ADB:Halaschka, Franz Ignaz Cassian

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Artikel „Halaschka, Franz Ignaz Cassian“ von Karl Christian Bruhns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 397–398, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Halaschka,_Franz_Ignaz_Cassian&oldid=- (Version vom 9. Mai 2024, 02:42 Uhr UTC)
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Halaschka: Franz Ignaz Cassian H., geboren am 10. Juli 1780 in Bautzsch in Mähren, gestorben am 12. Juli 1847 in Prag. Er war das Kind sehr armer Eltern und wurde von seinen Lehrern wegen seiner Begabung und seines Talentes für Musik in das Piaristen-Collegium in Altwasser gebracht, wo er die Stelle eines Diskantisten auf dem Chore versah. Nachdem er im erzbischöflichen Realienseminar zu Kremsier die oberen Klassen des Gymnasiums absolvirt, trat er den 20. October 1799 in den Piaristenorden. Nach vollendetem Studium der Philosophie, Mathematik, Physik und Theologie in Straßnitz, [398] Nikolsburg und Kremsier erhielt er am 8. April 1804 die Priesterweihe und wurde von seinem Ordensvorsteher im October desselben Jahres als Präfect in die Theresianische Ritterakademie in Wien versetzt, studirte besonders unter Triesnecker, Bürg etc. und unterzog sich 1805 der Staatsprüfung in Mathematik und Physik, wurde 1806 Lehrer der Physik und Mathematik an dem Ordenscollegium zu Nicolsburg, promovirte 1807 zum Doctor der Philosophie und erhielt 1808 die Professur der Physik zu Brünn, wo er sich in dem erzbischöflichen Alumnate eine Sternwarte einrichtete. Er war von 1814–32 Professor der Physik an der Universität zu Prag, dann k. k. Regierungsrath, Studiendirector und Referent über sämmtliche philosophische Studien, über die technischen, nautischen und Realschulen, über die Berg- und Forstakademien der k. k. Studiencommission in Wien, welche bis 1849 bestand und in das Ministerium des Cultus und Unterrichts umgewandelt wurde. 1838 wurde er Probst zu Alt-Bunzlau und Landesprälat von Böhmen, 1844 wirklicher Hofrath und wegen seiner wissenschaftlichen Verdienste 1823 Mitglied der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften und verschiedener anderer gelehrter Corporationen, auch war er 1831 Rector der Prager, 1833 der Wiener Universität. – Seine schriftstellerische Thätigkeit beginnt 1813 mit der Herausgabe der „Elemente der Naturlehre“, denen 1824 ein Handbuch in 2 Bänden, 1824 und 1825 der 3. Theil folgte. 1814 erschienen sein erstes astronomisches und meteorologisches Werk, eine „Anleitung zur Kenntniß der Sternbilder“ und eine lateinische Dissertation „Ueber die Construction und den Gebrauch des Barometers und Thermometers. Andere Arbeiten sind: „Elementa eclipsium, quas patitur tellus luna eam inter et solem versante ab anno 1816 usque ad a. 1860 etc.“, Pragae 1816, dem nach der genauen Berechnung der Sonnenfinsterniß am 19. Nov. 1816 die genäherte Berechnung der Sonnenfinsternisse bis zum J. 1900 folgte. Seine zahlreichen Beobachtungen zur Bestimmung von Längen, Breiten und Höhen, sowie seine sonstigen astronomischen, physikalischen und meteorologischen Beobachtungen erschienen in Bode’s Jahrbüchern, in den Astronomischen Nachrichten, in einem besonderen Bande und die Beobachtungen von 1828–32 in den Annalen der Wiener Sternwarte 1845. Die letzten Jahre seines Lebens kränkelte er und nach kurzem Gebrauch einer Kur in Karlsbad starb er in Prag am 12. Juli 1847.

Vgl. Abhandlungen der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften, 5. Folge, 5. Band vom J. 1847.