Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Braun, Johann Karl Ludwig“ von Richard von Meerheimb in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 267, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Braun,_Karl_Ludwig&oldid=- (Version vom 9. Mai 2024, 05:39 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Braun, Josef
Band 3 (1876), S. 267 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Carl Ludwig Braun in der Wikipedia
Karl Ludwig Braun in Wikidata
GND-Nummer 140141723
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|3|267|267|Braun, Johann Karl Ludwig|Richard von Meerheimb|ADB:Braun, Karl Ludwig}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=140141723}}    

Braun: Johann Karl Ludwig B., geb. 18. April 1771 in Berlin, † 5. Sept. 1835; sein Vater war Kriegs- und Domänenrath. Nachdem B. das Joachimsthal’sche Gymnasium besucht, trat er 1788 als Bombardier in die Artillerie ein und wurde 1792 Second-Lieutenant. Er nahm während der Feldzüge am Rhein an der Belagerung von Mainz und an dem Bombardement von Landau Theil und gehörte nach dem Frieden zu dem kleinen Kreise von Schülern, die Scharnhorst in Berlin um sich versammelte. 1799 wurde er Adjutant des Commandeurs der reitenden Artillerie und entwarf das Exercier-Reglement für sie, welches die Grundlage des Reglements von 1812 für die gesammte Artillerie wurde, bei dessen Ausarbeitung er ebenfalls betheiligt war. 1804 wurde er zum Adjutanten des Inspecteurs der Artillerie ernannt und trat 1806 bei Ausbruch des Krieges in Rüchel’s Generalstab. 1807 war er Adjutant des Gouverneurs von Danzig, wurde mit Aufträgen desselben außerhalb der Festung entsandt und gefangen genommen. Nach dem Frieden wurde er im Generalstab, dann als Major in der dritten Artillerie-Brigade angestellt, deren Organisation ihm übertragen wurde. 1811 wurde er Inspecteur der Artillerie- und Waffenwerkstätte, 1813 beim Beginn des Krieges als Oberstlieutenant an die Spitze der Artillerie in Blücher’s Corps gestellt. Während des Waffenstillstandes leitete er die Armirung der schlesischen Festungen und seine Umsicht und Energie fanden die höchste Anerkennung Gneisenau’s (vgl. Pertz, Leben Gneisenau’s). Bei Culm, Leipzig und in den Schlachten des J. 1814 führte er, Oberst geworden, die Artillerie des Kleist’schen Corps, 1815 als Generalmajor die des Bülow’schen Corps, immer mit derselben Auszeichnung. 1816 entwarf er unter Leitung seines Chefs des Prinzen August die neue Organisation der Artillerie, wurde dann Inspecteur der dritten, 1824 der ersten Artillerie-Inspection und Präses verschiedener Commissionen in Berlin. 1825 zum Generallieutenant ernannt, wurde er 1832 General-Inspecteur der Geschütz- und Waffenfabrikation. – B. war ein Mann von scharfem Verstande, gründlicher Bildung und einer vorwiegend praktischen Richtung. Seine Energie und sein unermüdlicher Fleiß bewährten sich bei den vielfachen reorganisatorischen Arbeiten, die er zu leiten hatte; er gehört zu den Offizieren, die sich die größten Verdienste um die Entwicklung der Artillerie ihrer Zeit erworben haben.

Preuß. Staatszeit. 1835 Nr. 283.