Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Nečásek, Franz P.
Band: 20 (1869), ab Seite: 113. (Quelle)
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Nechay, Adam (Humanist geb. zu Skotschau, einem Städtchen in Oesterreichisch-Schlesien, 21. December 1749, Todesjahr unbekannt). Trat, nachdem er die sechste lateinische Classe – damals Rhetorik genannt – beendet, im Jahre 1767, 18 Jahre alt, in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er noch ein Jahr zu Komotau das Lehramt versah. Nach Aufhebung des Ordens begann er im Jahre 1773 das Studium der Rechte und wurde, als, vornehmlich über des berühmten Schulmanns Kindermann Ritter von Schulstein [Bd. XI, S. 269] Veranlassung, im Jahre 1776 in Prag eine Normalschule errichtet wurde, Lehrer an derselben. Im folgenden Jahre gab er das Lehramt auf, begab sich in seine Heimat nach Teschen zurück, übte daselbst einige Zeit die Advocatenpraxis aus und wurde im Jahre 1780 Secretär bei dem herzoglichen Landrechte in Teschen. 25 Jahre versah er diesen Posten und legte ihn im Jahre 1805 seiner geschwächten Gesundheit wegen nieder; sein ältester Sohn wurde Nachfolger im Amte. N. hat ein namhaftes Verdienst um sein engeres Vaterland dadurch, „daß als“, wie Scherschnik wörtlich schreibt, „nirgends wo mehr in Oesterreichs Staaten eine Erziehungsanstalt vorhanden war, eine zu Teschen wieder erstanden. Der Landeshauptmann Karl Freiherr Cselesta von Cselestin hat auf Nechay’s Anrathen und nach der von ihm entworfenen Stiftungsurkunde ein adeliges Institut für zehn Stiftlinge errichtet, das nicht nur der adeligen, sondern auch der bürgerlichen Jugend gute Bildung verschaffet, ihre Studien ungemein erleichtert und Sitten und Kenntnisse verbreitet“. Nechay hat Mehreres durch den Druck veröffentlicht; Gedichte, Kritiken und gelehrte Abhandlungen sind ohne Angabe seines Namens hie und da zerstreut im Druck erschienen. Selbstständig gab er heraus; „Erstes Jahrhundert der Krankenstiftung des Ordens der barmherzigen Brüder in der Stadt Teschen, am 30. November 1800 in deren Klosterkirche gefeyert“ (Wien 1800, [114] Joh. Thom. Edl. von Trattnern[WS 1]). Nach seinem Austritte aus dem Amte beschäftigte er sich mit den Vorarbeiten zu einer topographischen Beschreibung des Fürstenthums Teschen. Die von ihm beabsichtigte selbstständige Ausgabe dieser Arbeit kam nicht zu Stande; wohl aber wurde ein Theil derselben in Jurende’s „Redlicher Verkündiger. Ein Archiv des Mannigfaltigen und Interessanten“ (Brünn 1813 u. 1814), im 4. Hefte (S. 359 u. f.) und im 5. Hefte (S. 410). abgedruckt. Ob dieser Abdruck noch durch Nechay selbst veranlaßt oder schon aus seinem Nachlasse bewerkstelligt worden, ist dem Herausgeber dieses Lexikons nicht bekannt.

Scherschnik (Leopold Johann), Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern aus dem Teschner Fürstenthume (Teschen 1810, Thom. Prochaska, 8°.) S. 121. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Jos. Thom. Edl. von Trattnern.