Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Knall, Johann Baptist
Nächster>>>
Knapp, Johann
Band: 12 (1864), ab Seite: 137. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Katharina Knall in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Knall, Katharina|12|137|}}

Jetzt, in den Tagen heldenmüthiger Aufopferung unserer Armee und am Vorabende vielleicht noch blutigerer Kämpfe, sei einer Jungfrau desselben Namens gedacht, die wohl dieser Erinnerung würdig ist. Sie heißt Katharina Knall und war die Tochter eines vermögenden Siebenbürger Sachsenbauers Namens Mathias Knall. Die Siebenbürger Sachsen hatten im Jahre 1809 ein schönes Feld-Jägercorps errichtet, welches den Namen nach des Kaisers Franz dritten Gemalin Ludovica führte. Der Bürgermeister von Reps, Peter Falk, begab sich mit mehreren Repser Freiwilligen nach dem benachbarten Dorfe Darocz (Draaß), um junge Leute für das Bataillon zu werben. Eben vergnügten sich deren mehrere mit Tanzen und Volksspielen und wollten auf die Werbung nicht hören. Da trat Katharina, damals ein schönes fünfzehnjähriges Mädchen, unter die Repser Freiwilligen und rief: „Ihr seid brave Bursche, ihr zeigt, daß ihr Sachsen, daß ihr Siebenbürger seid. Schämt euch, ihr Bursche von Draaß, wenn ihr nicht Muth habt, für eueren Kaiser zu sterben. Wäre ich ein Mann, ich würde der Erste sein, der sich anwerben ließe. Hervor, wer Herz hat! Wer seinen Handschlag dazu gibt, der bekommt von mir einen Kuß. Wer geht mit seinem Beispiele voran?“ Diese Rede wirkte. Vier Jünglinge stürzten aus dem Kreise der Tänzer hervor, gaben ihren Handschlag und erhielten zum Lohne den versprochenen Kuß. Die That dieses wackeren Mädchens machte damals die Runde durch die deutschen Blätter Oesterreichs und Deutschlands, und jetzt, da wir wieder nahe daran stehen, Befreiungskämpfe zu fechten, sei dieser edlen Jungfrau in begeisterter Rührung gedacht. [Erneuerte vaterländische Blätter für das Kaiserthum Oesterreich (Wien, 4°.) 1818, Nr. 57, S. 227.]