BLKÖ:Hammerschmidt, Karl Eduard

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 7 (1861), ab Seite: 290. (Quelle)
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Hammerschmidt, Karl Eduard (Naturforscher, geb. zu Wien 12. Juni 1801).[WS 1] Studirte in Wien, wo er auch nach Beendigung der juridischen Studien die Doctorwürde erlangte, darauf zuerst bei einem Advocaten in die Praxis trat und dann bei der niederösterreichischen Hofkammerprocuratur diente, bis er vom k. k. Generalcommando für Nieder- und Oberösterreich eine Militäragentie erhielt. Neben seinem Berufe trieb er aber mit besonderer Vorliebe und mit Erfolg naturwissenschaftliche Studien. Er beschäftigte sich längere Zeit mit Untersuchung der wirbellosen Thiere, und seine gründlichen Beobachtungen der Kerf-Metamorphosen hatten seine Aufnahme in die kais. Leopoldinisch-Karolinische Akademie der Naturforscher zu Bonn zur Folge, die ihm in Würdigung seiner Leistungen, welche sich denen Rösel’s von Rosenhof an die Seite stellen, den Beinamen Rösel II. beilegte. Seine Beobachtungen wurden in die „Nova acta physico-medica naturae curiosorum“ aufgenommen. H. ist auch Sammler naturhistorischer Gegenstände und außer einer reichen Kerf-und Conchyliensammlung besitzt er einen naturwissenschaftlichen Schatz in seiner Präparatensammlung der von ihm untersuchten Kerf-Metamorphosen, welche mehrere Tausend Arten in sich faßt. H. hat mehrere Arbeiten ökonomischen und zoologischen Inhaltes in Fachblättern veröffentlicht, im Jahre 1834 in Verbindung mit C. E. Mayer und J. G. Elsner, die Herausgabe der „Allgemeinen österreichischen Zeitschrift für den Landwirth, Forstmann und Gärtner“ übernommen, eine besondere Thätigkeit aber in den Versammlungen der Freunde der Naturwissenschaften in Wien in den Jahren 1846 und 1847 entfaltet. Von seinen entomologischen Forschungen sind anzuführen in der Zeitschrift „Isis“, Jahrg. 1834: „Ueber die Entwickelung der Pflanzenauswüchse durch Insecten“ (S. 721), – „Lebensart verschiedener Insectenlarven“ (S. 746), – „Scolylus Pruni (domest.) und seine Larve“ (S. 744), – „Monstrositäten von Carabicinen“ (S. 736), – „Zwei neue Coleopteren, Latridius und Ptilium“ (S. 737) – und „Cecidomya Tritici et Bromi“ (S. 719); die von Wilhelm Haidinger gesammelten und auf Subscription herausgegebenen „Naturwissenschaftlichen Abhandlungen“ (Wien 1847 u. f., Imp, 4°.) enthalten im I. Bande von H. die „Beschreibung einiger Oxyuris-Arten“; im II. Bande: „Die Beschreibung eines neuen mexicanischen Schmetterlinges Zeuzera (Cossus) Redtenbacheri, dessen Entwickelung in Wien beobachtet [291] wurde“. Die Landwirthschaftsgesellschaften von Brünn, Gratz, Laibach, Stuttgart, Wien, der bayerische Gartenbau- und polytechnische Verein in München, die entomologischen Gesellschaften zu London und Paris, und die physikalisch-medicinische Societät zu Erlangen und noch mehrere andere haben Hammerschmidt zum Mitgliede erwählt.

Oesterreichische Blätter für Literatur, Kunst, Geschichte, Geographie, Statistik und Naturkunde, herausg. von Dr. Ad. Schmidl (Wien, 4°.) 1847, S. 304 und 900; außerdem geben die Jahrgänge 1846 und 1847 dieser Zeitschrift in den fortlaufenden Berichten über die Versammlungen der Freunde der Naturwissenschaften in Wien oft Nachricht über seine wissenschaftliche[WS 2] Thätigkeit. – Gistel (Johannes), Lexikon der entomologischen Welt, der carcinologischen und arachnologischen (Stuttgart 1846, Schweizerbart, 8°.) S. 36. – Oesterreich. National-Encyklopädie, herausg. von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. VI, Suppl., S. 471. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Zu dieser Person gibt es unter Hammerschmidt, Karl (Band 28, S. 346) einen weiteren Artikel.
  2. Vorlage: wisschaftliche.