BLKÖ:Koháry, Andreas Joseph Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 276. (Quelle)
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Koháry, Andreas Joseph Graf (General der Cavallerie, geb. zu Csábrag in Ungarn 30. November 1694, gest. zu Szent-Antal 4. December 1758). Drittgeborner Sohn des Grafen Wolfgang aus dessen Ehe mit Maria Luise Gräfin Rechberg, Neffe des berühmten Helden und Dichters Stephan [s. d. S. 282]. Er trat in die kaiserliche Armee und machte, erst 20 Jahre alt, 1716 und später in dem damaligen Kürassier-Regimente Seher den Türkenkrieg mit. Bei Peterwardein unter Prinz Eugen im Jahre 1716 wurden ihm drei Pferde nach einander unterm Leibe erschossen; nichtsdestoweniger bestieg er, um sich noch weiter am Kampfe zu betheiligen, ein viertes. Später bei Belgrad wurde er verwundet. Als im Jahre 1734 die Kämpfe von Neuem begannen und vornehmlich Oesterreich rüstete, errichtete K., damals [277] Oberstlieutenant, auf eigene Kosten, welche über 150.000 Gulden betrugen, ein Dragoner-Regiment, das im Jahre 1766 als Althan-Dragoner-Regiment reducirt wurde. K. wurde Oberst und Inhaber dieses von ihm errichteten Regiments, im Jahre 1736 General-Major und 1740 bei Gelegenheit der Thronbesteigung der Kaiserin Maria Theresia Feldmarschall-Lieutenant. Bei ihrer Krönung trat er die Stelle eines Capitäns der ungarischen Garde an, und 1748 ernannte ihn die Kaiserin zum General der Cavallerie. Für das von der Kaiserin Maria Theresia gegründete Spital stiftete er mehrere Krankenbetten. Aus seiner Ehe mit Maria Theresia Freiin Thavonath hinterließ er sieben Kinder, und zwar drei Töchter und die vier Söhne Nikolaus, Anton, Johann und Ignaz. Mit dem Sohne des Letzteren, Franz Joseph, ist dieses berühmte Geschlecht im Mannsstamme erloschen.

Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VI, S. 293 [nach diesem gest. zu Szent-Antal in Ungarn 21. December 1757]. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon, herausgegeben von J. Hirtenfeld (Wien 1850, gr. 8°.) Bd. III, S. 566. – Arneth (Alfred Ritter von), Maria Theresia’s erste Regierungsjahre (Wien 1862, W. Braumüller, gr. 8°.) Bd. I, S. 306; Bd. II, S. 414.