Zedler:Polnische Fischfang

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Polnische Flüge

Band: 28 (1741), Spalte: 1250–1251. (Scan)

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Polnische Fischfang. Die Pohlen pflegen die Fische auf eine gantz andere Art zu fangen, als anderswo geschiehet. Weil es nehmlich beydes in Pohlen und Lithauen so grosse See und Teiche giebt, daß es fast unmöglich seyn würde, dieselbige abzulassen, und genugsam trocken zu machen; also wartet man auch mit dem Fischen biß in den Winter, wenn das Eiß etwas dicke und starck ist. Aisdenn wird ein grosses Loch darein gehauen, damit man die Netze und Fisch-Garn in das Wasser bringen kan, und nachgehends werden immer kleinere Löcher von einer gewissen Weite zur andern gemacht, damit man die Netze unter dem Eiß mit einem Seil weiter fortzühen könne, indem dieses an eine lange Stange fest angebunden ist, welche man von einem Loch zum andern fortstösset oder treiben lässet; und solcher gestalt gehet man mit den Netzen fort und herum, biß sie bey der ersten grossen Oeffnung zusammen kommen. Wenn nun die beyden Ende derer Netze beysammen sind, zühen die Leute mit Gewalt selbige heraus, und werden dadurch soviel Fische gefangen, als in dem Raum des Wassers, welcher mit den Netzen [1251]umgeben worden, anzutreffen gewesen, indem kein einiger darunter wegen des Eises über die Netze heraus springen kan. Die Fische sind in diesen grossen Teichen so gut und vortrefflich, daß man auch eine grosse Anzahl von Hechten, 4 Schuh, ingleichen Karpffen, drittehalb Schuh lang darinnen fänget. Das verwirrte und unruhige Polen, p. 146.