Zedler:Jchtershausen oder Jchtershaussen, Jchtrichsihausen, Jchtrichishusen, Uchterichshausen


Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste
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Band: 14 (1739), Spalte: 314. (Scan)

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Jchtershausen oder Jchtershaussen, Jchtrichsihausen, Jchtrichishusen, Uchterichshausen, Lat. Ichtershusa, an der Gera in Thürinigen. 1 Meile von Arnstadt gelegen, ein Marckt-Flecken und Amt, dem Herzoge von Sachsen-Gotha zuständig. Es soll dieser Ort schon an. 948. gestanden haben, wie eine Urkunde bezeiget. Sagitrarnis Antiq. Magdeb. p. 28. Damahls ist es aber ein Dorff gewesen. Nach diesem bauete Marquardus von Grumbach a. 1150. oder, nach andern, a. 1164. ein Nonnen-Closter Cistertienser-Ordens dahin, welches Kapser Henrich der VI. an. 1195 bestätigte. Anonymus apud Maderiim Chron. Mont. Ser. p. 278. Wie einige davor halten, soll an. 1198. oder 1195. Herzog Philipp ans Schwaben hier von elichen Fürsten und Bischöffen zum Kayser erwählet worden seyn. Crusius Schwäb. Chron. Th. II. B. XII. c. 7. p. 685. Spangenberg Mansf. Chron. 238. p. 283. Aebtißinnen in diesem Closter sind unter andern gewesen:

  • Hedwig, an. 1246.
  • Joarina, an. 1365.
  • Lucia, Gräfin von Gleichen, an. 1381.
  • Elisabeth, Gräfin von Schwartzburg, an. 1517.

Sagitarius Hist. von Gleichen. Bald nach der Reformation Lutheri nahm es die Evangelische Religion an. Olearius Hist. Arnstad. p. 38. Chur-Fürst Johann von Sachsen secularisirte dasselbe. Bucelinus Germ. Sacr. P. I. p. 48. Abel Sachs. Alterth. 2. §. 26. p. 612. Anno 1546. kamen hier die Schmalkaldischen Bundes-Genossen zusammen, und vergleichen sich wegen des Kriegführens. Müller Sächs. Annal p. 105. Darauf ward es in der anno. 1572. gemachten Landes-Theilung und hernach an. 1573. in dem ertheilten Kayserl. Lehn-Briefe als ein Amt unter die Fürstlichen Reichs-Lehen gesetzet. Herzog Bernhard fieng an. 1675. an, ein Residentz-Schloß, Namens Marienburg, daselbst zu bauen. Ehe es ober noch zu Stande kam, verlegte er seine Hofstatt nach Meinungen in das Hennebergische, und trat dieses Amt an Gotha ab. Melisantes Erneuertes Alterth. Rudolphi Gottia, Dipkom. II. 34. Zeiller Reichs-Geogr. V. peg: 564 1tin. Germ Contin. 1. c. 30. p. 393. Olearius Syntagm. Thir ring.1. p. 191. seqq. Müller 1. c. p. 538 540 An. 1697. erhielt dieser Ort vom Herzoge zu Gotha völlige Stadt-Freyheit Müller I. c. p. 611. Gregorius jetzt florir. Thüringen. p. 59. Im gedachten Jahre stand und die Strassen von da bis Gotha mit fruchtbaren Bäumen besetzet worden.