Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Kozanowicz, Michael
Band: 13 (1865), ab Seite: 90. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Alois Kozell in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Kozell, Alois|13|90|}}

Kozell, Alois (k. k. Major, geb. zu Preßburg in Ungarn im Jahre 1808, gefallen bei Solferino 25. Juni 1859). Trat nach beendeten Gymnasialstudien am 2. Februar 1822 als Gemeiner freiwillig in das 19. Infanterie-Regiment ein und hatte auch 10 Jahre theils bei demselben, theils bei Kaiser-Kürassieren als Gemeiner und Unterofficier gedient. Im Jahre 1832 wurde er Fähnrich im 12. Grenz-Infanterie-Regimente, in welchem er während 20 Jahren von Stufe zu Stufe zum Hauptmann vorrückte. Im Jahre 1852 wurde K. Major im Infanterie-Regimente Prinz Wasa Nr. 60 und war als Lehrer in der Regiments-Cadetenschule thätig. Schon als Hauptmann machte er im Deutschbanater Grenz-Regimente den Feldzug, in Italien 1848 mit, wo er sich bei mehreren Gelegenheiten, und zwar bei dem Rückzuge von Vincenza nach Mantua, bei mehreren Recognoscirungen, Ausfällen und Requisitionen als umsichtiger muthiger Officier bewährte. Im Jahre 1849 war K. bei der Vertheidigung von Temesvár vom 23. April bis 9. August und that sich bei dem Ausfalle am 14. Mai und bei jenem am 11. Juli, bei welchem die Mörserbatterie des Feindes zerstört wurde, rühmlich hervor. Als bei dem Ausbruche des italienischen Krieges im Jahre 1859 das Regiment Wasa in beflügelter Eile von Josephstadt über Sachsen und Bayern durch Tirol auf den Kriegsschauplatz gezogen wurde, kam dasselbe, nachdem es kaum Mailand erreicht hatte, bei Magenta (4. Juni) in’s Gefecht. Unversehrt ging K. aus dem blutigen Kampfe dieses Tages hervor. Zwei Wochen später fand er in der Schlacht bei Solferino den Tod für das Vaterland.

Militär-Zeitung, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien, gr. 4°.) Jahrg. 1859, S. 468. – Hirtenfeld (J.), Oesterreichischer Militär-Kalender (Wien, kl. 8°.) XI. Jahrg. (1860), S. 167, in den „Kurzen Skizzen der vor dem Feinde gebliebenen Generale und Stabs-Officiere“.