Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 486. (Quelle)
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Hügel, Gottlieb (Bürger, geb. in Siebenbürgen zu Anfang dieses Jahrhunderts, gest. zu Bistritz 20. Juli 1864). Leider sind dem Herausgeber dieses Lexikons nur spärliche Daten über diesen um die Hebung des Verkehrs in den unwirthbarsten Gegenden der Monarchie so hochverdienten Mann zur Verfügung gestanden. Von untergeordneter Herkunft, wie es den Anschein hat, Schiffer, war er bald von der Wichtigkeit überzeugt, die bis dahin unbefahrene sogenannte goldene Bistritz für den Verkehr benützbar zu machen. Im Jahre 1833 begann er, der Erste, allen und darunter großartigen Hindernissen Trotz bietend, das Floßgeschäft auf der goldenen Bistritz. Lange Zeit mußte er selber über Steinkastenwehren ohne Schleusen die großen Schiffbauflöße führen, um den Leuten zu dem gefährlichen Geschäfte in pfadloser Wildniß Muth zu machen. Zweimal hatte er durch Elementarereignisse sein durch Fleiß, Arbeit und rastlose Thätigkeit erworbenes, mitunter so zu sagen den Elementen abgerungenes Vermögen eben wieder durch Elementarereignisse verloren. Aber sein Mannesmuth ward nicht gebrochen, im Gegentheil eröffnete er zum dritten Male mit erneuerter Kraft das Geschäft. Nicht gering ist das Ergebniß seiner rastlosen Bemühungen, und werth, in einer ausführlicheren Darstellung, als Denkmal, das solche Thätigkeit verdient, und als Muster künftigen Geschlechtern, erzählt zu werden. Mittlerweile genießen die Bewohner jener Gegenden, denen er angehörte, und der Grenzländer die Vortheile seiner Energie, in den früher unzugänglichen Grenzbergen der Bukowina, Marmarosch und Siebenbürgens herrscht durch das von H. begründete Floßgeschäft auf der goldenen Bistritz ein reges Leben und ihm verdankt man die neue täglich größere Bedeutung gewinnende Handelsstraße nach Galacz über Piatra.

Wiener Zeitung 1864, Nr. 190, S. 342.