Zedler:Magnesia an dem Mäander, Mangresia, Magresia, Mäandria, insgemein Mangrosia genannt

Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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MAGNESIA NITRI

Band: 19 (1739), Spalte: 379. (Scan)

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Magnesia an dem Mäander, Mangresia, Magresia, Mäandria, insgemein Mangrosia genannt, Lateinisch Magnesia Meandri, oder Magnesia ad Meandrum, eine Stadt in Klein-Asien, welche Strabo eine Aeolische und die vornehmste Stadt nach Ephesus nennet. Prolomäus V, 2. aber setzet sie in die Landschafft Carien, ietzo Aidinelli, auf der Vorder-Breite von 37 Graden und 50 Minuten, und auf der Länge von 58 Graden und 30 Minuten. Plinius stellet sie 15000 Schritte von Ephesus, nemlich einen Weg von 3 Meilen; von Trelles aber lag sie 18000 Schritte. Sie wird zum Unterscheide der Stadt Magnesia an dem Sipylus, wegen ihres Lagers an diesem Flusse gemeiniglich Μαγνησία ἡ πρὁς Μαίανδϱον genennet, wiewohl der Fluß Lethäus noch viel näher an der Stadt fliesset. Die Stadt Magnesia lag auf einer Ebene, und an dem Berge Thorax, auf welchem, wie man sagt, ein Sprach-Künstler, Namens Daphita, gecreutziget wurde, weil er die Könige von Pergamum in einem Gedicht schimpfflich durchgezogen und gelästert hatte. Strabo Lib. XIV. schreibet: Magnesia am Mäander wäre eine Colonie der Thessalischen und Cretischen Magnaten, und Plinius sagt, es sey diese Stadt von der Thessalonischen Landschafft gleiches Namens entsprossen. Andere schreiben, sie habe ihren Ursprung von den Aeoliern, oder auch von den Lacedämoniern. Es war in der Stadt ein Tempel der Mutter aller Göttin Dindyme, allwo des Themistocles Gemahlin, oder Tochter, wie etliche vorgeben, eine Priesterin gewesen ist. Also schreibet Plutarchus, es wären vorzeiten bey den Magnesiern etliche Ehren-Aemter von gewissen Personen, aus des Themistocles Geschlechte bedient worden. Themistocles hat sich daselbst aufgehalten, und ist auch da gestorben. Die heutigen Scribenten sagen, daß sie ietzo Magresia, noch andere aber Guzel Hisar, das ist, schön Castell, genennet werde. Weil sie in einer ungemein fruchtbaren Gegend lieget, ist sie noch in so ziemlichen Stande. Ehedem war sie eine Bischöffliche Stadt. Von ihren Bischöffen, welche unter dem Patriarchen zu Constantinopel gestanden, wird Damas beym Eusebius in Hist. Eccles. III. 30. angeführet, und Leontius hat dem Concilio zu Chalcedon mit unterschrieben. Carl von St. Paul in Geograph. Sacr. p. 226. Ihrer gedencket Nepos im letzten Capitel des Themistocles, ingleichen Strabo L. 14. Cellar. in notit. orb. antiq. Dapper in Beschr. von Asien p. 278. seq. Ferrarius in Lex. Geogr.