ADB:Groskurd, Christian Heinrich

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Artikel „Groskurd, Christian Heinrich“ von Theodor Pyl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 743–744, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Groskurd,_Christian_Heinrich&oldid=- (Version vom 3. Mai 2024, 08:53 Uhr UTC)
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Groskurd: Christian Heinrich G., Rector des Gymnasiums zu Stralsund, geboren am 2. Junius 1747 in Hullersen bei Eimbeck, war der Sohn des dortigen Predigers, welcher auf die gelehrte Bildung seines Sohnes einen wesentlichen Einfluß ausübte. In der Folge widmete er sich von 1767–70 in Göttingen, namentlich unter Heyne, philologischen Studien, und erlangte, durch glückliche Verhältnisse begünstigt, sogleich eine Lehrthätigkeit als Subrector am Lyceum in Stockholm, welche ihm zugleich Gelegenheit gab, eine gründliche Kenntniß der schwedischen Sprache und Litteratur zu gewinnen. Im J. 1775 wurde er als Conrector nach Stralsund berufen und nach Unger’s[WS 1] Tode im J. [744] 1779 Rector, welches Amt er bis zum J. 1804 mit regem Eifer bekleidete, bis ihn körperliche und geistige Erschöpfung zwang, seine Entlassung zu nehmen; bald, am 7. Februar 1806, erfolgte auch sein Tod. Seine amtliche Wirksamkeit, sowie die Erziehung seiner sechs Kinder, welche er selbst unterrichtete, ließen ihn dennoch Muße finden, auch schriftstellerisch thätig zu sein. Die von ihm veröffentlichten Werke sind theils specifisch pädagogischer Richtung, u. a. „Gedanken über die gemeinnützigste Einrichtung einer Schule“, Stockholm 1771, „Schulbuch für die ersten Anfänger“, Stockh. 1775, „Ueber das Fehlerhafte in der Vorbereitung junger Leute zu Predigern“, Stralsund 1785; theils betreffen sie die schwedische Litteratur, u. a. „Geschichte der schwedischen Bibelübersetzung“ (Nov. act. hist. eccl. II. 285), Björnstahl’s „Briefe“, Sparrmann’s „Reise nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung“; Thunberg’s „Reise durch Europa, Afrika und Japan“, alle drei Schriften aus dem Schwedischen übersetzt. Auch verdankt ihm seine Ausbildung:

Christoph Gottlieb G., sein jüngerer Bruder, geboren am 15. Mai 1770 zu Hullersen, von 1780–90 auf dem Gymnasium zu Stralsund vorgebildet. In der Folge widmete er sich in Göttingen von 1790–93 theologischen Studien unter Planck, Schleusner und Eichhorn, sowie den philologischen Wissenschaften unter Heyne, Heeren, Feder, Meiners, Spittler und Lichtenberg, und wirkte dann kürzere Zeit als Collaborator am Pädagogium zu Ilfeld. Darauf von 1797–1823 als Lehrer der Tertia des Stralsunder Gymnasiums thätig, erbat er wegen Kränklichkeit seine Entlassung und widmete die letzten Jahre seines Lebens bis zu seinem Tode am 8. Julius 1834 einem gründlichen Studium des geographischen Werkes des Strabon. Aus dieser sorgfältigen Arbeit ging, außer mehreren früheren Schriften, sein Musterwerk hervor: „Strabon’s Erdbeschreibung in 17 Büchern, nach berichtigtem griechischen Texte, unter Begleitung kritischer und erklärender Anmerkungen verdeutscht“, 4 Theile mit Register, 1831–34.

Biederstedt, Nachr. von Neuvorpommer’schen Gelehrten, S. 73. 47. Zober, Gesch. des Stralsunder Gymnasiums, V. 42; IV. 44.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Carl Gotthelf Unger (1736–1778), Rector des Stralsunder Gymnasiums seit 1775.