BLKÖ:Walterskirchen, Adam Wilhelm Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Walthör
Band: 53 (1886), ab Seite: 31. (Quelle)
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Walterskirchen, Adam Wilhelm Freiherr (k. k. Oberstlieutenant, geb. 19. November 1764, gest. in Wien 21. April 1813), später einer der trefflichsten Reiterofficiere der k. k. Armee, kam er, der jüngste Sohn des Freiherrn Joseph Wilhelm aus dessen erster Ehe mit Anna Freiin Moser zu Ebreichsdorf, frühzeitig zu Karaczay-Uhlanen Nr. 7 und machte die französischen Feldzüge seiner Zeit mit großer Auszeichnung mit. 1796 zum Rittmeister im Regimente befördert, that er sich im Rheinfeldzuge dieses Jahres am 19. Juni im Treffen bei Uckerad hervor, als Oberst Graf Merveldt mit einer Division des Regiments durch eine kräftige Attaque die gefährdete österreichische Infanterie und die Geschütze rettete und die andringenden Feinde über den Haufen warf. In der [32] officiellen Relation über dieses Treffen wurden der erwähnte Oberst und Rittmeister von Walterskirchen wegen ihres tapferen Verhaltens insbesondere gerühmt. Wenige Monate später zeichnete sich Letzterer in der Schlacht bei Würzburg am 3. September nicht minder aus; als nämlich zwei Divisionen seines Regiments vereint mit zwei von Blankenstein-Huszaren unter General Hadik in zwei feindliche Bataillons einhieben und dieselben theils zersprengten, theils gefangen nahmen. Bei dieser Gelegenheit trug Rittmeister Walterskirchen, dessen hervorragende Tapferkeit besonders angerühmt wurde, eine Verwundung davon. Im Feldzuge 1799 stand das Regiment in Italien und bewährte daselbst seinen alten Ruhm. Unter den Helden in der Schlacht an der Trebbia, am 19. Juni, und in den derselben folgenden Gefechten erscheint namentlich Freiherr von Walterskirchen, auch befand er sich wieder unter den Verwundeten. Schon wenige Wochen danach sehen wir ihn neuerdings in den Reihen der Kämpfenden, und er wird in der Relation über die Schlacht bei Novi 15. August neben dem Obersten und Commandanten des Regiments Grafen Nimptsch hervorgehoben. Ferner rühmt Feldmarschall-Lieutenant Baron Ott in seiner Relation über die Schlacht bei Genola am 4. November neben dem Obersten und Oberstlieutenant auch den Rittmeister Walterskirchen besonders an. In der Schlacht von Marengo 14. Juni 1800 abermals verwundet, wurde derselbe für seine besondere Standhaftigkeit, seine Tapferkeit und sein kluges Betragen bei der Schlacht am Mincio 25. und 26. December 1800 belobt. 1806 Major im Regimente, machte er als solcher den Krieg 1809 in Tirol mit und wurde im selben Oberstlieutenant. In dieser Eigenschaft wohnte er dem österreichisch-französischen Feldzug 1812 gegen Rußland bei, wo er an allen größeren Actionen theilnahm. Auch da geschah seiner wiederholt rühmlichst Erwähnung. Die Russen wurden Mitte August von den österreichischen Hilfstruppen und dem 7. sächsischen Corps unter fortwährenden Gefechten auf ihrem Rückzüge über den Muchaviec, den Przebiec, die Wyszowska, die Turia und den Styr verfolgt. Als aber an letzterem die Truppen Tschitschakow’s im September anlangten, befahl Fürst Schwarzenberg seinen beiden Corps, den Rückmarsch anzutreten. Walterskirchen bestand nun mit dem ihm übertragenen Streifcommando, welches er mit großer Umsicht führte, erfolgreich mehrere Gefechte, fügte dem Feinde erheblichen Schaden zu und erbeutete zu mehreren Malen Munitions- und Proviantvorräthe. Aber schon im Frühling des nächsten Jahres wurde der tapfere Reiterführer im besten Mannesalter vom Tode ereilt. Freiherr Adam Wilhelm ist unvermält geblieben.

Theimer (Alexander). Geschichte des 7. k. k. Uhlanen Regiments. – Thürheim (Andreas Graf). Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1863, Geitler, gr. 8°.) Bd. III: „Die Uhlanen“ S. 152, 154, 15, 163, 175. – Derselbe. Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichischen Armee (Wien und Teschen 1880, K. Prochaska, gr. 8°.) Bd. II, S. 312, Jahr 1813; S. 316, Jahr 1796; S. 317, Jahr 1799 und S. 318, Jahr 1812.