatz: „Zur formellen Charakteristik des deutschen Volksliedes“.

Brümmer (Franz). Deutsches Dichter-Lexikon. Biographische und bibliographische Mittheilungen über Dichter aller Zeiten. Mit besonderer Berücksichtigung der Gegenwart (Eichstätt und Stuttgart 1877, Krüll’sche Buchhandlung, schm. 4°.) Nachtrag, S. 132.