BLKÖ:Richter, Joseph (Tonsetzer)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 63. (Quelle)
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27. Richter, Joseph (Tonsetzer, geb. um das Jahr 1820, gest. in den Fünfziger-Jahren). Ein tüchtiger Organist, der sich in Wien ausgebildet und zu Anfang der Fünfziger-Jahre die Organistenstelle im Bethause der Wiener evangelischen Gemeinde erhalten hat, welche er bis an seinen, in wenig Jahren darnach eingetretenen Tod versah. R. war ein sehr geschickter Musicus und hat Mehreres, namentlich Kirchensachen, darunter eine große Messe, componirt, was Alles Manuscript geblieben ist. Im Stiche sind von seinen Compositionen nur erschienen: „Vier Fugen für die Orgel oder Pianoforte“, Op. 1 (Wien 1848, Diabelli) und „Zwei Fugen für die Orgel, Nr. 1 zu zwei Händen, Nr. 2 zu 4 Händen mit obligatem Pedal“, Op. 2 (ebd. 1848), welche beiden Arbeiten von Seite der Kritik eine sehr aufmunternde Aufnahme gefunden haben. R. soll eine nicht glückliche Ehe geschlossen haben und dieselbe zunächst die Ursache seines frühzeitigen Todes gewesen sein. – Ein anderer im Tauf- und Zunamen gleichnamiger Tonsetzer, Joseph Richter, gehörte dem achtzehnten Jahrhunderte an, lebte in Wien und Gerber zählt einige seiner in den Jahren 1796 bis 1798 erschienenen Tonstücke auf; dabei bemerkt er über ihn, „daß er nach seinen Werken nichts weniger als zu den unbedeutenden Componisten gehöre“. Diese Compositionen sind: „III Quatuors a 2 Viol., A. et B.“, Op. 1 (Leipzig 1796, Offenbach); – „III Quatuors etc.“, Op. 2 (ebd. 1797); – „III Duos p. 2 Viol.“, Op. 3 (ebd. 1797); – „III Trios p. Fl., Viol. et Vlclle.“, Op. 4 (ebd. 1798); – „III Duos p. 2 Viol.“, Op. 5 (ebd. 1798) und „VI Trios p. 2 Viol. et B.“, Op. 6 (Paris).

Wiener allgemeine Musik-Zeitung. Herausg. von Ferd. Luib (4°.) VIII. Jahrg. (1843), Nr. 25 [über ersteren Joseph R.] – Gerber (Ernst Ludw.), Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1813, Kühnel, Lex. 8°.) Bd. III, Sp. 856 [über letzteren Joseph R.].