BLKÖ:Schulz, Karl (Generalmajor)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 32 (1876), ab Seite: 182. (Quelle)
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Schulz, Karl (k. k. General-Major, geb. zu Mainz am 30. März 1807, gest. den Heldentod in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866). Beamtensohn, trat im Jahre 1824 als Cadet bei Langenau-Infanterie Nr. 49 ein, in welchem er stufenweise zum Officier vorrückte, dann Adjutant des österreichischen Bundes-Militär-Commissions-Präses, General-Majors Baron Rodicky [Bd. XXVI, S. 223], darauf Hauptmann und im Jahre 1849 Major im Infanterie-Regimente Nr. 47 wurde. Er hatte in den Revolutionsjahren 1848 und 1849 in Italien, Wien, im ungarischen Feldzuge, in letzterem bei der Erstürmung der Schanzen von Kapolna und Ács, gefochten. Dann stand er in Florenz, Bologna und Mailand. Im Jahre 1859 deckte er den angeordneten Rückzug des 5. Armeecorps auf der Höhe von Solferino und erhielt für die dabei bewiesene Kaltblütigkeit den Leopold-Orden. In der Folge kam er nach Zara, wurde 1864 General-Major, kam als solcher und Festungscommandant nach Rastatt, wo er sich durch sein würdevolles Benehmen die Achtung und Liebe der Bundestruppen und Stadtbewohner erwarb. Am 23. Juni 1866 wurde er telegraphisch zur Uebernahme einer Brigade in der Nordarmee berufen. Schon [183] im Treffen bei Skalitz in den Tagen vom 28. auf den 30. Juni hatte der General durch unerschütterlichen Muth sich ausgezeichnet, noch mehr aber am 3. Juli. Mit der Front vor einem von dem Feinde stark besetzten Walde gestellt, griff er ohne Befehl, nachdem er ohne Kenntniß der ganzen Position gelassen worden war, den im Walde befindlichen Gegner energisch an. Nach dem dritten Sturme war es ihm gelungen, den Feind zum Weichen zu bringen. Der Kampf war ein mörderischer. Endlich wollte der General mit 50 Mann, auf welche die neunte Division zusammengeschmolzen war, einen nahegelegenen Hohlweg, den Ausgang des Waldes, erzwingen. Sein Pferd blutete bereits aus mehreren Wunden, auch er war schon schwer verletzt, da sank sein Pferd, von einem Bajonnetstich getroffen, nieder, der General, den seine Wunde nur mit Anstrengung weiter gehen ließ, wurde von einem Gemeinen – Namens Spera – seitwärts geführt, da trafen ihn zwei Kugeln in die Brust und er brach zusammen. Der ihm zu Hilfe beispringende Adjutant, Oberlieutenant Paul von Moser, erhielt eine Kugel in die Brust und war sofort todt. Bei Vorrückung der preußischen Truppen fand Hauptmann von Quaadt den sterbenden General, er trat zu ihm, erhielt dessen letzte Aufträge an Frau und Tochter, und unter dem Donner der Kanonen, dem Aechzen der Verwundeten, hauchte er seine Seele aus. Doch bei der Fortdauer des Kampfes konnte im Augenblicke nichts geschehen; die beiden Leichen blieben auf dem Schlachtfelde liegen; erst, als Nachmittag das 34. Infanterie-Regiment, Prinz von Preußen, welches zur Zeit, da General Schulz in Rastatt commandirte, dort in Garnison lag, über das Schlachtfeld marschirte, kam es zur Stelle, wo der General und sein Adjutant als Leichen lagen. Der Commandant des Regiments, Oberst von Schmerling, ließ nun beide Leichen ehrenvoll bestatten und das Grab durch ein Kreuz bezeichnen. Noch nach dem Tode wurde dem gefallenen General der Orden der eisernen Krone mit der Kriegsdecoration verliehen und am 19. Juli erließ Se. Majestät an das k. k. Festungscommando zu Königgrätz den Befehl: daß die Gräber des k. k. Generals Schulz und seines Adjutanten v. Moser aufzusuchen, die Leichen in starke Eichensärge zu legen und dem Wunsche der Angehörigen gemäß entweder im Friedhofe von Ober-Prim oder in jenem von Königgrätz feierlich zu bestatten seien. Dieß geschah am 29. Juli mit allen militärischen Ehren. Der Commandant nahm die Zeichen vor den Thoren der Festung von den preußischen Cernirungstruppen feierlich entgegen und die Beerdigung fand darauf Statt. Auf den Gräbern erhebt sich aber ein Denkstein mit einem Lorbeerkranz aus Carrara-Marmor mit folgender Inschrift: „Hier ruht der k. k. General-Major Carl Schulz und dessen Brigade-Adjutant Paul von Moser, den Heldentod gestorben in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 in treuer Erfüllung ihrer Pflicht. Der Kaiser ehrt ihr Andenken durch diesen Gedenkstein“.

(Hoffinger, J. Ritter von) Lorbeer und Cypressen, von 1866. Dem Heere und Volke Oesterreichs gewidmete Blätter der Erinnerung an schöne Waffenthaten (Wien 1868, Aug. Prandel, kl. 8°.) S. 124. – (Derselbe) Oesterreichische Ehrenhalle. IV. 1866 (Wien, Ant. Schweiger u. Comp., gr. 8°.) S. 28.[WS 1]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vergleiche den 2. Artikel zu dieser Person Schurz, Karl.