Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Eder, Wilhelm
Band: 14 (1865), ab Seite: 432. (Quelle)
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Eder, Dominik (k. k. Hauptmann). Zeitgenoß.[BN 1] Dieser Officier zählt zu den Helden von Oeversee. Im Infanterie-Regimente Leopold König der Belgier Nr. 27 dienend, hat er mit demselben den deutsch-dänischen Krieg in Schleswig-Holstein im Frühjahre 1864 mitgemacht. Der Tag von Oeversee (6. Februar 1864) gehört zu den Glanzpuncten des Feldzuges. Durch den siegreichen Erfolg dieses Tages gerieth das mit enormem Kostenaufwande mit 126 Geschützen schwersten Kalibers armirt gewesene Dannewerk in den Besitz der Unseren. Den wesentlichsten Antheil an dem Siege dieses Tages hatte die Brigade Nostiz, bestehend aus dem 9. Jäger-Bataillon, dem Infanterie-Regimente König der Belgier Nr. 27 und dem Infanterie-Regimente Großherzog von Hessen Nr. 14. Unter den Helden des Tages erscheint auch Hauptmann Eder. Als am 9. Februar Nachmittags um 3 Uhr im Hauptquartiere zu Frörup die Vertheilung der Auszeichnungen für die Bravsten von den Braven dieses Tages stattfand, sprach Feldmarschall-Lieutenant Freiherr Gablenz zu den Zwölfen, welche die vom 6. Armeecorps bei den Kämpfen von Oberselk und Oeversee, sowie am Dannewerk erbeuteten Trophäen nach Wien zu geleiten ausgewählt waren, unter anderem auch folgende Worte: „Einstweilen decorire ich diejenigen, die bestimmt sind, die dem Feinde abgenommenen Trophäen nach Wien zu geleiten. In Euch wird das ganze Corps geehrt. Euer Führer ist der Hauptmann Eder von Belgien-Infanterie, dem sieben Kugeln den Mantel durchlöcherten; er ist würdig an eurer Spitze zu stehen, und ich bedauere – sprach nach einer kleinen Pause der General mit blitzendem Auge zu dem tapferen Officier gewendet – ich bedauere es, daß Sie nicht Ihren durchlöcherten Mantel tragen; denn es gibt keine Uniform, in der ich Sie lieber sehen möchte.“ Der General umarmte dann den tiefgerührten Officier, der mit Thränen in den Augen kaum die Worte zu stammeln vermochte: „Das ist der schönste Augenblick meines Lebens“. Der Zug durch Deutschland dieser Zwölf, unter denen Anton Wirth vom 18. Jäger-Bataillon, Alexander Mihailowcz von Preußen-Infanterie Nr. 34 und Anton Friedel von Martini-Infanterie Nr. 30 die große goldene Medaille, Ambros Posluchni vom 9. Jäger-Bataillon, Anton Seemüller von Belgien-Infanterie, Joseph Werfel [433] von Windischgrätz-Dragoner, Karl Domby von Liechtenstein-Huszaren und Lorenz Lots, Feuerwerker, die große silberne Medaille, die übrigen die kleine silberne Medaille trugen, glich einem Triumphzuge und in Wien wurden sie auf das festlichste empfangen. Hauptmann Eder ist auch von dem Könige von Preußen mit dem Kronenorden, u. z. mit den Schwertern – es war die erste Verleihung dieses Ordens in dieser Art – ausgezeichnet worden. Und von dem österreichischen Dichter Otto Prechtler wurde Eder in einem kernigen frischen Liede, das in seinem Refrain den Namen des Helden wiederholt, gefeiert.

Constitutionelle österreichische Zeitung (Wiener polit. Blatt) 1864, Nr. vom 16. Februar, im Feuilleton: „Die 12 Apostel des VI. Armeecorps“. – Wiener Lloyd (Wiener polit. Blatt) 1864, Nr. 68, unter den Kriegsnotizen. – Agramer Zeitung 1864, Nr. 46: „Der Einzug der Trophäen in Wien“. – Der Kamerad. Illustrirter österreichischer Militär-Kalender, herausgegeben von der Redaction der gleichnamigen österreichischen Militär-Zeitung (Wien, 8°.) Jahrg. 1865, S. 119, 129, 149, 155, 161 [erzählt die Waffenthaten des A. Michailović, Anton Seemüller, Karl Domby, Joseph Werfel und Franz Haselberger; da die übrigen Decorirten im Kalender fehlen, so zeigt sich die Unvollständigkeit und Lückenhaftigkeit dieses Kriegsberichtes].

Berichtigungen und Nachträge

  1. Eder, Dominik, k. k. Major [Bd. XIV, S. 432], gest. als Commandant des Invalidenhauses zu Neulerchenfeld in Wien 25. November 1868.
    Oesterreichischer Volks- und Wirthschafts-Kalender u. s. w., wie bei Dallinger, XIX. Jahrg. (1870), S. 8. [Band 24, S. 399]