Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 14 (1865), ab Seite: 372. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Carlo Lenzi in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Lenzi, Carlo|14|372|}}

Lenzi, Carlo (Tonsetzer, geb. zu Azzone in der Provinz Bergamo 11. Juli 1735, gest. zu Bergamo 23. März 1803). Erhielt seine musikalische Ausbildung in Neapel unter Sala, kehrte alsdann in seine Heimat zurück, wo er zuletzt Capellmeister an der Kirche Santa Maria maggiore zu Bergamo wurde. Im Jahre 1800, im Alter von 68 Jahren, hatte er das Unglück, das Gesicht zu verlieren und mußte sich in Folge dessen in den Ruhestand versetzen lassen. Jedoch wirkte er noch einige Zeit als Gesangslehrer fort. L. war ein vortrefflicher Orgelspieler, einer der ausgezeichnetesten Kirchencomponisten des vorigen Jahrhunderts und ein geschickter und sehr gesuchter Gesangslehrer, Nozzari, Giacomo David u. A. waren seine Schüler. Seine Compositionen bestanden in Motetten, Messen, Magnificat, Vespern u. dgl. m. und wurden nicht bloß in Italien, sondern auch in der Schweiz, in Polen, in Portugal, Deutschland und im damaligen Concert spirituel zu Paris gegeben. Auch hat er mehrere gute contrapunctische Sätze für die Orgel geschrieben. Er starb im Alter von 68 Jahren und sein Nachfolger als Capellmeister bei Santa Maria maggiore in Bergamo war der berühmte Simon Mayr.

Wiener allgemeine Musik-Zeitung, herausg. von Aug. Schmidt, Jahrg. 1842, Nr. 36. – Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Dresden 1856, R. Schäfer, Lex. 8°.)