Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mikuli, Karl
Band: 18 (1868), ab Seite: 298. (Quelle)
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Mikysch, Abund (barmherziger Bruder und Tonsetzer, geb. zu Taub in Böhmen im Jahre 1733, gest. zu Gratz in Steiermark 9. April 1782). Trat im Jahre 1753, zwanzig Jahre alt, in den Orden der barmherzigen Brüder, in welchem er bereits im folgenden Jahre die Ordensgelübde ablegte. Nun kam er nach Wien, und versah, da er ein sehr geschickter Musiker war, in der Kirche seines Ordens die Chorregenten-Stelle, zugleich aber nahm er bei Haydn und Seuche Unterricht im Contrapuncte und in der Compositionslehre. Mehrere Jahre blieb M. in Wien, bis ihn sein Orden nach Gratz schickte, wo er gleichfalls als Chorregent in der Kirche desselben thätig war. Hier aber erwarb er sich mit seinen Compositionen großen Ruhm, sie wurden nicht allein in der Kirche seines Ordens, sondern auch auf anderen Kirchenchören vorgetragen und [299] mit großem Beifalle allenthalben aufgenommen. M. componirte Messen, Motetten und verschiedene andere Kirchenstücke, die er öfter mit großem Orchester, einige Mal mit hundert und mehr Tonkünstlern aufführen ließ. Im Drucke ist von seinen Compositionen nichts erschienen, aber handschriftlich mögen sie hie und da vorkommen, denn Dlabacz schreibt (1815): „sie werden noch immer auf den Chören in Steiermark mit vieler Achtung aufbewahrt“.

Dlabacz (Gottfr. Johann), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. II, Sp. 320. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redig. von Dr. Franz Ladisl. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S. 322.