<<< Kapitel 78 >>>
aus: Zimmerische Chronik
Seite: Band 1. S. 559–566
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[559]
Wie herr Johans Wörnher freiherr zu Zimbern sich etliche zeit in das Schwizerland geen Wesen mit haus begeben und wie er Wildenstain grave Enderessen von Sonnenberg verkauft.
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Nu ward herr Johanns Wörnher von Zimbern des willens, geen Rom ze ziehen und daselbst sein appellation vorm bapst Innocentio dem achtenden aigner person zu prosequirn, ob im doch durch underhandlung des bapsts mögte zu recht verholfen werden. Nu ward er aber von
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etlichen fürnemen Aidtgnossen gewent, die in vertrösten, soverr er mit weib und kinden sich in die Aidtgnosschaft ziehen und ain zeitlang darinnen enthalten, mögte er von gemainen Aidtgnossen in seine güetere widerumb eingesetzt und darbei als ir hinderseß und zugethoner gehandthapt
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werden. Desshalben [A225a] aus rat herzog Albrechts von Bayern nam er im für, sein rais geen Rom noch ain zeitlang zu verziehen und in der Aidtgnosschaft sich niderzulassen. Damit aber solchs dester stattlicher beschehe, kauft er ain sitz zu Wesen, genannt zum Pühel, war ain behausung
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gleich bei ainer pfarkirchen, zum hailigen Creuz genannt, gelegen. Dahin zog er im jar nach der gepurt unsers herren gezelt vierzehenhundert ainsundnünzige. Diser zeit ist herr Albrecht von Bonstetten, ain freiherr, dechant zu Ainsidlen gewest, der hat herrn Johannsen
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Wörnhern ganz lieb gehabt und ime mermals ganz freundtlich geschriben. Under anderm schreibt er im mit aigner handt ungevärrlich solliche wort: »Auch wollgeporner, lieb er herr öheim! Was ich euch, auch ewern weib und kinden guots thon kan oder mag, will ich mit treuen als
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der freund thon; wiewol offenlich dörft ich nit vill handlen, dann als ir wist, so sein die von Werdenberg mir wie euch verwandt, darzu auch mir fast freundtlich, auch die jungen zwen am kaiserlichen hove sonderlich meine große fürmunder gegen der kaiser[282]lichen Majestat (vermaint da-

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[560] mit grave Hannsen und grave Felixen von Werdenberg, gebrüeder); aber nichtsdesterweniger wil ich ewere sachen und handlungen durch der gerechtigkait und ewer klainen kind willen als ain freundt mit trewen ungeworben nit lassen
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und euch zu recht, ruowen und allem gutem raten und helfen, was ich kan oder vermag; des und alles guten ir mir vertrawen sollen.« Auch schreibt er in ainer andern missiva; »Lieber herr oheim! Ich hab mit sambt meim brueder, herr Rollen, ewern handel ganz durchlesen und
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gefelt uns [A225b] ewerthalben wol und übel, das euch niemandts antwurten thuot und ir also rechtlich wider pilligkait verlassen werden.« Dise eulogia bemelts freiherren von Bonsteten, dechants zu Ainsidlen, hab ich zu melden nit umbgeen könden, seitmals er schribt, er welle seine, hern
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Johann Wörnhers, sachen durch der gerechtigkait und seiner clainen kind halben mit trewen als ain freundt fürdern und handlen, welches meins erachtens für gros und hoch zu achten, das menigclichem dozumal, dem die handlung bewisst, versteen mögen, das im gwalt und unrecht beschehn.
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Diser von Bonstetten[1] ist ain geschickter, frommer prelat gewest, den die kaiserlich Majestat und gemaine Aidtgnossen vast gebraucht und mermals potschaftweis zum könig in Frankreich geschickt, und ist auch nit die wenigist ursach, das herr Johanns Wörnher in Aidtgnossen sich nidergelassen.
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Fraw Margreth grevin von Öttingen, herrn Johansen Wörnhers gemahel, kam in wenig zeit darnach sambt sechsen der jungen herrn und frölin, die sie dozumal noch bei ir hett, auch geen Bühel. Demnach aber dise behausung der gelegenhait halb ganz lustig, aber altershalb ganz bawfellig
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und in ain abgang kommen, hat sollichs herr Johanns Wörnher in kurzer zeit zu ainer notturft widerumb gepessert. Nu het grave Jerg von Werdenberg in der Aidtgnosschaft, in Churwalhen, ain schlos und herschaft, genannt Ortenstain, dessgleichen ain behausung allernechst bei Wesen, genannt
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Othis, darin er sich der zeit enthielte. Demnach aber baide herren, grave Jörg und herr Johanns Wörnher, von wegen das sie baide umb unschuldt bei der kaiserlichen Majestat in höchste ungnad kommen, [A226a] ainandern seer gehaim und vertrawt, acht ich, herr Johanns Wörnher hab sich be-

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[561] vorab ime, graven Jörgen, zu lieb und zu gefallen zum Bühel nidergelassen, alda sie nit weniger, dann vormals am hove bei herzog Sigmunden beschehen, alle freundtschaft und gute gesellschaft ainandern glaist, also das sie mermals mit
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iren gemaheln ainandern zum Bühel und zu Othis haimgesucht. Nu het aber bemelter grave Jörg ain grevin von Sonnenberg zu ainem gemahel, genannt Barbara; die war grave Endrissen, grave Hansen [283] und graf Eberharts schwester. Von deren het er kain leibserben nie bekommen,
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versahe sich auch der zeit kains mere und war sonst niemandts seins stammen und nammens der alten graven von Werdenberg mer in leben. Dieweil er dann allweg und ihe ain besondern freundtlichen guten willen zu mergedachtem herrn Johannsen Wörnhern getragen, wie sie dann auch
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vettern und nahe freundt mit ainandern gewest, hat er desselben jungsten son, hern Wilhelmen Wörnhern, der dozumal drei jar ungevärlich alt gewest, an kindts stat zu aim erben, mit verwilligung obgemelts seiner gemahel, die ain besonder wolgefallen darab hett, adoptiert und angenomen,
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den auch etliche jar mit allen trewen erzogen. Was aber die ursach, das solch adoption nach absterben grave Jörgen und fraw Barbare, seins gemahels, ir gepürlich endtschaft nit erlangt, sonder die herschaft Ortenstain sambt anderen güetern in frömbde hende kommen, davon wirdt hienach
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gesagt werden. Dessgleichen sein diser zeit vilbemelts herrn Johannsen Wörnhers zwo döchtern, die ain fröle Anna, die ander fröle Katharina genannt, auf den königclichen [A226b] freien stift zum Frawenmünster zu Zürich angenommen, daselbst die
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elter, fröle Anna, im jar als man zalt fünfzehenhundert [sibenzehen][2] die schuld der natur bezalt, die ander, frölin Katharina, eptissin alda erwelt worden, von dem allem hernach weitlöufiger gesagt wurdt. * [1243] Bemelter herr Johanns Wernher von Zimbern
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der elter hat ain ledigen son gehabt, genannt der Hensle, der war im in seiner jugent, ehe und zuvor er verheirat, von ainer Moukin zu Mösskirch geschenkt worden. Als er aber hernach vertriben und mit aller haushaltung gen Wesen in die Aidgnoschaft sich begab, wie das hievor in der
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historia auch vermeldet worden, nam er disen knaben, den

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[562] Henslin, auch mit. Demnach aber graf Jörg von Werdenberg zu Salgans herr Johannsen Wernhern zu lieb und zu früntschaft von Ortenstein, auch mit seinem gemahl und aller haushaltung herauß geen Othis kam (also hieß ain
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schlössle, [1244] nit weit von Wesen gelegen), suchten die baid herren ainandern vil heim; dergleichen kamen auch irer baider gemahl oftermals zusamen. Nun war graf Jörgen von Werdenberg gemahel ain grevin von Sonnenberg, war, gleichfals ir herr, graf Jörg, ain beurischer mann, als sie
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ain prachtliche, herrliche fraw, deren alle sachen geschliffen und nach irem gefallen sein muesten. Die het ab dem Hensle ain groß misfallen, dann es ain grober, heßlicher bueb und der sich außer anstiften herr Johannsen Wernhers aller peurischer manier befliße. So sie dann den
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buoben in moribus reformiern, dorft er sie wol mit fleis dauzen und ufs ungeschicklichist reden. Das gefiel dann herr Johannsen Wernhern haimlichen wol und richt das seiner basen zu boshait an. Sie het ain edle junkfraw gehapt, genannt die Örtin, die must mehrthails nachts vor
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irem bett steen in finsterer nacht und mit ir schwetzen und zu iedem wort gar nache sich bucken und naigen, also das sie hören kunt die mit den füeßen scharren; dann so das nit beschahe, ward sie darum von ir angeredt und mit worten gestrafft. Es ware ain hochmüetigs weib und das
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ain Sonnenberger kopf het. Sie nam sich gegen Zimbern vil guets an, aber es het alles vil ain andern verstandt, wie sich das hernach beschaint; dann alle ire und graf Jörgen, ires gemahels, und dann die verlassenschaft graf Gaudenzen von Metsch sollte alles her Wilhelm Wernhern von Zimbern
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ererbet haben, es ward aber alles hernach ain andere mainung; sie behielt und vermacht nach absterben graf Jörgen irem vettern, herr Wilhalm truchseßen von Waldtpurg, was noch vorhanden war, Zimbern das gieng darneben hin. Also geet es zu in der welt; wann das kündt gestorben,
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pflegt man zu sagen, so ist die gefatterschaft auß; und soll sich ain ieder mentsch allain uf und zu Gott und gar nichs oder doch zum wenigisten zu der bösen, verkerten, keinnutzigen welt sich getrösten oder versehen. * Diser zeit hat herr Johanns Wörnher nichtsdesterweniger
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Wildenstain das schloß, darauf er sich in seinen höchsten nöten verlassen, noch in seinem gewalt gehabt, vermög ainer missiva, under anderm also lautende, an herrn Gotfriden

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[563] den alten ausgangen: »Lieber vetter! Wölt die sachen nit zu schwer aufnemen, es wirt gar bald ain andere gestalt gewinnen; darumb nembt ain guten muot und thuet dannocht das pest! Der leib ist das hauptgut; lasst euch
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min weib und kinder bevolhen sein! Ich hoff, ich well euch gar bald andere mere wissen lassen oder selbs berichten; und das nur das schlos (Wildenstain vermainende) wol versehen werde! dann ich setz mein herz darauf, als ich euch wol berichten welt, ob ich bei euch were, nit mer, dann
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thuent das pest! das will ich auch thun« etc. Sollichs alles unverhindert nammen inen die von Werdenberg zu Sigmaringen für, dasselbig auch einzunemen. Dieweil es aber dermaßen bevestiget, das sie solchs mit kaim gwalt zu erobern getrawten, ward ir fürnemen, solchs mit lüsten
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und prattiken zu überkommen. Nu ward zu Wildenstain ain wächter, genannt Thoman Tüchel; mit demselben pratticierten sie, das er inen auf ain benannten tag die thor im schlos öffnen solte; alsdann welten sie etliche pferdt sampt etlichen zu [284] fueß verordnen, die auf ernempte tag und
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zeit hinder ain bühel, allernechst beim [A227a] schlos gelegen, genannt der Aichbühel, do man dann zu denen brucken und thoren wol gesehen mögte, sich verschlagen und, sobald die thor geöffnet, die gleich ablaufen und damit das schloß einnemen solten, mit dem verhaißen, soverr
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dise prattik ain fürgang, welten sie im sechzig guldin paar und sein lebenlang eerliche underhaltung geben. Als der benennt tag kam, schickten die von Werdenberg etlich zu ross und zu fuoß an bemelt ort; die verschluogen sich daselbst hinder den Aichbühel und, als sie unlangs alda
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gehalten, wurden die thor auf die bestimpt zeit durch den verretter geöffnet. So bald solchs die Werdenbergischen ersahen, ruckten sie eilendts, ainstails under augen, ainstails beiseits bei Affenstets thurn, also genannt, herfür, und wer inen domals die prattik wol geraten, wo sollichs durch
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sonder güete des allmechtigen nit gnedigclichen wer verhüet und abgewendet worden. Es het aber vilbemelter herr Johanns Wörnher diser zeit zu Wildenstain etlich alt diener, als ain vom Stain, genannt der Vetter, Hannsen von Braunen, Fewerlin, Mautin, Bawirschilling und andere mere, denen
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er insonderhait vertrawt. Die wurden der prattik on geschicht gewar; also ee die Werdenbergischen auf die brugk im vorhof kammen, hetten sie die thor ploßig zugeschlagen,

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[564] desshalben die Werdenbergischen ungeschafft flüchtig und mit schanden abweichen müeßen. Es ist aber höchlichen übersehen, das der verretter Thoman Tüchel im schlos nit behalten und seiner großen untrew halben seim
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wolverschulden nach gestrafft ist worden; welcher dann an aim besondern ort gestanden, [A227b] so die sach nit geriete, er daselbst darvon kommen mögte, wie dann beschehen; dann sobald er vermerkt, das die sach nit geraten, hat er sich in die halden am perg gegen der Tanaw verschlagen,
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darin er sicher und unverletzt, das man in aus dem schlos mit kaim geschütz treffen kinden, darvon kommen. Er ist solcher handlung halb menigclich, sonderlich aber denen, so noch gut zimbrisch, so verhasst worden, das er sich nirgendts wol offenlichen sehen oder niderlassen dörfen,
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desshalben in die von Werdenberg, aus deren anstiften er solcher untrew sich understanden, ain zeitlang gen Sigmeringen genomen, volgendts im ain pfrundt sein lebenlang zu Laiz im closter verschafft. Nach solcher deren von Werdenberg fürgenomnen pratik
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wardt herrn Johannsen Wörnhern geraten, er solte bedenken, ob gleichwol dise prattiken missratten, mögte doch von denen von Werdenberg oder andern missgönnern dergleichen fürgenomen werden, dardurch das schloß ime gar aus seinen handen gezogen, zudem im sollichs, dweil er on das die
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von Werdenberg nit kriegen, sonder rechtlichen zu handlen vor[285]hette, nit sonderlichen zu gebrauchen, auch ain merklicher uncost, solichs zu erhalten, ime jerlichen darauf gienge; derhalben, damit er solchs costens, auch anderer sorg und bedenkens, so darauf stunde, vertragen, solte er dasselbig
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den gemainen freunden oder aber aim under denselben, dem er vertrawen mögte, auf ain widerlosung eingeben. Also hat er gefolgt und Wildenstain das schlos sampt seiner zugehörde, wie die von alter here gewest, mit verwilligung seiner [A228a] söne und derselben gerhab, herrn Gotfridts
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etc., grave Andressen von Sonnenberg umb vier tausendt guldin in gold zu kaufen geben; ist beschehen im jar nach Christi gepurt vierzehenhundert ainsundneinzige. Doch hat er im und seinen leibserben, auch hern Gotfriden, seinem vettern, und desselben erben den widerkof oder die
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widerlosung hierin iedes jars umb obbemelten kaufschilling, auch was am schlos erbarlichen verbawen, vorbehalten, nach ausweisung ains reversbrieve, den bemelter grave Andres

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[565] desshalben aufgericht. In solchem kauf sein groß irthum und spenn zwischen grave Endressen, denen von Werdenberg und andern entstanden, dann grave Haugo underfieng sich, bei der kaiserlichen Majestat zu verhindern, dargegen
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grave Endres bei ermelter kaiserlichen Majestat, dozumal zu Linz, umb ratification und besteetigung lange zeit solicitiert und angehalten, auch solchs letstlichen erlangt, doch mit dem anhang, das er, grave Endres, fünfhundert und etlich guldin, die Ir Majestat ime etlicher dienst halben noch
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schuldig, nachlassen hat müeßen. Als nu grave Endressen Wildenstain einhendig gemacht, hat er gleich ain edelman, Jörgen von Werenwag, zu aim amptman dargesetzt, nach demselben Sixsten von Hausen. Der ist drei jar ungevärlich vogt alda gewest und solang, bis das herr Gotfridt
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freiherr zu Zimbern solchs widerumb an sich gelöst hat, davon hienach in volgenden capiteln gesagt wurdt. Nu hett grave Endres in obgehörtem kauf mit Wildenstain ain jerliche gült, ainhundert und zwainzig guldin in gold auf der statt Überlingen, auch an sich erkauft. In
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solliche gült, so von der kaiserlichen [A228b] Majestat bei denen von Überlingen arrestiert, thete im grave Haugo, der dann desshalben sonderliche freihaiten ausbracht, auch eintreg. Ee aber die leüterung desshalben erlangt, starb der kaiser. Gleich hernach hat der römisch künig Maximilian
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solche gült als ain confiscirt und dem reich haimgefallen gut herrn Martin von Polhaim und hern Veiten von Wolkenstain, rittern, übergeben, desshalben irrungen zwischen grave Haugen, grave Endressen, Polheim und Wolkenstain entstanden, dann igclicher under denen hat die von Überlingen
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desshalben villmals ersucht, heten auch etliche mal mandata, wie dann suppen und brieve an merthails höven wolfail, ausbracht, aber nichts sonderlichs damit ausgericht. Letstlichs hat grave Endres sich mit [286] Poln und Wolkenstain darumb vertragen, denen ir gerechtigkait umb etliche somma
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gelts abkauft, und zu hinlegung der sach zwischen Sonnenberg und Werdenberg hat die königclich Majestat baiden[3] partheien ain rechtlichen tag angesetzt, sie verhört und zu recht gesprochen, das grave Endres die gült haben und behalten soll. Also hat er die hernach an die von
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Überlingen erfordert und entlichen behalten. Hernach als grave

1 [566] Endres zu Wildenstain widerumb abtreten, hat er im dise gült vorbehalten, solang daz im aller erlittner cost und schaden, zu Wildenstain und sonst von der freiherren von Zimbern wegen auferloffen, abtragen werde etc.



  1. Bonstetten] vgl. über ihn Der Geschichtsfreund I, 303 ff.; III, 35; XVIII, 18, und in den urkunden daselbst öfters.
  2. sibenzehen] ergänzt, die hss. haben eine lücke.
  3. baiden] hs. baide.